Donnerstag, 27. September 2012

Auf der Welle des Erfolgs: London ich komme!

Es ist schon fast unheimlich wie gut die Stimmung rund um das Emirates Stadium ist. Arsenal eilt von Erfolg zu Erfolg. Beziehungsweise werden Ergebnisse wie das 1:1 in Manchester als solcher gesehen. Zu Recht wie ich meine, Arsenal war eher besser als ebenbürtig aber dennoch, vor kurzem wäre eine Punkteteilung nach Rückstand nicht so überschwänglich aufgenommen worden.
Wie gesagt der Auftritt der Gunners am Super Sunday war stellenweise beeindruckend. Vor allem in der ersten halben Stunde haben wir das Spiel klar bestimmt und nach einem klassischen Gegentreffer haben wir ab Mitte der zweiten Halbzeit ein sehenswertes Comeback geliefert. Mertesacker hatte dabei eine Weltklasse Partie, wobei der deutsche das Talent hat, einfache Dinge patschert (wienerisch für ungeschickt, falls jemand von weiter nördlich fragt) aussehen zu lassen. Deswegen auch sein durchwachsener Ruf unter Arsenal Fans. Aber auch Ramsey, der überraschend in der Partie war, hat seine Kritiker mit einer souveränen Partie Lügen gestraft. Bevor ich hier weiter an einer Match Analyse herum dilettiere, Links zu den Taktik Profis: Zonal Marking; The Tactics Column@arseblog.

Gestern dann der erste Auftritt im Capital One Cup. Gesehen hat man es nur live im Stadion aber schon die Aufstellung hat gezeigt, dass Arsenal diese Saison einen stärkeren Kader hat als in den Saisonen davor. Walcott, Santos, Arshavin, Giroud, Oxlade, Djourou und Coquelin sowie Miquel mit Erfahrung aus der Ersten dazu ein paar Talente, das ist ein Team mit dem wir vor nicht allzu langer Zeit Premier League Spiele bestritten hätten. Nach einer offenbar lahmen ersten Halbzeit, haben wir in der zweiten Hälfte gezeigt, wo der Arséne den Cidre holt. 6:1 ist jedenfalls ein klares Zeichen und ein volles Stadion (im Gegensatz zu ein paar anderen "Spitzenteams) macht auch was her. Hier noch ein Augenzeugenbericht mit Spielerbewertungen von Gilberto Silver.

Der Kanonier begibt sich kommendes Wochenende nach London, um den Fortschritt der Gunners live zu begutachten. Gegen Chelski geht’s und das wird dann wohl ein weitere großer Test für das neuformierte Team. Ohne irgendetwas verschreien zu wollen, aber ein Sieg am Samstag würde einen sehr guten Saisonstart bedeuteten und meine Prognose, dass Arsenal dieses Jahr kein Titel Kandidat ist, in Frage stellen. Aber auch ein Punkt gegen einen der der Titelfavoriten wäre OK und würde immer noch einen guten Saisonstart ergeben. Alles andere weigere ich mich hier zu kommentieren.

Abschließend noch ein paar Worte zu unserem Sunny Boy Theo. Wenn er wirklich bleiben will, dann soll er endlich unterschreiben, 100.000 GBP ist er jedenfalls nicht wert und wenn er das glaubt, dann muss er halt weiterziehen. Walcott kann an guten Tagen begeistern, wenn er seinen besten Fußball spielt. Das 6:1 gestern war so ein Moment. Aber für einen 23 Jährigen Teamspieler wäre mehr Konstanz wünschenswert. Und zu dem selbstgewählten Vergleich mit Henry: Schwer zu sagen ob man lachen oder ihm eine reinhauen soll für so einen Mangel an Selbsteinschätzung. Ich schließe mich jedenfalls arseblog an (immer eine sicherer Weg) und vermute mal, dass uns Walcott im Winter oder Ende nächster Saison verlässt. Wahrscheinlich verschwindet er dann im Mittelmaß und wird reumütig erklären, dass Arsenal zu verlassen ein Fehler war, wie so viele vor ihm. Aber manchen Spielern kann nicht geholfen werden auch wenn sie hundert Mal beteuern es geht nicht ums Geld.

Der Klub, vor allem dieser, ist jedenfalls größer als der Spieler, vor allem jener. In diesem Sinne, come on you Gunners und plättet Chelski.

Montag, 17. September 2012

Breitseite!

Da haben die Kanoniere ihrem Namen wieder alle Ehre gemacht am vergangenen Samstag und Southhampton aus dem Stadion geschossen. Man sieht der Mannschaft zwar an, dass sie noch nicht ganz eingespielt ist, die eine oder andere Ball Stafette war noch holprig und da und dort standen sich zwei Arsenal Spieler auf den Zehen, aber im Großen und Ganzen war das sehr ordentlich und lässt auf mehr, viel mehr, hoffen. Die nächsten beiden Premier League Spiele werden schon zeigen, wie die vergangenen vier Spiele einzuordnen sind. Die Tabelle sieht zunächst recht manierlich aus, aber gegen City nächsten Sonntag und dann daheim gegen Chelsea werden die Ergebnisse noch aussagekräftiger sein. Nicht, dass man bei zwei etwaigen Niederlagen die Flinte ins Korn werfen soll, was einige trotzdem tun werden, aber auch Wenger hat darauf hingewiesen, dass die Spiele gegen die Topteams uns mehr über die aktuelle Arsenal Mannschaft verraten werden, als der vielversprechende Auftakt.

United ist derzeit sicher das Team zu schlagen. Von einem Stolperer zum Auftakt abgesehen, scheinen die schon wieder auf allen Zylindern zu laufen. Vor der Saison habe ich City zum Favoriten erklärt, immerhin gab es beim Meister keine Abgänge, aber so richtig rund läuft es im Scheichtum noch nicht. Chelsea hat einen ähnlich starken Kader aber das 0:0 gegen QPR zeigt wieder einmal, dass das ankaufen von Topspielern alleine keine 3 Punkte garantiert. Arsenal hat im Verhältnis dazu einen engen Kader auch wenn man festhalten muss, dass wir in der Defensive mit zwei Backups viermal zu Null gespielt haben. Trotzdem, sollte sich die Verletzung von Diaby wieder als langwierig erweisen und Wilshere doch länger brauchen, wieder eine Stütze zu werden, sind wir eine Verletzung von einem Engpass entfernt. Dem kann man allerdings mit Fug und Recht einige Leistungen von Samstag entgegenhalten. Ramsey‘s Assist zum 5:1 war ganz große Klasse und Gervinho zeigte erstaunlich Goalgetter Qualitäten. Wir werden gegen Montpellier morgen sicher etwas Rotation erleben und eventuell beobachten können wie sich das Team ohne Podolski und Cazorla tut, die beide wieder herausragend waren.

So mancher Fan, vor allem die, die Wenger in der den letzten Monaten massiv kritisiert haben, schreibt jetzt Steven Bould den ganzen Erfolg zu. Tatsache ist, dass unsere Spieler defensiv aufmerksamer und selbstbewusster wirken, manche, wie beispielsweise Vermaelen, auch wesentlich disziplinierte spielen und die Formationen stabiler sind. Aber trotzdem ist Arséne der Boss und sowohl die Einkäufe als auch der Einsatz von Gervinho in der Sturmmitte sind doch eher sein Werk. Nichtsdestoweniger sollten wir uns gemeinsam freuen, dass das Trainer Team so eine Verstärkung wie Bould finden konnte. Frischer Wind ist immer gut, vor allem wenn es nicht so optimal gelaufen ist und das darf man von den vergangenen Jahren durchaus behaupten.

So wollen wir gemeinsam gespannt der Dinge harren, die da kommen in den nächsten 10 Tagen und hoffen, dass die Stimmung danach immer noch so gut ist und Arsenal sich wieder als Titelanwärter in der Premier League etablieren kann. Ob wir das bis zum Ende durchhalten können, steht auf einem anderen Blatt aber es wäre auf jeden Fall eine schöne Abwechslung zu den letzten Saisonen.

Up the Arsenal!
 

Dienstag, 4. September 2012

Alles eine Frage der Perspektive

Eine Niederlage in Liverpool oder ein torloses Unentschieden hätten in den Augen vieler Kritiker bedeutet, dass Arsenal einen Fehlstart hingelegt hat. Aber nach 90 Minuten mit 2 Toren für die Gunners, erzielt durch zwei der drei Neuzugänge, ist Arsenal ungeschlagen und ohne Gegentor an Tabellenposition 8 und alle sind glücklich.

Ich fand das Spiel am Sonntag nicht weniger anstrengend zum Zusehen, als die beiden davor. Liverpool war erwartungsgemäß offensiver als Stoke und Sunderland zusammen und Arsenal wirkte nicht so flüssig, wie wir das von Wengers Teams gewohnt sind. Aber Angriff um Angriff wurde, einmal mehr einmal weniger souverän, abgewehrt. Vor allem Jenkinson zeigte was defensiv in ihm steckt (Das spiegelt sich auch in der Bewertung durch die Statistiker wieder). Ein weiterer Spieler der defensiv positiv auffiel, war Lukas Podolski. Ein ums andere Mal kam er auf der linken Seite mit zurück und zeigte eine Reihe ansprechender Tacklings. Ebenso Mikael Arteta der den denfensivsten Mittelfeldspieler so überzeugend verkörperte, dass man den Spieler mit der komischen Frisur (wie war noch sein Name) glatt vergessen konnte. Don Vito im Tor hätte das eine oder andere Mal bestimmter (oder überhaupt) herauskommen können aber auch damit wurde die Abwehr fertig und sonst war die Leistung der Nummer 3 im Tor von Arsenal tadellos.
Nach vorne wirkten wir, wie in den vergangenen Spielen, bedächtig, um nicht zu sagen lahmarschig. Aber wir hielten den Ball ganz ordentlich und erspielten uns auch Chancen. Besonders erwähnt werden muss Abu Diaby, der eine herausragende Leistung zeigte, auch wenn er gelegentlich wirkt als hätte er etwas geraucht. Nichts aufputschendes allerdings, so viel steht fest. Aber dafür, dass der Kanonier ihn vor einiger Zeit zur Notschlachtung freigegeben hat, war das ein kräftiges Lebenszeichen. Man sieht warum Wenger trotz der unendlich langen Verletzungszeiten am schlaksigen Franzosen festgehalten hat. Nicht unerwähnt darf natürlich Cazorla bleiben, Arsenals neuer Feldherr. Er dirigiert das Spiel, trägt den Ball nach vorne, legt Chancen auf (gegen Liverpool ein Assist) und schießt auch selbst sehr akkurat (gegen Liverpool ein Tor). Mehr als eine Bereicherung. Bleibt von den drei neuen nur Giroud, der irgendeine Seuche aus Frankreich mitgebracht zu haben scheint. Auch in diesem Spiel ging ihm eine hundertprozentige durch die Lappen, obwohl er immer sehr fleißig arbeitet im Angriff. Aber kein Grund zur Panik, für Montpellier (einem unserer Champions League Gegner übrigens neben Schalke und Olympiakos *gähn*) traf er im Schnitt mit jedem 7,4. Schuss (Statistik 7am Kick off) und bisher hat er für Arsenal 7-mal abgedrückt. Heißt nach Adam Riese, beim nächsten Schuss kracht es.

Wie schon gesagt, sieht das Gesamtbild nach den ersten drei Spielen gut aus. Besser als letztes Jahr würde ich sagen. Die Tatsache, dass wir niemanden weiteren gekauft oder ausgeliehen haben, hat einige Fans dazu verleitet zu meinen, wir seien ambitionslos. Ganz übelnehmen kann man Ihnen das freilich nicht. Wenn man einmal von schwachsinnigen Übertreibungen absieht (3 Top Spieler in jedem Mannschaftsteil seien notwendig, hat da einer behauptet), so kommt auch der Kanonier nicht um die Analyse herum, dass das kein Team ist, dass um den Titel in der Premier League mitspielt und vermutlich auch in der Champions League nur die eine oder andere KO-Runde überstehen wird (obwohl Cup Bewerbe immer anders laufen, siehe Chelsea letztes Jahr). Dabei gibt es an der ersten 11 gar nichts zu mäkeln. Wenn alle gesund bleiben sind auf dem Papier nur City und Chelsea stärker, also die mit den Geldsch*****n. Aber in einer Top Liga bleiben nicht alle gesund und der nächste Mittelstümer im Kader heißt Chamakh und hat ein Problem mit dem Schießen aufs Tor. Natürlich würde vorher Gervinho oder Walcott als Außenstürmer kommen, denn Podolski und Giroud können sich als Mittelstürmer wechselseitig ersetzen. Aber was ist, wenn beide verletzt und/oder gesperrt sind? 
Im Mittelfeld bauen wir auf die Rückkehr eines sehr jungen Spielers, der über ein Jahr nicht auf dem Fußballplatz gestanden hat. Möglich das Jack Wilshere zurückkommt und bald wieder der Alte ist. Aber sicher ist das bei Gott nicht und damit nehmen wir glaube ich mehr Risiko als notwendig ist und vor allem mehr als wir auch aus finanziellen Gründen müssten. Natürlich hoffe ich, dass alles aufgeht, wie sich das Management das vorstellt hat, denn die  Einkäufe wie die Verkäufe und die Nichtkäufe und –leihen, ergeben jeder für sich betrachtet Sinn. Aber wenn man einen Schritt zurückmacht, ergibt sich ein Bild eines sehr guten aber knapp bemessenen Kaders mit dem einen oder anderen Fragezeichen zu viel.

So und damit genug kritisiert, hier soll ja prinzipiell das Positive gefördert werden. Mögen alle gesund von den internationalen Einsetzen zurückkehren (zumindest die, die für Arsenal spielen) und möge das Team in 2 Wochen gegen Southhampton bestätigen was die letzten drei Spiel in Summe gezeigt haben. The Arsenal ist wieder da!