Montag, 27. Oktober 2014

Krisengewinner!

Zwei Bewerbe, Vier Tore, sechs Punkt! Und das alles auswärts. Eine erfolgreiche Woche wenn man die Ergebnisse betrachtet. Wenn man die beiden Spieler gegen Anderlecht in der Champions League und gegen Sunderland in der Premier League gesehen hat, dann weiß man, dass sich seit dem Spiel gegen Hull nicht allzu viel geändert hat.

Am Mittwoch in Brüssel erlebten wir eines der unattraktivsten Fußballspiele, an das sich der Kanonier erinnern kann. Das lustlose herumgekicke wurde dann in der zweiten Halbzeit mit dem unvermeidlichen Treffer für den Gegner der Gunners gekrönt. Die Abwehr lies sich dabei herrichten wie die Anfänger. Danach kam der belgische Rekordmeister zu ein paar sehr guten Chancen, die zum Teil vom anständig spielenden Ersatz des Ersatzes im Tor pariert wurden, einmal traf ein Schuss nur an die Latte, der völlig frei in unserem Strafraum abgegeben wurde. Aber wie schon gegen Hull wollten die Spieler von Arsenal das so nicht akzeptieren. Und so viel der Ausgleich durch Gibbs und was am Samstag nicht gelang, schafften wir im Constant-Vanden-Stock-Stadion, den Siegestreffer zu erzielen. Podolski kam im Strafraum an den Ball und so unbrauchbar der Deutsch-Pole auch auf dem restlichen Feld manchmal ist, im Strafraum macht im niemand was vor. Der Erfolg darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass spielerisch nichts ging und das der Sieg die aktuellen Probleme nur übertüncht hat.

Und auch am Samstag war es nicht wirklich besser. Sunderland war noch geschockt von der Niederlage in Southampton und Arsenal vom Sieg am Mittwoch. Ohne Wilshere spielten wir mit Flamini und dem wieder genesenen Arteta im Mittelfeld. Vorne Cazorla, Welbeck und Sanchez. Und ebendieser Sanchez sorgte mit seinem unermüdlichen Pressing für die beiden Tore, die zum Sieg reichen sollten. In beiden Fällen erwiesen sich die Sunderländer als perfekte Gastgeber und überreichten in Person von Wes Brown (von dem ich bis heute nicht verstehe, was Sir Alex Ferguson in ihm gesehen hat), beziehungsweise Don Vito Alexis jeweils ein Gastgeschenk. Darüber hinaus hatten wir nicht wirklich viele Chancen und so setzt sich die Suche nach System, Form und mentaler Stärke weiter fort. Es ist fast unnötig zu erwähnen, dass sich schon wieder ein Spieler verletzt hat und noch unnötiger ist es zu erwähnen, dass es sich um einen Verteidiger handelt und am unnötigsten, dass es wieder einmal Kieran Gibbs ist. Es schmerzt mich, dass zu sagen, aber ich fürchte man wird einen Strich unter diese Karriere ziehen müssen. König Abu II sozusagen. Offenbar gibt es Körper, die nicht für den Spitzensport konstruiert sind und Kierans seiner scheint so einer zu sein.

Nächste Woche gegen Burnley stehe die Chancen trotzdem gut unsere kleine Siegesserie fortzusetzen, auch wenn wir wieder einen neuen Mix an Verteidigern probieren müssen, was nie gut ist. Aber es ist ja nur Burnley, was soll da schon schief gehen...

In diesem Sinne, Up the Arsenal und schöne Woche.

Sonntag, 19. Oktober 2014

Es riecht nach Umbruch!

Die Frage die sich stellt ist nur: Wieso? Unser Team hat letzte Saison einen Titel gewonnen, sich mit Sanchez, Chambers, Debuchy und letzten Endes Welbeck exzellent verstärkt und trotzdem wirken die Gunners als wären Sie am Beginn einer Entwicklung. Erinnert ein bisschen an Sysyphos. Der Stein liegt jedenfalls wieder unten!
Natürlich ist das ständige Umstellen im Mittelfeld nicht hilfreich und nicht jede Umstellung ist verletzungsbedingt. Mit Özil, Ramsey, Cazorla und Wilshere haben wir einige mehr oder weniger kreative Mittelfeldspieler, die am besten in der Mitte zur Geltung kommen. Dort sollte aber auch einer der defensiven Mittelfeldspieler, Arteta oder Flamini spielen. Mir als taktischem Laien, der nie wirklich selbst gespielt hat (Pausenhof und das eine oder andere Kickerl, aber keine Ausbildung), will es aber trotzdem nicht in den Kopf, dass ein Spieler, der nicht auf seiner idealen Postion spielt, so viel schwächer ist. Wie auch immer, die ideale Mischung sollten wir eher früher als später finden, sonst wird das eine sehr lange und traurige Saison.

Die größeren Probleme scheinen mir aber ohnehin die Konzentration und der letzte Pass respektive der Abschluss zu sein. Beide Punkte wurden kürzlich von meinem neuen Lieblingsblogger behandelt. Im gestrigen ByTheNumbers zeigt er auf, wie ineffektiv unsere Schüsse von außerhalb des Strafraums sind. Dem Kanonier ist gestern, wieder einmal, aufgefallen, wie oft die Gunners sich Richtung Zentrum orientieren. Dort wo die meisten Spieler herumstehen. Damit wird das Passen schwieriger und Schüsse werden leichter geblockt. Vor allem in den letzten Minuten standen immer wieder Spieler außen frei. Aber statt den Ball dorthin zu spielen, wendete man sich wieder Richtung Menschenansammlung.
Das andere Problem ist die Konzentration. An sich geht es in dieser Analyse um die Standardsituationen aber eben auch um die mangelnde Konzentration dabei. Das 2:1 gestern war ein perfektes Beispiel dafür. Arsène weiß das. Aber die Frage ist, was tut man dagegen? Ich habe jedenfalls keine Ahnung und kann nur hoffen, dass wir das bald in den Griff bekommen. Die Top 4 werden so jedenfalls eine große Herausforderung.

Das große Versäumnis des Sommers, einen weiteren Innenverteidiger zu holen beziehungsweise ein neue Kraft für das defensive Mittelfeld (manche würden sangen, überhaupt eine) soll offenbar im Winter nachgeholt werden. Das wurde auf der AGM Mitte der Woche verkündet. Mein Geld setzte ich auf Carvalho von Sporting Lissabon. Ich habe das Gefühl, die Verhandlung waren schon sehr weit, konnten aber nicht mehr rechtzeitig abgeschlossen werden. Ob wir wirklich noch einen Innenverteidiger holen, glaube ich aber erst, wenn er sich im roten Trikot das Kreuzband gerissen hat.

Vermischtes:
  • Arsenal hat eine Sportdatenfirma gekauft (ist schon länger her, wollte man aber nicht an die große Glocke hängen).
  • Aus verschiedenen Quellen (Präsentation unseres Trainingsgeländes, Aussage im Guardian Podcast) ergeben sich Hinweise, dass unser Spielfeld möglicherweise ein Grund für die vielen Verletzungen ist. Ich nehme an, man wird dem nachgehen.
Der Kanonier wünscht eine schöne Woche!  

Sonntag, 5. Oktober 2014

Mehr vom Gleichen!

Eine 0:2 Niederlage auswärts gegen Chelsea. Wieder einmal sind wir nicht als Sieger vom Platz gegangen und auch wenn es nicht ein Fiasko wie vergangene Saison gegeben hat, war es ein sehr frustrierender Nachmittag. Von den letzten 15 Spielen gegen City, ManU und Chelsea haben wir keines gewonnen (7 Unentschieden, 8 Niederlagen) und das ist die der dritt schlechteste Start in eine Saison unter Arsène Wenger (beides via Orbinho).

Natürlich ist es noch früh in der Saison und natürlich haben wir (wieder einmal) viele Verletzte, aber unter dem Strich ist heute eines unserer stärksten Teams aufgelaufen und neben den üblichen Löchern in der Verteidigung (die wie immer mehr auf fehlenden Widerstand im Mittelfeld zurückzuführen sind) stehen vor allem 0 (in Worten: Null) Schüsse auf das Tor zu Buche. Dazu kommt, dass ich den Eindruck habe, dass im Mittelfeld immer wieder schlampig, unkonzentriert oder ängstlich, vielleicht auch eine Mischung aus all dem, gespielt wird. Das führt zu unnötigem Druck und einigen Fehlpässen. Und auch wenn ich viel von der Kritik an Mesut Özil für überzogen halte, unter dem Strich bleibt, dass die 3 Top Spieler dieser Saison bei Chelsea 2 Tore fabriziert haben (Dribbling Hazard zum Elfmeter, Pass von Fabregas auf Costa zum 2:0). Bei uns fiel niemandem so richtig etwas ein. Was für Özil gilt, gilt natürlich auch für Sanchez, Wilshere oder andere.

Dabei war Arsenal über 90 Minuten sicher spielerisch ebenbürtig und Chelski hat neben den beiden Toren auch nicht viel mehr gezeigt. Aber solche Einzelaktionen machen eben auf diesem Level den Unterschied aus und daher muss man sich bei den Gunners langsam überlegen, ob man auf dem höchsten Niveau mitspielen will oder nicht. Ob nur zu wenig versucht wurde oder die Spieler nicht in der Lage sind, weiß ich nicht. Bis zum Beweis des Gegenteils behaupte ich einmal es liegt nicht an der fehlenden Klasse. Letzten Endes kommt aber gerade in solchen Spielen vorne zu wenig. Und defensiv sind wir noch immer nicht stark genug um in Spitzenspielen dicht zu halten.

Auch die Tatsache, dass die von unter der Brücke es beim Schiedsrichter leichter haben, liegt vielleicht einfach an mehr Chuzpe. Cahills Foul an Sanchez hätte glatt rot sein müssen, ebenso wir Fabregas Handabwehr. Dazu noch die unzähligen Fouls von Oscar (inklusive Kopfstoß Richtung Koscielny, denn Chance auf den Ball hatte er da nicht) der mit einer gelben Karte sehr gut bedient war. Einzig Welbeck hat mit seinem Foul an Cesc kurz vor Schluss bewiesen, dass er eine Ahnung davon hat, was es heißt contra zu geben. Nicht unerwähnt wollen wir Wengers makelosen Steßer (Schubser auf hochdeutsch) lassen, mit der er Mourinho zeigte wer der Boss ist. Aber es fehlt den Gunners manchmal ein bisschen der Zynismus der im Top Bereich leider notwendig ist. Wenn wir foulen, wirkt das viel öfter ungeschickt oder verzweifelt als berechnend.

Mal sehen ob wir uns über die internationale Pause wieder fangen und dann gegen Hull (h), Sunderland (a), Burnley (h) und Swansea (a) Punkte um Momentum sammeln um am 22.11. gegen United zu beweisen, dass diese Team in der Lage ist, ganz oben mitzuspielen. Aber viel länger werden sich die Fans das nicht ansehen, Cup Sieg hin oder her.

Noch eine kleine Bemerkung zum verspäteten Beginn. Der war darauf zurückzuführen, dass Chelsea zu wenig Personal an den Eingängen der Gästefans hatte. Allerdings hat es sehr wohl ein paar Clowns gegeben die Flares zünden mussten, offenbar bei der Bahnstation (concourse). (Augenzeugenbericht und angeblich gibt es Fotos). Möglicherweise ist deswegen genauer kontrolliert worden und dafür waren zu wenige Leute vorhanden.