Wie, glaube ich, schon im ersten Teil erwähnt, hat Cyclist eine lückenlose Kette von Quartieren und Transporten organisiert, einfach weil er so ein sympathischer Bursche ist. Wenn er nicht gerade andere Leute Bier verschüttet. In Folge dessen wurden wir am Freitagabend in Gatwick von Cyclists Bruder abgeholt, der uns in einem schnittigen Audi in das malerische Örtchen Lewes führte. Dort ging es direkt zu seinem Stamminder, der mehr oder weniger nur für uns offengehalten hat. Auch dieser Blog wird sich wieder Schwerpunktmäßig mit der Nahrungsaufnahme befassen, neben anderen Lifestyle Themen, sowie diesmal exklusiv: Katzen der Gastgeber. Hier also unser erstes Abendessen: Großartige Currys mit Cobra Bier aus 0,66l Flaschen.
Lecker (aber ohne Blitz) |
Danach ging es in die einzige Bar die zu dieser späten Stunde noch offen hatte, auf einen Absucker inklusive Besichtigung betrunkener Jugendlicher und solcher die sich noch dafür hielten (also jugendlich natürlich, nicht betrunken). Auch in England kein schöner Anblick. Nach einer erholsamen Nachtruhe, wurden wir am nächsten Morgen zunächst vom Sohn des Hauses mit Tee versorgt (Twinings Diamond Jubilee TeaBlend), danach bereitete der Hausherr Eierspeise in der Mikrowelle zu. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Etwas zausig sah nur der Kater des Hauses aus, der die Nacht im Freien verbringen musste und dabei etwas feucht geworden ist.
Nasse Katze! |
Auf nach London! |
Hier ist besetzt! |
Und wer seid ihr schon wieder? |
Am Abend ging es dann in das älteste Freehaus des Landes "The Royal Standard of England". Für den Kanonier, wie der Leser weiß, natürlich ein absoluter Höhepunkt. Frischgezapftes Ale und feinste englische Pub Küche in historischem Ambiente. Hier kann man mich begraben!
Das Pub meiner Träume! |
Walisische Lammleber mit Mashed Potatoes |
Der nächste Tag wurde mit einem traditionellen
englischem Frühstück eröffnet. Man könnte meinen wir waren nur am Essen, aber
das stimmt natürlich (fast) nicht. Die Zubereitung erfolgte, entgegen Jamie
Olivers Rezept, für jede Zutat einzeln, was für mächtig Leben in der Küche
sorgte und zu einem formidablen Ergebnis führte.
Danach war ein Sonntagsessen bei der Stiefmutter
von Cyclist angesetzt, bei dem auch wieder sein Bruder mit der ganzen Familie
erschien. Mir war es also vergönnt immer tiefer in das englische Alltagsleben
einzutauchen, wie man es als normaler Tourist sonst nicht vermag. Da besagte
Stiefmutter aus Frankreich kam und sich Verstärkung durch ihrer Nichte aus
Montpellier hat kommen lassen, bekam die Verköstigung natürlich einen
besonderen Touch. Schweinbraten in Calvados Sauce, und was für eine Calvados
Sauce, dazu Fisolen, Karotten und Kartoffelgratin. Ein typischer Arsenal
Sunday Roast (englisch mit starkem französischem Einschlag) war perfekt. Auch
sonst konnte sich die die bescheidene Unterkunft sehen lassen. Man sieht meinem
Freund ja nicht unbedingt gleich an, dass er aus so noblen Haus stammt. Und auch
hier gab es einen Kater.
Ein Methusalem: 22 Jahre!
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Tags darauf verließen wir unsere Gastgeber, nachdem ich noch mit dem englischen Frühstücksgebäck Crumpet bekannt gemacht wurde. Alleine diese Entdeckung war die Expedition wert. Wir wurden dann zu Cyclists Mutter chauffiert. Wieder ein nettes Haus mit, nona, Katzen und einem schönen Garten in dem sich Eichhorn, Elster, fette Tauben und Rotkehlchen tummelten. Und wieder reizende Engländer. Nette Gespräche und einen Ploughmans Lunch später, fuhren wir mit dem Zug zurück in die großartigste Stadt der Welt und von dort zum Flughafen.
Alles in allem war das ein großartiger Trip und ich hoffe so etwas bald wiederholen zu können. Ein großes Danke an dieser Stelle, an die Reisebegleitung und alle Unterkunftgeber!