Montag, 21. April 2014

Ramsey ist wieder da!

Ein souveräner Sieg gegen die Stubentiger aus Hull war vor allem Beweis für eine Tatsache: Ohne längere Verletzungspause für Aaron Ramsey wäre die Saison der Gunner nicht so kollabiert. Ein Tor und 2 Assits in seinen ersten drei Premier League Spielen (plus 113 Minuten im Cup) nach der Verletzungspause sind ein deutliches Indiz was Arsenal gefehlt hat (Zahlen und Fakten). Auch Özils Beteiligung am ersten Tor macht Hoffnung, dass wir den Rest der Saison verhältnismäßig souverän meistern können. Die Stimmung ist jedenfalls gut auch wenn die Härte des Gegners dem Fass Arteta die Krone ausgeschlagen hat.
Im Hinblick auf das Cup Finale ist noch bemerkenswert, dass Jelavic und Long nicht spielen dürfen, die Hull Hummeln (Vorschlag meines Bruders) also leicht schwächer aufgestellt sein werden als gestern.

Auf die Hilfe anderer beim Kampf um den vierten Platz dürfen wir uns jedenfalls nicht verlassen. United wurde gestern von Everton einigermaßen klar besiegt. Der Zustand von den Reds aus Manchester wäre ja fast traurig wenn es nicht so lustig wäre. Dieser Text brachte mich stellenweise wirklich zum Lachen (obwohl sich die Satire in Grenzen hält). Erstaunlich bleibt für mich, wie viele minder Begabte (Stichwort Trainingsmethoden) in den höchsten Etagen des Spiels unterwegs sind. Möge Moyes jedenfalls noch lange Trainer bei United bleiben. Schön vor allem auch für van Persie, der diese Saison jedenfalls hinter Arsenal plaziert sein wird.

Arsenal hat jetzt noch zwei Heimspiele gegen Newcastle und West Bromwich und muss dann nach Norwich. Die Baggies und die Canaries sind noch abstiegsbedroht und dementsprechend nicht zu unterschätzen. Wobei das Schicksal von Norwich am letzten Spieltag vielleicht schon so oder so entschieden ist. Verliert Everton gegen City, was ich schon deswegen hoffe, damit City den Scousers noch den Titel wegschnappen kann, dann könnte das Rennen auch für uns schon im positiven Sinn gelaufen sein. Auch der Ausflug nach Southampton wird für die Blauen vom Mersey kein Sonntagsspaziergang (das Spiel ist nämlich am Samstag). Tordifferenz haben wir jedenfalls im Moment die schlechtere als die Toffies (+21 gegen +23). Zwei torreiche Heimspiele wären als im doppelten Sinn wichtig.

Nächste Woche berichten wir an dieser Stelle vom Mitteleuropatreffen der Arsenal Fan Clubs in Budapest.

Come on you Gunners!  

Sonntag, 13. April 2014

Folterkammer!

Arsenal steht im Finale des FA Cups am 17.5. in Wembley (Breaking News: Gegner ist/sind (die) Hull City/Tigers, nach einem 5:3 Sieg über Sheffield United). Der Weg dorthin war allerdings qualvoll, extrem qualvoll. Denn auch wenn Arsenal das klar bessere Team war (BEWEIS!), gelang es den Gunners nicht die Überlegenheit in klare Torchancen, geschweige denn in Tore umzuwandeln. Sanogo, der den Stürmer gab, wirkte auf mich extrem vielversprechend. Ohne Angst, mit einer beeindruckenden Physis, scheint auf den ersten Blick alles da zu sein, was einen erfolgreichen Stürmer ausmacht. Auf den zweiten Blick offenbart sich aber die Wahrheit, die da lautet, dass es sich um einen jungen Mann handelt, der in keinem der, für den Spitzenfußball notwendigen Bereiche, auch nur annähernd fertig entwickelt ist. Er ist nicht schneller als seine Gegner, verliert trotz seiner Physis mehr Zweikämpfe als er gewinnt (behaupte ich jetzt einmal ohne statistischen Beweis), wirkt wie ein Bambi, das seine Füße noch nicht unter Kontrolle hat, wenn es um die Ballbehandlung geht und lässt jegliches Timing beim Abschluss vermissen. Wie gesagt, man spürt, dass das noch was wird mit ihm, aber aktuell ist es eben zu wenig. Arsenal hat aber niemanden sonst, der einspringen kann, wenn Giroud eine Pause braucht oder taktisch nicht vollständig ins Konzept passt wie gestern. Dieses Manko muss im Sommer behoben werden.

Langer Rede kurzer Sinn, es kam wie es kommen musste. Wigan erzielte sein Tor aus einem klaren Elfer, den es aber trotzdem nicht geben hätte dürfen, weil im Spielaufbau Monreal gefoult wurde. Dabei verletzte sich der Spanier (ein Gunner durch und durch) und wurde durch Gibbs ersetzt. An diesem Punkt erreichte die Stimmung wieder einmal die Talsohle. Woher sollte dieses Team, bei aller Feldüberlegenheit, ein Tor herzaubern. Interessanterweise wirkte Arsenal nach dem Gegentreffer wacher und die letzten 10 Minuten waren unsere Besten des Spiels. Mittlerweile war auch Giroud für Podolski (der wieder einmal nicht besonders auffiel) gekommen. Und nach ein paar guten Aktionen traf Mertesacker zum hochverdienten Ausgleich.

Trotzdem war keine Entspannung in Sicht, denn auch wenn Wigan nur sehr selten gefährlich wurde, sie wären nicht die ersten gewesen, die gegen Arsenal irgendwo ein Tor hergezaubert hätten. Dementsprechend ging es qualvoll weiter, nach der regulären Spielzeit noch durch 30 Minuten Verlängerung, in der Chamberlain die Latte traf. Das war insofern bemerkenswert, als das The Ox schon ziemlich ausgelaugt wirkte und bereits den einen oder anderen Krampf hatte. Schließlich war das Spiel aber zu Ende und die Daumenschrauben wurden weiter angezogen. Elfmeterschießen. Der ultimative Test für die kardiologische Robustheit jedes Fußball Fans. Ich für meinen Teil, wollte schon das Lokal verlassen. Aber bei aller psychischen Schwächen, die die Burschen in den letzten Wochen auch gezeigt haben, dieses Elfmeterschießen bewältigten sie, wie wahre Champions. Fabianski hielt die ersten beiden Elfer von Wigan und unsere Schützen, Arteta, Kallstrom, Giroud und Cazorla verwandelten souverän und damit hatte der Spuk ein Ende. Der Titel im Cup ist zum greifen nahe. (Bonus Text: Amy Lawrence über Wengers Qualen).

Jetzt können wir uns wieder voll auf die Liga konzentrieren, wo es darum geht unsere Teilnahme an der nächsten Champions League zu sichern. Everton ist gestern mit einem Sieg an uns vorbei gezogen und daher stehen wir gegen West Ham am Dienstag schon unter starkem Druck. Es wird sich weisen, ob die physische Belastung von gestern oder psychische Auftrieb des Sieges schwerer Wigan (ich konnte nicht widerstehen). Aber Spaziergang wird das keiner, denn Sam Allerdyce liebt es Arsenal zu quälen. Er hat ja offenbar sonst keine Hobbys. Die Hammers werden jedenfalls kratzen und beißen und wie eine Wand vor ihrem Tor stehen. Je länger das Spiel dauert, desto stärker werden unsere Spieler die 120 Minuten spüren. Die Angelegenheit sollte also möglichst rasch erledigt werden.

In diesem Sinne: We are on our way, to Wembeley!

Das gelobte Stadion!
   

Sonntag, 6. April 2014

Ist das das Ende?

Das heutige Spiel gegen Everton war in vielerlei Hinsicht eine Bankrotterklärung. Die Gunners hatten einem Guten aber bei weitem nicht überragenden Gegner kaum etwas entgegensetzen. In der Defensive wirkten sie wie Zuseher, vor allem beim 2:0 von Lukaku, der de facto niemanden überspielen musste, sondern einfach so lange am Strafraum entlanglief, bis die Lücke für einen Schuss aufgegangen war. Bitte nach Ihnen Sir! In der Offensive ging es, selten aber doch, recht anmutig bis zum Strafraum, dort waren die Spieler mit ihrem Latein aber meistens am Ende und so entstanden kaum brauchbare Torchancen.

Damit ist Platz 4. alles andere als sicher. Theoretisch kann Everton uns überholen, wenn sie alle ihre kommenden Spiele gewinnen (was trotz allem eher unwahrscheinlich ist). Außerdem ist heute deutlich geworden, dass in diesem Team kein Funken Selbstbewusstsein mehr vorhanden ist. Wenn Wigan sich etwas traut und im schlimmsten Fall sogar in Führung geht, dann habe ich, Stand heute, wenig Hoffnung, dass Arsenal als Sieger vom Platz geht. Den unter normalen Umständen (Kader, Leistungsvermögen, usw...) hätten wir auch heute nicht verlieren dürfen, schon gar nicht so klar. Bei allem Respekt vor der Leistung von Everton, das ist nach wie vor keine Übermannschaft. Aber vielleicht unterschätzt uns Wigan ja, wenn sie das Spiel heute verfolgt haben. (Achtung: Galgenhumor).

Damit steht auch die Ära Wenger auf der Kippe. Denn nach dem heutigen Auftritt muss sich der Trainer fragen, ob er das Team noch erreicht. Dabei gehe ich noch immer davon aus, dass Wenger nicht über Nacht jedes Verständnis für Fußball verloren hat. Das schlimmste aber wäre ein plötzliches Ende seiner Karriere bei Arsenal, bei dem der Klub nicht die Möglichkeit hat, einen ordentlichen Nachfolgeprozess einzuleiten und das Arsenal, wie so viele andere Klubs, dadurch zu einem Trainerkarussel verkommt.

Hoffen wir also das Beste und das ist ein Einzug ins FA Cup Finale!

Victoria, Concordia, Crescit!