Mit
diesen Worten gab der CTO die Übertragung des FA Cup Finale im
Chelsea in Wien frei (Arsenal Fans hatten sich auch im Shebeen und im
Highlander versammelt). Ausgerüstet mit Fahnen und Clappers, die
Arsenal den Supporter Clubs direkt aus China hatte zustellen lassen,
war der Barraum mit ca. 40 erwartungsvollen Gooners gefüllt. Acht
Minuten später lag Arsenal 0:2 zurück und die Stimmung war leicht
abgekühlt. Der Sommelier, ein Fixstarter an der Bar des Chelsea,
setze gleich einmal eine Schmerzgrenze:"Bei 5:0 für Hull gehe
ich!". Wenig später verhinderte Gibbs auf der Linie das 3:0.
Hull spielte gar nicht groß auf, aber irgendwie schien den Tigern
(über die zoologische Zuordnung gab es den einen anderen Disput,
aber ob Löwe oder Tiger ist ja eigentlich egal) alles zu gelingen,
während die Gunners, wieder einmal, den Beginn eines Spiels zu
verschlafen schienen.
Mehr
langsam als sicher, gewann Arsenal die Kontrolle über das Spiel und
es zeichnete sich ein Muster für die kommen 90 Minuten (repektive
Achtung Spoiler 120) ab. Arsenal kombinierte und Hull
versuchte durch taktische Fouls den Spielfluss zu unterbrechen. Es
war kein übermäßig hartes Spiel, aber der Schiedsrichter, auf den
wir noch zu sprechen kommen, lies den gestreiften diese Art zu
verteidigen durchgehen. In der 17. Minute, gab es jedenfalls einmal
einen Freistoß. Cazorla richtete sich den Ball her während im Pub
darüber diskutiert wurde, ob Bergkamp oder Henry das letzte
Freistoßtor für Arsenal erzielt haben. Sekunden später war der
Ball im Netz und Santi hatte mit einem sehenswerten Schuss den
Anschlusstreffer erzielt. Unsere Freundin, die Hoffnung, spähte ums
Eck. Am Charakter des Spiels änderte da aber wenig. Unsere Burschen
waren bemüht aber scheiterten immer wieder an der fehlenden
Präzession. Podolski wirkte das eine oder andere Mal zu langsam,
Giroud verzettelte sich immer wieder bei der Ballkontrolle. Auf der
anderen Seite war Hull eher zahm. Bei einem Zweikampf von Koscielny
pfiff der Schiedsrichter zum Glück Foul gegen Fryatt, sonst wäre
dieser allein aufs Tor gelaufen. Viel war es nicht und damit eine der
wenigen Situationen, wo Arsenal von einer Entscheidung profitierte.
Zur Pause wirkten die Gooners, die sich zum Sauerstoff tanken vor das
Lokal begeben hatte, allesamt etwas betropezt. Es kann halt nicht
jeder das sonnige Gemüt des Kanoniers haben.
Die
zweite Halbzeit setzte dort fort, wo die erste aufgehört hat, auch
spielerisch. Immer wieder Halbchancen aber nichts wirklich
zwingendes. Der Sommelier kredenzte inzwischen ein Craft Bier. Der
Hausherr kritisierte die Stärke des Gerstensafts. Vermutlich weil er
davon weniger verkaufen könnte, da die Kunden schneller betrunken
sind. Zurück zum Spiel. Es folgte die lustige Regelkunde mit Lee Probert.
Einmal blockt ein Hull Spieler den Ball mit beiden Händen im
Strafraum. Weiterspielen. Dann der zweite nicht gegebene Elfmeter.
Giroud wird von Huddlestone an der Schulter zurückgehalten.
Weiterspielen. Schließlich die Entscheidende Aktion des Spiels.
Sanogo kommt für Podolski und Yaya ändert sofort den Charakter des
Spiels. Mit zwei Stürmern wirkte die Verteidigung von Hull
überfordert und Giroud hatte endlich ein Partner für sein
bevorzugtes Spiel. Die physische Präsenz des jungen Franzosen ist
jedenfalls extrem beeindruckend. Es folgt zunächst der dritte nicht
gegebene Elfmeter, Cazorla wird im Strafraum von den Füssen geholt.
Weiterspielen. Der Ärger bleibt aber nur für wenige Minuten, denn
nach einem Eckball (der auch keiner war, ein kleines Stück
ausgleichende Gerechtigkeit), traf Koscielny zum 2:2. Das er dabei
vom Torhüter gefoult wurde und dieser für rohes Spiel unter die
Dusche geschickt gehört hätte, wollen wir einmal geflissentlich
übersehen. Jedenfalls war die Stimmung im Pub am Siedepunkt, die
Gooners lagen sich in den Armen und das Ende der mageren Jahre ohne
Titel näherte sich. In der 79. Minute kommt dann Gibbs mitten im
Strafraum frei zum Schuss, aber der Ball geht deutlich drüber. Als
Arsenal Fan sieht man die Schatten vergangener Katastrophen
heraufziehen. Kurz darauf der vierte und letzte nicht gegebene Elfer,
diesmal ein Schubser gegen Cazorla. Weiterspielen. Und weil das alles
nicht Nerven aufreibend genug war, legten die Gunners noch ein halbe
Stunde Verlängerung drauf.
Die
Tiger wirkten jetzt schon ziemlich müde und Arsenal drückte weiter.
Vor allem Ramsey schoss eines um andere Mal, aber die Versuche
erinnerten eher an die ersten Monate nach seiner Verletzung. Dann
drehte Wenger weiter an der Schraube. Er nahm die kreativen, Özil
und Cazorla heraus und brachte mit Rosicky und Wilshere zwei Spieler
die direkter spielen konnten. Das war kurz vor dem 3 Seitenwechsel.
Auch wenn Hull keine wirkliche Torchance hatte, ein Glücksschuss
konnte jetzt das Finale entscheiden und Arsenal wäre ja nicht das
erste Mal Opfer eines solchen geworden. Doch dann der große Moment.
Der Ball kommt zu Giroud in den Strafraum, der legt den Ball mit der
Ferse für Ramsey auf und der Waliser platziert den Ball exakt
zischen der Hand des Torhüters und der Stange. Jetzt gab es kein
Halten mehr. Der FA Pokal war zum greifen nah. Aber es wären nicht
die Gunners wenn sie nicht noch einmal die Herzschrittmacher
Industrie gefördert hätten. Mertesacker rutschte aus und plötzlich
tauchte Fabianski auf, meilenweit von seinem Tor entfernt und wurde
prompt vom Hull Spieler umrundet. Der Schuss näherte sich der
Torlinie, Gibbs verfehlte den Ball aber der Ball rollte weiter, auch
an der zweiten Stange vorbei uns ins Out. Der Pole musste dann noch
einen Schuss halten aber schließlich folgte der erlösende
Schlusspfiff. Wir lagen uns in den Armen, der Sommelier küsste alle
Anwesenden (zumindest die ihm persönlich bekannt waren).
Arsenal
ist FA Cup Sieger 2014! Nach langer Zeit sind wir endlich am Ziel.
Sowohl für diesen Blog als auch für mich als Arsenal Fan (Mitglied
seit 2006) ist es der erste Titel. Es war ein beeindruckender Lauf im
Pokal, mit Siegen gegen Sp*rs, Liverpool und Everton. Arsenal hat
dabei kein einziges Spiel außerhalb Londons ausgetragen. Arsène
Wenger hat mehr FA Pokale (5) gewonnen als alle anderen Arsenal
Trainer zusammen. Die Art des Sieges gestern ist jedenfalls das
fehlende Mosaikstein, denn Arsenal gebraucht hat, um wieder ganz oben
mitzuspielen. Der Bann ist gebrochen und mit den richtigen
Verstärkungen im Sommer geht The Arsenal einer blühenden Zukunft
entgegen.
Unser Tip |
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