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Sonntag, 13. April 2014

Folterkammer!

Arsenal steht im Finale des FA Cups am 17.5. in Wembley (Breaking News: Gegner ist/sind (die) Hull City/Tigers, nach einem 5:3 Sieg über Sheffield United). Der Weg dorthin war allerdings qualvoll, extrem qualvoll. Denn auch wenn Arsenal das klar bessere Team war (BEWEIS!), gelang es den Gunners nicht die Überlegenheit in klare Torchancen, geschweige denn in Tore umzuwandeln. Sanogo, der den Stürmer gab, wirkte auf mich extrem vielversprechend. Ohne Angst, mit einer beeindruckenden Physis, scheint auf den ersten Blick alles da zu sein, was einen erfolgreichen Stürmer ausmacht. Auf den zweiten Blick offenbart sich aber die Wahrheit, die da lautet, dass es sich um einen jungen Mann handelt, der in keinem der, für den Spitzenfußball notwendigen Bereiche, auch nur annähernd fertig entwickelt ist. Er ist nicht schneller als seine Gegner, verliert trotz seiner Physis mehr Zweikämpfe als er gewinnt (behaupte ich jetzt einmal ohne statistischen Beweis), wirkt wie ein Bambi, das seine Füße noch nicht unter Kontrolle hat, wenn es um die Ballbehandlung geht und lässt jegliches Timing beim Abschluss vermissen. Wie gesagt, man spürt, dass das noch was wird mit ihm, aber aktuell ist es eben zu wenig. Arsenal hat aber niemanden sonst, der einspringen kann, wenn Giroud eine Pause braucht oder taktisch nicht vollständig ins Konzept passt wie gestern. Dieses Manko muss im Sommer behoben werden.

Langer Rede kurzer Sinn, es kam wie es kommen musste. Wigan erzielte sein Tor aus einem klaren Elfer, den es aber trotzdem nicht geben hätte dürfen, weil im Spielaufbau Monreal gefoult wurde. Dabei verletzte sich der Spanier (ein Gunner durch und durch) und wurde durch Gibbs ersetzt. An diesem Punkt erreichte die Stimmung wieder einmal die Talsohle. Woher sollte dieses Team, bei aller Feldüberlegenheit, ein Tor herzaubern. Interessanterweise wirkte Arsenal nach dem Gegentreffer wacher und die letzten 10 Minuten waren unsere Besten des Spiels. Mittlerweile war auch Giroud für Podolski (der wieder einmal nicht besonders auffiel) gekommen. Und nach ein paar guten Aktionen traf Mertesacker zum hochverdienten Ausgleich.

Trotzdem war keine Entspannung in Sicht, denn auch wenn Wigan nur sehr selten gefährlich wurde, sie wären nicht die ersten gewesen, die gegen Arsenal irgendwo ein Tor hergezaubert hätten. Dementsprechend ging es qualvoll weiter, nach der regulären Spielzeit noch durch 30 Minuten Verlängerung, in der Chamberlain die Latte traf. Das war insofern bemerkenswert, als das The Ox schon ziemlich ausgelaugt wirkte und bereits den einen oder anderen Krampf hatte. Schließlich war das Spiel aber zu Ende und die Daumenschrauben wurden weiter angezogen. Elfmeterschießen. Der ultimative Test für die kardiologische Robustheit jedes Fußball Fans. Ich für meinen Teil, wollte schon das Lokal verlassen. Aber bei aller psychischen Schwächen, die die Burschen in den letzten Wochen auch gezeigt haben, dieses Elfmeterschießen bewältigten sie, wie wahre Champions. Fabianski hielt die ersten beiden Elfer von Wigan und unsere Schützen, Arteta, Kallstrom, Giroud und Cazorla verwandelten souverän und damit hatte der Spuk ein Ende. Der Titel im Cup ist zum greifen nahe. (Bonus Text: Amy Lawrence über Wengers Qualen).

Jetzt können wir uns wieder voll auf die Liga konzentrieren, wo es darum geht unsere Teilnahme an der nächsten Champions League zu sichern. Everton ist gestern mit einem Sieg an uns vorbei gezogen und daher stehen wir gegen West Ham am Dienstag schon unter starkem Druck. Es wird sich weisen, ob die physische Belastung von gestern oder psychische Auftrieb des Sieges schwerer Wigan (ich konnte nicht widerstehen). Aber Spaziergang wird das keiner, denn Sam Allerdyce liebt es Arsenal zu quälen. Er hat ja offenbar sonst keine Hobbys. Die Hammers werden jedenfalls kratzen und beißen und wie eine Wand vor ihrem Tor stehen. Je länger das Spiel dauert, desto stärker werden unsere Spieler die 120 Minuten spüren. Die Angelegenheit sollte also möglichst rasch erledigt werden.

In diesem Sinne: We are on our way, to Wembeley!

Das gelobte Stadion!
   

Sonntag, 7. April 2013

Mühsam nährt sich das Eichhörnchen

Noch immer versucht der Winter mit seinen eisigen Pratzen, den Frühling auf Distanz zu halten. Dadurch wird es für die oben erwähnten Nager mühsam Nahrung zu finden, da die im Herbst vergrabenen Vorräte immer weniger werden und Frischware auch noch selten ist.
Was hat das mit Arsenal zu tun?

Nun, für unser Ziel, die Qualifikation für die Champions League in der kommenden Saison, brauchen wir buchstäblich jeden Punkt den wir bekommen können. Das ist einmal leichter, wie der relativ souveräne Sieg gegen Reading gezeigt hat, und einmal schwieriger, wie uns gestern die letzte halbe Stunde gegen West Bromwich Albion vor Augen geführt hat. Mit 2:0 in Führung, hatten die Gunners das Spiel eigentlich unter Kontrolle. Die Baggies waren nicht ungefährlich, aber trotzdem schien der Sieg in trockenen Tüchern. Dann ein Pass über die Abwehr, Mertesacker musste eingreifen und erwischte als letzter Mann den Gegner im Strafraum. Rote Karte, Elfmeter, 1:2 und ab in den Pool zum Schwimmen. Denn wie die Statistik deutlich unterstreicht, war Arsenal von diesem Moment an, nur mehr Passagier. 
Wieso Fußballmannschaften in Situationen, wo es darum ginge, den Ball zu halten und die Zeit vergehen zu lassen, immer wieder lange weite Bälle zum Gegner schlagen, ist mir schon länger ein Rätsel. Offenbar ist die Angst, den Ball an das andere Team zu verlieren so groß, dass man ihn lieber gleich her-
schenkt. West Brom kam jedenfalls zu zahlreichen Chancen und teilweise war es reines Glück, dass der Ball eins ums andere Mal am Tor von Fabianski vorbei strich. Vor allem der Versuch von Lukaku, den Ball mit Effet ins lange Eck zu drehen, sah noch bei jeder Wiederholung erneut wie ein sicherer Treffer aus. Er ging aber jedes mal vorbei.
Für den Kreislauf war das wieder sehr belebend, aber unter dem Strich bevorzugt der Kanonier weniger aufregende Spiele. Denn auf die Dauer kann das kein Mensch aushalten.

Nach dem Motto: "Gut ist es gegangen, nichts ist geschehen" haben wir drei weitere Punkte gesammelt, das ist der zweitbeste Lauf in den letzten sechs Spielen in der Premier League. Wir sind einen Punkt hinter Deppenham und, mit einem Spiel mehr, einen vor Chelsea. Neben der Tatsache, dass die beiden noch gegeneinander spielen müssen (das Spiel ist auf Grund des FA Cup Semifinales von Chelsea gegen Man City auf unbestimmte Zeit verschoben) spielen beide auch noch in der Europa League (Chelsea mit guten Chancen weiterzukommen, Deppenham, nach einem 2:2 daheim gegen Basel, mit weniger guten) und Chelsea zusätzlich noch, wie schon erwähnt, im FA Cup. Aus der Sicht von Arsenal sollte man beiden wünschen, die Finale zu erreichen. Möge die Doppelbelastung lange anhalten! 
Dazu haben sich Bale bei den Sp*rs und Cole bei Chelski verletzt, wobei Bales bisheriger Einfluss auf den Erfolg unserer ungehobelten Nachbarn, immens war. Wie und ob sich das auswirkt, können wir heute gegen Everton beobachten. Wobei auch Everton nicht ganz aus den Augen gelassen werden darf. Sollten die Toffies ihre Spiele bis zum Duell mit den Gunners am 16.4. gewinnen (und wir natürlich unseres gegen Norwich), dann könnten sie mit einem Sieg an uns vorbei ziehen.

Alles in allem schaut es im Moment sehr gut aus. Die drei Punkte gegen Norwich nächste Woche sind jedenfalls noch Pflicht, was der Kanonier sich live vor Ort ansehen wird. Letzte Saison hat eben dieses Spiel zwar fast zu einem Zusammenbruch geführt, aber ähnlich wie das Team hat der Autor dieser Zeilen eine eher flache Lernkurve. Danach folgt das Nachholspiel gegen Everton, sicher die schwierigste Aufgabe in den kommenden Wochen, wenn man vom Heimspiel gegen United absieht. Aber die sind schon Meister und, wenn man sich die Auftritte der letzten Wochen so ansieht, zu knacken.

Also, holt die Betablocker heraus und freut euch auf spannende Wochen, Up the Arsenal!
 
Verdammt, fast wäre die Nuss weg gewesen!