Arsenal
steht im Finale des FA Cups am 17.5. in Wembley (Breaking News: Gegner ist/sind (die) Hull City/Tigers, nach einem 5:3 Sieg über Sheffield United). Der Weg dorthin war
allerdings qualvoll, extrem qualvoll. Denn auch wenn Arsenal das klar
bessere Team war (BEWEIS!), gelang es den Gunners nicht die Überlegenheit in
klare Torchancen, geschweige denn in Tore umzuwandeln. Sanogo, der
den Stürmer gab, wirkte auf mich extrem vielversprechend. Ohne
Angst, mit einer beeindruckenden Physis, scheint auf den ersten Blick
alles da zu sein, was einen erfolgreichen Stürmer ausmacht. Auf den
zweiten Blick offenbart sich aber die Wahrheit, die da lautet, dass
es sich um einen jungen Mann handelt, der in keinem der, für den
Spitzenfußball notwendigen Bereiche, auch nur annähernd fertig
entwickelt ist. Er ist nicht schneller als seine Gegner, verliert
trotz seiner Physis mehr Zweikämpfe als er gewinnt (behaupte ich
jetzt einmal ohne statistischen Beweis), wirkt wie ein Bambi, das
seine Füße noch nicht unter Kontrolle hat, wenn es um die
Ballbehandlung geht und lässt jegliches Timing beim Abschluss
vermissen. Wie gesagt, man spürt, dass das noch was wird mit ihm,
aber aktuell ist es eben zu wenig. Arsenal hat aber niemanden sonst,
der einspringen kann, wenn Giroud eine Pause braucht oder taktisch
nicht vollständig ins Konzept passt wie gestern. Dieses Manko muss
im Sommer behoben werden.
Langer
Rede kurzer Sinn, es kam wie es kommen musste. Wigan erzielte sein
Tor aus einem klaren Elfer, den es aber trotzdem nicht geben hätte
dürfen, weil im Spielaufbau Monreal gefoult wurde. Dabei verletzte
sich der Spanier (ein Gunner durch und durch) und wurde durch Gibbs
ersetzt. An diesem Punkt erreichte die Stimmung wieder einmal die
Talsohle. Woher sollte dieses Team, bei aller Feldüberlegenheit, ein
Tor herzaubern. Interessanterweise wirkte Arsenal nach dem
Gegentreffer wacher und die letzten 10 Minuten waren unsere Besten
des Spiels. Mittlerweile war auch Giroud für Podolski (der wieder
einmal nicht besonders auffiel) gekommen. Und nach ein paar guten
Aktionen traf Mertesacker zum hochverdienten Ausgleich.
Trotzdem
war keine Entspannung in Sicht, denn auch wenn Wigan nur sehr selten
gefährlich wurde, sie wären nicht die ersten gewesen, die gegen
Arsenal irgendwo ein Tor hergezaubert hätten. Dementsprechend ging
es qualvoll weiter, nach der regulären Spielzeit noch durch 30
Minuten Verlängerung, in der Chamberlain die Latte traf. Das war
insofern bemerkenswert, als das The Ox schon ziemlich ausgelaugt
wirkte und bereits den einen oder anderen Krampf hatte. Schließlich
war das Spiel aber zu Ende und die Daumenschrauben wurden weiter
angezogen. Elfmeterschießen. Der ultimative Test für die
kardiologische Robustheit jedes Fußball Fans. Ich für meinen Teil,
wollte schon das Lokal verlassen. Aber bei aller psychischen
Schwächen, die die Burschen in den letzten Wochen auch gezeigt
haben, dieses Elfmeterschießen bewältigten sie, wie wahre
Champions. Fabianski hielt die ersten beiden Elfer von Wigan und
unsere Schützen, Arteta, Kallstrom, Giroud und Cazorla verwandelten
souverän und damit hatte der Spuk ein Ende. Der Titel im Cup ist zum
greifen nahe. (Bonus Text: Amy Lawrence über Wengers Qualen).
Jetzt
können wir uns wieder voll auf die Liga konzentrieren, wo es darum
geht unsere Teilnahme an der nächsten Champions League zu sichern.
Everton ist gestern mit einem Sieg an uns vorbei gezogen und daher
stehen wir gegen West Ham am Dienstag schon unter starkem Druck. Es
wird sich weisen, ob die physische Belastung von gestern oder
psychische Auftrieb des Sieges schwerer Wigan (ich konnte nicht
widerstehen). Aber Spaziergang wird das keiner, denn Sam Allerdyce
liebt es Arsenal zu quälen. Er hat ja offenbar sonst keine Hobbys.
Die Hammers werden jedenfalls kratzen und beißen und wie eine Wand
vor ihrem Tor stehen. Je länger das Spiel dauert, desto stärker
werden unsere Spieler die 120 Minuten spüren. Die Angelegenheit
sollte also möglichst rasch erledigt werden.
In diesem Sinne: We are on our way, to Wembeley!
Das gelobte Stadion! |
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