Sonntag, 23. Februar 2014

Eine bewegte Woche

FA Cup: 
Die Revanche gegen die Scousers ist ganz gut gelungen. Wenn man bedenkt, dass sie in der Tabelle immer noch hinter uns sind und jetzt auch aus dem FA Cup draußen sind, kann man sich die Schadenfreude leisten, dass ihnen ihr beeindruckender Auftritt vor zwei Wochen nichts gebracht hat. Gar nichts. Bemerkenswert war das Debüt in der Liga von Yaya Sanogo. Für einen Spieler, der ca. 4 Monate kaum gespielt hat, was das ein vielversprechender Auftritt. Intelligent in der Bewegung, körperlich sehr robust und ein mordsmäßiger Bums (vulgo Schuss) Mit einer Kombination aus diesen Eigenschaften hat er auch das 1:0 vorbereitet. Mitten unter den Liverpool Verteidigern den Ball mit der Brust herunter gestoppt und einen kraftvollen Schuss abgegeben. Der wurde zwar geblockt, aber Chamberlain konnte den Rebound verwerten. Zu den oben genannt Fähigkeiten kommt noch, dass er auch ganz ordentlich tackelt und auch sonst seinen Gegenspielern im Zweikampf alles abfordert. Skrtel wirkte zeitweise leicht irritiert. Natürlich merkt am ihm die Jugend und mangelnde Spielpraxis an, und das eine oder andere Mal wirkte er wie Bambi, dass noch nicht alle Extremitäten unter Kontrolle hat, aber ich denke das wird schon. Sehr interessant ist die Tatsache, dass man den armen Kleinen 4 Monate auf Vordermann bringen musste. Er ist jetzt ein anderes Tier, wie sich Wenger auszudrücken beliebte.
Die nächste Station für Arsenal auf dem Weg nach Wembley ist Everton daheim. Das zu schaffen ist glaube ich realistisch, auch wenn man zur Fraktion "Alles ist Sch**ß* bei Arsenal!" gehört.

Champions League: 
Das war dann nicht so lustig. Wieder eine Herkules Aufgabe für das Rückspiel gegen den Fußballklub gewordenen schwarzen Tod (die Pest also). Aber trotzdem war dieser Mittwoch nicht nur zum vergessen. Solange 11 gegen 11 spielten, wirkten die Bayern nicht sonderlich souverän während Arsenal mehr als nur ebenbürtig war. Ein starker Kontrast zu Englands neuem FC Barcelona, Manchester City, die gegen eben diesen deutlich die zweite Geige spielten.
Aber Arsenal, der Fußball Klub der die Umsetzung griechischer Tragödien auf dem grünen Rasen patentiert hat, produzierte wieder ein episches Drama. Zuerst scheiterte Mesut Özil vom Elfmeterpunkt. Einen derart lahmen Trick (kurzes unterbrechen eines ohnehin zu kurzen Anlaufs, um zu sehen was der Goalie macht) gegen einen Torhüter, den man aus dem Sandkasten kennt, ist extrem dämlich. Schlimmer aber fand ich, dass er Minuten lang mit seinem Schicksal haderte (auch wenn das super in eine griechische Tragödie passt). Dann der Auftritt des italienischen Schiedsrichters. Boateng hat für das Elfmeterfoul an Özil, dass zugegebener Maßen nur eine leichte Berührung war, nur die gelbe Karte bekommen. Da Mesut eine klare Torchance gehabt hätte, wäre aber rot korrekt gewesen. Nicht, dass man daran gedacht hätte als Fan, als das ganze passierte. Als aber Szczesny im Strafraum, fast im eigenen Fünfer, versuchte Robben den Ball abzunehmen, und diesen berührte, da gab es, neben dem vertretbaren Elfmeter, die rote Karte für Torraub. Streng genommen keine Fehlentscheidung, die Regel ist im Moment so, aber doch sehr inkonsistent, gemessen an dem was auf der anderen Seite passiert ist. Vor allem stellt sich die Frage, was ein Torhüter im Strafraum noch darf. Ein Ausschluss für den gerechtfertigten Versuch dem Gegner den Ball abzunehmen, der in der Folge abhebt als hätte ihn eine Cruise Missile getroffen und der außerdem den Ball vom Tor weg gespielt hat, ist schon sehr frustrierend. Wie auch immer, danach war das Spiel gelaufen. Auch wenn Alaba ebenfalls seinen Elfer versemmelte, spielte in der zweiten Halbzeit nur mehr Bayern. Das 1:0 von Kroos war dementsprechend unvermeidbar, das 2:0 von Müller hätte mir mehr Disziplin verhindert werden können.
Wie das Amen im Gebet hat nach dem Spiel ein Teil der Arsenal Fans, Mesut Özil als Flop abgeurteilt. Es ist langsam zu kotzen mit was für einer selbstgerechten Ahnungslosigkeit der eine oder andere sogenannte Fan auf unsere Spieler und den Trainer losgeht. Weder war die Aufstellung für das Abscheiden gegen Bayern verantwortlich, noch ist Özil ein fauler und unfähiger Spieler. Das ist und bleibt einer der besten Mittelfeldspieler diese Planeten (möglicherweise gilt das nicht für Elfmeter), der in seiner ersten Saison in der körperlich fordernsten Liga ohne Winterpause spielt (und bei den Assists mit 8 im Spitzenfeld der Premier League liegt). Hier ein super Beitrag von Arseblog dazu!

Premier League: 
Über gestern gibt es nicht so viel zu sagen. Souveräner Auftritt gegen Sunderland, die vor dem Liga Pokal Finale nicht so richtig in Stimmung waren. Dafür war es Giroud umso mehr. 2 Tore und 1 Assist. Was eine Pause bewirken kann. Zum Glück haben wir jetzt Sanogo, der auch gegen die Bayern ganz gut gespielt hat und können dem Ehebrecher die einer oder andere Verschnauf- und Denkpause verschaffen. Wir sind jedenfalls weiterhin oben dabei, Chelski und Man Shity haben sich jeweils schwer getan gegen Everton respektive Stoke und daher ist durchaus Optimismus angebracht. Das wird man unseren Fans allerdings buchstabieren müsse. Jetzt ist einmal eine Woche Pause und dann geht es nächsten Samstag nach Stoke. Danach geht es mit Everton im FA Cup, Bayern in der CL, sowie Tottenham, Chelsea und City in der Liga wieder an das Eingemachte.

Gesegneten Sonntag, eine ersprießliche Arbeitswoche und vor allem: Come on you Gunners!
        

Samstag, 15. Februar 2014

Einhundertfünfzig!

Arsenal ist Tabellenzweiter und hat am Freitag eine Bilanz vorgelegt, die einen mehr als gesunden Klub zeigen. Vor uns liegen Spiele im FA Cup und in der Champions League. Und trotzdem, wenn man die Stimmung mancher Fans isoliert betrachtet, hat man den Eindruck, wir stehen auf einem Abstiegsplatz, sind aus allen anderen Bewerben draußen und fast pleite.

Am Mittwoch quälten sich die Gunners durch eine Begegnung mit Manchester United. Das Unentschieden, das für sich ein ordentliches Ergebnis ist, wurde teilweise als das Ende unserer Saison bezeichnet. Natürlich ist es ärgerlich, gegen einen Rivalen, der so schwach spielt wie seit Jahren nicht mehr, nicht gewinnen zu können. Aber die Niederlage am Mersey ging an unseren Burschen nicht spurlos vorüber und oft vermisste man deswegen das letzte Risiko am Weg zum gegnerischen Tor.
Die beiden Pole des Meinungsspektrums haben die Doyens der Arsenal Blog Szene gut dargestellt. Auf der einen Seite eine nüchterne Analyse von arseblog. Auf der anderen Seite, die emotionale Herangehensweise von gunnerblog. Beide Sichtweisen haben etwas für sich, keinesfalls aber ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, die Saison abzuschreiben wie man es an andere Stelle gehört hat.

Der Kanonier hat vor der Saison gesagt, dass unser Kader für einen Titelkandidaten zu dünn ist, und ich bleibe dabei. Dass wir trotzdem immer noch ganz oben dabei sind, ist für mich eine Überraschung, liegt aber an der hervorragenden Arbeit von Wenger und den Entwicklungssprüngen einzelner Spieler. Da wir nun schon im Titelkampf mitmischen, spricht einiges dafür, dass wir das bis zum Schluss durchhalten können und so gesehen besteht die Chance, dass wir trotz des dünneren Kaders die Premier League gewinnen. Siege gegen Chelski und Man Shity wären dabei allerdings von Vorteil und es wird langsam Zeit, dass wir die Beisshemmung in Topspielen ablegen können.

Bei den Scousers können wir uns morgen jedenfalls revanchieren und sie aus dem Cup schmeißen. Im Mittelfeld steht Flamini wieder zur Verfügung, dafür fehlt Cazorla, also der Mann, der gegen United zweimal einem Tor am nächsten kam. Mit Chamberlain, Gnabry und Podolski stehen aber genug Spieler parat, aus denen Wenger wählen kann. Auch Özil zeigte sich gegen United stark verbessert, nach dem schwarzen Tag bei den Roten.
Ein Spieler der oft der Kritik entkommt, weil er jung, englisch und einsatzfreudig ist, ist Jack Wilshere. Einige seiner Ballverluste gegen United waren extrem ärgerlich und die ständige Tendenz mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, schaden dem Team mehr, als so manche andere Fehler, die aber von Spielern mit weniger Kredit bei den Fans begangen werden (Arteta, Giroud und mittlerweile auch Özil beispielsweise). Dazu hier ein interessanter Beitrag.

Abschließend noch ein paar Gedanken zum Thema „Was Manager so von sich geben“. Vielleicht sollten Arsenal Fans nicht jedes mal anfangen im Dreieck zu springen wenn ein Manager eines anderen Teams etwas Dummes sagt. Das ist zwar gut für die Fitness aber nicht für die Stimmung. Hier ein Artikel, in dem behauptet wird, dass die vielen Reaktionen der Fans auf gewisse Äußerungen das Problem begünstigen, wenn nicht sogar erschaffen.
Für den einen oder anderen Konkurrenten scheint Arsenal jedenfalls eher ein Aspirant auf den Titel zu sein, als für so manchen Fan.

In diesem Sinne ein erholsames Wochenende bis morgen 17:00 Uhr, wenn es wieder heißt: Arsenal spielt, das Ende der Welt ist nah (oder so ähnlich).

COYG

PS: Der Titel bezieht sich auf den 150. Blogpost, der das hiermit gewesen ist.

Samstag, 8. Februar 2014

Das Ende der Welt (schon wieder)!

Der Auftakt zur ersten Serie von Top Spielen endete heute gegen Liverpool mit einem veritablen Bauchfleck. 0:1 nach nicht einmal einer Minute, 0:4 nach 20 Minuten, Game over (Zwei Tore davon durch Skrtl, in England nennt man das „Adding insult to injury!“. Es fällt schwer so kurz danach zu analysieren, was genau falsch gelaufen ist (Player Ratings von Arseblog News und der Spielbericht hier). Aber irgendwie wirkte das ganze Team derangiert. Die Reds haben uns heute auf dem falschen Fuß erwischt, ihre Offensive, die schon in den letzten Wochen in Form war, lief wie geschmiert und auch in der zweiten Hälfe ließen die Scousers nicht nach und kämpften um jeden Ball. So konnten die Gunners nie ihr Spiel aufziehen, geschweige denn zum Comeback ansetzen.

War es das also? Wenn man ehrlich ist, kann man das heute nicht sagen. Natürlich haben es die ganz Schlauen immer schon gewusst. Die Tabellenführung war reiner Zufall, die Spieler sind alle unfähig. Ein ganz besonders Schlauer hat sogar gemeint, dass Wenger die Person ist, die Arsenal FC ruiniert hat. Da kann man nur den Kopf schütteln, was die Evolution an Vollkoffern hervorgebracht hat. Aber auf der anderen Seite, alles andere als ein Sieg am Mittwoch gegen United würde sehr wahrscheinlich das Ende für unsere Titelhoffnungen bedeuten. Was die Schar der Untergangspropheten sagt, wenn wir United schlagen, bleibt offen. Aber wahrscheinlich war United dann ohnehin keine Herausforderung. Muss schön sein, immer recht zu haben.

Es hilft jedenfalls alles nichts, man kann nur hoffen, dass das Team ist in der Lage ist, eine Antwort auf dem Feld zu geben und dass die nächsten Wochen die Gemüter der Arsenal Fans wieder aufhellen.

Das Faktum, dass unser Neuzugang nicht über Los gegangen ist, kein 20.000,-- behoben hat und sich direkt ins Lazarett begeben hat, ist natürlich eine weitere Niederlage auf der PR Front. Jetzt müssen wir jedenfalls mit den Spielern auskommen die wir haben (ein vertrautes Gefühl und an sich etwas, was völlig normal sein sollte). Chamberlains Auftritt gegen Palace war jedenfalls ermutigend und Sanogo hat unter der Woche in der U21 auch schon wieder eine Stunde gespielt, ohne sich weh zu tun. Also Kopf hoch, besauft euch oder geht mit dem Hund spazieren, geht in die Kirche oder macht sonst, wonach euch der Sinn steht. Sich die Stimmung versauen zu lassen hat ja keinen Sinn. Zumindest bis zur Wochen Mitte können wir versuchen so tun, als ob es nur ein Spiel ist.

Upwards and Onwards!
   

Samstag, 1. Februar 2014

Källström also!

Der erste Deadlineday 2014 liegt hinter uns, und es war das Ende der Welt. Zumindest wenn man dem hysterischeren Teil der Arsenal Fans Glauben schenken darf. Nüchtern betrachtet hätte es besser laufen können. Innenverteidigung und Mittelsturm bleiben dünn besetzt, da darf wenig bis gar nichts passieren in den kommenden Monaten. Arsenals einziger Zugang ist der schwedische Nationalspieler Kim Källström. Eine schnelle Umfrage von Gunnerblog auf Twitter unter unseren schwedischen Gooners ergab folgendes: ein guter Spieler mit Übersicht, einem starken linken Fuß, guter Freistoßschütze und zweikampfstark. Nicht der Superstar auf den viele gehofft haben, aber eine brauchbare Ergänzung für den Kader also. Ein Abgang von den Gunners, um den es mir wirklich leid tut ist Frimpong, der uns Richtung Barnsley verlassen hat. Für immer!

Aber es hilft alles nichts, Blick nach vorne und auf geht es. Wobei ein kurzer Blick zurück ist noch notwendig. Das Unentschieden in Southampton am Dienstag, lies Man Shity die Tabellenführung übernehmen, da sich die Spuds auch im zweiten Anlauf abschlachten haben lassen. Charakterloser Haufen das! Im kalten Licht des Tages ist ein Punkt im St. Marys kein Drama, noch dazu wo die Saints wirklich stark gespielt haben. Unsere Aufstellung mit Arteta und Flamini hat leider ein großes Loch im Mittelfeld produziert und das hat Southampton ausgenützt. Mit einem eingesprungenen Doppelfuß hat aber Flamini dafür gesorgt, dass Arsène diese Aufstellung die nächsten 3 Spiele nicht verwenden kann. Sehr umsichtig! Wären wir nach unserem Comeback zum 2:1 etwas konzentrierter gewesen, hätten wir aber auch 3 Punkte mitnehmen können.

Am Sonntag besuchen uns die Freunde aus dem Kristal Palast, das letzte Spiel für einige Zeit, bei dem wir fest mit 3 Punkten rechnen dürfen. Danach folgen die Wochen der Wahrheit. Liverpool auswärts, United, Liverpool (Cup) und Bayern daheim, schließlich Sunderland zur Entspannung als Abschluss des Februars. Der März bringt dann Stoke auswärt und Swansae daheim, sowie eventuell ein weiteres Spiel im FA Cup. Dann die nächste Welle an Brocken. Bayern, Deppenham und Chelsky auswärts, und schließlich City daheim. Ich würde sagen, Ende März werden wir ein deutliches Bild davon bekommen haben, ob wir schon in dieser Saison auf die ersten Trophäen seit langem hoffen dürfen.

Zuletzt noch ein paar Worte zu unserem neuen Ausrüster. Die offizielle Präsentation erfolgte ja auch diese Woche. Über die finanziellen Implikationen hat der Kanonier hier schon ausführlich gesprochen und Gazidis hat schon angekündigt, dass ab dem Sommer entsprechend gehandelt wird auf dem Transfermarkt. Es sind auch schon Bilder (die meisten nicht das erste Mal) aufgetaucht und ich muss sagen, mir gefallen die neuen Trikots nicht besonders. Aber über Geschmack und so und lässt sich blah blah blah. Unter dem Strich zählt, dass Arsenal mehr Geld hat um Spieler zu verpflichten und man kann nur hoffen, dass wir es auch benutzen.


Up the Arsenal!

Zum Abschluss Gunnerblogs Song zum gestrigen Tag (wurde auch im norwegischen Fernsehen gezeigt).