Manchester
City spielt daheim offenbar gerne gegen Londoner Teams. Nach den
Sp*rs haben auch die Gunners ein halbes Dutzend im
Reich des blauen Monds kassiert.
Alle
Fakten zum Match gibt es an den üblichen Adressen (Defensivfehler,
Schiedsrichter, usw..): Arseblog;
Gunnerblog
(dort gibt es auch ein Link zu Mertesackers Ausbruch gegenüber Özil,
weil dieser sich nicht von Fans verabschiedet hat. Özil hat sich auf Facebook dafür bei den Fans entschuldigt).
Mein
Thema sind die psychologischen Ursachen und Konsequenzen dieser
herben Niederlage. Da ist zum einen der Eindruck, dass wir bei den
sogenannten Top Teams, zumindest auswärts, selbst nicht voll
überzeugt davon sind, dass wir in der Lage sind, zählbares zu
erreichen. Das war schon bei United so und wirkte phasenweise auch
gestern so.
Hinzu
kommt, dass der Spielplan zwar keine Ausrede sein darf, aber auf der
anderen Seite konnte man nach ca. einer Stunde, genauer nach dem 4:2
durch Silva in der 66. Minute, deutlich erkennen, dass die Spieler von Arsenal
körperlich und vor allem mental abzubauen begannen.
Verschärft wurde das ganze durch den Ausfall von Koscielny, obwohl
Vermaelen ordentlich gespielt hat und auch durch die Leistung von
Wilshere. Ihn stelle ich deswegen heraus, weil er nicht nur, wie die
meisten anderen, ein schwaches Spiel hatte (auch wenn er frischer
hätte sein müssen, da er in Neapel nicht gespielt hat), sondern
weil er der Aufgabe offenbar nervlich nicht gewachsen war. Das
gipfelte in der Mittelfingergeste gegen die City Fans. Danach wurde
er ausgebuht und hat unter diesem Druck zumindest einmal den Ball
irgendwohin gespielt, anstatt zu einem Mitspieler. In solchen Partien
kann man sich aber keine Ausfälle dieser Art leisten, vor allem
nicht, wenn die äußeren Umstände (Erholungszeit, Neue
Abseitsregeln, usw...) nicht passen. Jack ist ein herausragendes
Talent, aber einen ordentlichen Teil seines Reifeprozesses hat er
noch vor sich.
Zurück
zur Psychologie und den möglichen Folgen des Ausflugs in den Nahen
Osten. Das gefährlichste an dem Ergebnis gestern ist meiner Ansicht
nach nicht die Niederlage selbst. Immerhin sind wir immer noch
Tabellenführer und können das mit einem Punkt gegen Chelski bleiben (hängt auch ein bisschen von
den Liverpoodle Ergebnissen ab). Aber die Tatsache, dass wir gegen
United, City und Chelsea (wenn auch nur im Ligapokal) verloren haben,
und gemessen an unseren Auftritten in diesen Spielen, könnte es
sein, dass wir den Spin zu glauben beginnen, dass Arsenal nicht dort
oben hingehört. Auch die aktuelle Serie von Spielen, beginnend mit
Everton und dem späten Ausgleich, über die beiden Niederlagen gegen
Neapel (auch wenn diese eher unbedeutend war) und City, könnte mit einer
weitere Niederlage, oder auch nur einem Spielverlauf wie gegen Everton,
dazu führen, dass wir rechtzeitig zum schwierigen
Weihnachtsspielplan in ein Loch fallen. Und wenn man da einmal
drinnen ist, dann ist der Weg heraus nicht mehr so leicht.
Die
Aufgabe lautet also, die 9 Tage bis zum nächsten Spiel dazu zu
nutzen, die Batterien wieder voll aufzuladen, vor allem auch im
mentalen Bereich und dann mit voller Kraft die von unter der Brücke
an die Wand zu spielen oder zumindest zu besiegen. Deren gestriger
Auftritt gegen Crystal Palace war jedenfalls alles andere als
furchterregend, eher im Gegenteil.
Ein
Spieler der besonders gepflegt werden muss, ist Olivier Giroud. Die
Einsätze als einziger Stürmer in fast allen unseren Spielen,
ständig mit hohem körperlichen Einsatz, vor allem in den
Zweikämpfen, haben ihren Tribut verlangt. Er wirkt körperlich und
mental erschöpft. Zusätzlich, oder deswegen, hat ihn seine Form vor
dem Tor verlassen. Hier rächt sich der dünne Kader auf jeden Fall
und man kann nur hoffen, dass er in der kommenden Woche wieder auf
den Damm gebracht werden kann. Stichwort Kader, auch in der
Innenverteidigung sind schon wieder nur eine Verletzung vor einer
Notlösung entfernt. Zwei Bereiche, die man im Wintertransferfenster
vielleicht ansprechen sollte.
Auch
wir Fans können uns jetzt regenerieren, alles für das
Weihnachtsfest vorbereiten und dann am 23. ein vorgezogenes Geschenk
abholen.
Noch
etwas in eigener Sache. Ich freue mich über jeden einzelnen Leser,
aber auf Dauer werde ich nicht für euch 30 Getreuen weiter
schreiben. Also bitte Werbung machen, Links teilen, und die frohe
Botschaft vom Kanonendonner in die Welt hinaustragen.
Danke
und Up the Arsenal!
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