Montag, 30. Dezember 2013

Bestes Team des Jahres 2013!

Arsenal FC hat von 1.1.2013 bis 31.12.2013 die meisten Punkte in der Premier League geholt. Dafür gibt es zwar keine Trophäe und keine Rundfahrt mit einem offenen Bus durch Islington, aber ein bisschen stolz dürfen wir schon sein.

Nach dem nervenaufreibenden Nachmittag in Neuburg über dem Tyne (ein paar Zahlen hier, und die Beobachtungen der üblichen anderen hier und hier), wo wir Schritt 2 der Operation 7 Siege erfolgreich beendet haben, sind wir jedenfalls auch in der aktuellen Tabelle, nach der Hälfte aller Spiele, Erster. In Argentinien gibt es dafür schon einen Titel! Die Gunners müssen 19 weitere Spiele warten bevor es soweit ist. Die Frage ist: Schaffen wir das?

Unsere Abhängigkeit von Giroud, der gestern auch endlich wieder getroffen hat, wurde hier schon mehrfach betont. Daraus ergibt sich das ebenfalls schon mehrfach angesprochene Dilemma, ob man dem Franzosen auch einmal eine Pause gönnen kann. Auch Wenger quält diese Frage (siehe hier: auch mit ein paar Fakten, die Girouds Bedeutung für unser Spiel untermauern). Cardiff daheim scheint mir aber das Spiel zu sein, wo wir am ehesten experimentieren können. Das Kasperltheater von einem Fußballclub hat noch immer keinen neuen Trainer und erreichte daheim gegen den Tabellenletzten Sunderland nur ein Unentschieden (Offenbar hat Vincent Tan, der Eigentümer der ehemals Blauen, sein Team nach dem Ausgleich sogar ausgebuht. Nur so als kleine Erinnerung für die Arsenal Fans, wie viel Glück wir mit unserem Eigentümer haben).
Bonus: Ausgezeichnete Analyse zu Girouds Psyche!

Alternativen haben wir schon. Neben der Möglichkeit Bendtner an Stelle von Giroud spielen zu lassen (bin ich froh, dass ich den Blog nicht live vor Publikum schreibe und mich nicht vor Obst und Gemüse jenseits des Verfallsdatums in Deckung bringen muss!), könnte man auch Walcott oder Podolski den Platz in der Mitte überlassen, um sich anzusehen was passiert. Im Notfall kann man Giroud immer noch einwechseln. Nachdem er aber nicht nur extrem viel gespielt hat, sondern auch eine Verletzung am Fuß hat, nach einem der zahlreichen ungeahndeten Fouls von gestern, sollte Wenger die Gelegenheit beim Schopf packen. Wenn das funktioniert, dann wären die kommenden Spiele, auch das Cup Spiel gegen die Spuds, gute Möglichkeiten, dieses Alternative mehrfach zu üben, bevor es wieder ernster wird. So ein Plan B könnte uns den entscheidenden Vorteil für die Meisterschaft bringen (und mit Champions League und FA Cup wird rotieren sowieso zur Pflicht). Dagegen spricht, dass derzeit schon Ramsey und Özil fehlen, und der Mangel an Kreativität  gestern deutlich spürbar war.
Natürlich könnte man auch auf dem Transfermarkt zuschlagen, aber das wäre ja nur halb so lustig.

Damit möchte ich meine Tätigkeit für das Jahr 2013 einstellen. Ich wünsche allen Lesern einen guten Rutsch und ein gesundes und erfolgreiches Jahr
2014. Wie alle Gooner wünscht sich auch der Kanonier, dass es im kommenden Jahr endlich klappt und wir einen von diesen Silbertöpfen gewinnen können. Denn am 31.12.2014 wieder nur sagen zu können, wir haben im Kalenderjahr die meisten Punkte geholt, wird uns nicht reichen, oder?

Victoria Concordia crescit!

Auf das wir es 2014 wieder krachen lassen!

Samstag, 28. Dezember 2013

Schritt 1 von 7

So sehen Plot Points in einem guten Drehbuch aus! Nach einer Serie von mageren Ergebnissen gerät Arsenal FC 0:1 in Rückstand. Das sonst mäßige Team von West Ham wittert seine Chance und erzielt beinahe das zweite Tor. Die Gunners, die der zweite Treffer zumindest zwei Punkte gekostet hätte, wahrscheinlich aber das ganze Spiel, waren kurzfristig völlig von der Rolle (lange genug allerdings, damit einzelne Arsenal Fans im Pub das gesamte Team für die nächste Regenbogen Parade anmelden wollten. Du weißt wer du bist!). Dann verletzt sich auch noch Ramsey, der zwar kein großartiges Spiel gemacht hatte, aber trotzdem bisher der Spieler der Saison war. Eingewechselt wird die rheinische Frohnatur (also geboren in Polen, aber aufgewachsen in der Nähe von Köln) Lukas Podolski. Das scheint dem Team die zweite Luft zu geben, den kurze Zeit später trifft Walcott zum Ausgleich. Podolski mischte derweil die linke Seite auf, bereitete so den zweiten Treffer von Walcott mit einer Flanke vor und schießt das dritte Tor, nach Vorlage von Giroud, selbst. Spiel gedreht, Tabellenführung zurückerobert, Mission erfüllt.

Was leicht der Tiefpunkt des Jahres 2013 hätte werden können, ist nun möglicherweise die nächste Stufe zu Größerem. Liverpools Niederlage in den Middle Eastlands gibt uns die Möglichkeit, in den kommenden 6 Spielen, unsere Führung auszubauen. Morgen in Neuburg über dem Tyne müssen wir dabei die schwierigste Prüfung bestehen. Die Elstern sind an den Top 4 dran und könnten mit einem Sieg den Abstand auf Arsenal auf 3 Punkte reduzieren. Motivation ist also sicher nicht das Problem und Qualität auch nicht, sonst wäre man nicht in dieser Position. Traditionell tun wir uns schwer im St. Jakobs Park, für Unterhaltung ist also gesorgt.

Da Ramsey verletzt ist (derzeitige Prognose: Rückkehr um den 13. Jänner! Quelle: Premier League Fantasy League!!!) stellt sich die Frage, ob Wilshere zurück ins Team kommt oder doch Rosicky den freigewordenen Platz übernimmt. Wie auch immer die Entscheidung getroffen wird, es zeigt, dass unser Kader stärker geworden ist, denn bei beiden würden wir uns keine Sorgen machen müssen.

Da es sich um das letzte Spiel 2013 handelt, könnten wir für das nächste Spiel daheim gegen Cardiff (die mittlerweile ihren Trainer entlassen haben) bereits am Transfermarkt zu schlagen. Selten so gelacht, den das wird natürlich nicht passieren. Ob wir überhaupt aktiv werden, wird uns daher für die nächsten 4 Wochen beschäftigen. Ich bleibe dabei, dass uns ein Mittelstürmer als Personalreserve für Giroud guttun würde, den weder Podolski noch Walcott können den Franzosen vollwertig ersetzen. Auch wenn er vor dem Tor im Moment die Seuche hat, ist er unsere Erste Anspielstation im Angriff und das ist einfach nicht das Spiel von Lukas und Theo. Wenn einer von den Beiden den Mittelstürmer spielen soll, dann bräuchten wir eine andere Taktik und da stellt sich die Frage, ob man nicht lieber bei bewährtem bleibt und entsprechendes Personal dafür holt. Auch ein weiterer Mann für die Defensive, vorzugsweise ein vierter gelernter Innenverteidiger, würde sicher nicht schaden. Trotzdem werde ich kein Geld darauf setzten, dass irgendetwas passiert. Ich spekuliere jetzt auch nicht über Namen, da ich gar nicht abschätzen kann, ob an einem der Gerüchte etwas wahres dran ist, oder alles nur Erfindungen von unterbeschäftigten Redaktionshilfskräften ist. Man wird sehen.

Also, auf zur fröhlichen Vogeljagd im Norden (wie das Sprichwort so schön sagt: "Mit Kanonen auf Elstern schießen"), auf das der Wendepunkt am Boxing Day wirklich ein solcher war und bleibt.

Come on you Gunners!
  

Dienstag, 24. Dezember 2013

Unterm Baum!

Ein paar besinnliche Gedanken am heiligen Abend:

Unter dem Weihnachtsbaum finden die Arsenal Fans dieses Jahr den 2. Tabellenplatz, getrennt von der Spitze nur durch die um 7 Tore schlechtere Tordifferenz. Die verwöhnten Fratzen unter uns werden sich beschweren, warum wir es nicht der 1. ist, aber in solchen Fällen sollte man vielleicht ausnahmsweise auf altbewährte Erziehungsmethoden zurückgreifen. Ich überlasse das jetzt einmal der Fantasie des Lesers um nicht in der Kreuzfeuer der Pädagogen und Kinderpsychologen zu geraten.

Arsenal hat im gestrigen Duell gegen Chelsea seinen Mann gestanden, auch wenn Mourinho das etwas anders sieht. Mit etwas Glück und einem Giroud in besserer Form hätte es vielleicht gereicht, aber so mussten wir uns mit einem Punkt zufrieden geben (auf die eigenwillige Leistung des Schiedsrichters möchte ich nicht eingehen, lesen Sie mehr dazu hier).

Faktum ist und bleibt, neben der Tatsache, dass wir demnächst so einen Kracher gewinnen sollten, damit das Team sieht, dass es ist, wo es hingehört, wir sind immer noch im Rennen um den Titel. Aber nach den schweren Wochen die hinter uns liegen und die wir, zugegebener Maßen, nicht optimal absolviert haben, liegen 7 Spiele vor uns, die man auch in schwächerer Form, durchaus gewinnen kann. Holen wir mehr Punkte von diesen 21, als etwa Liverpool, die als nächstes gegen Man Shity und Chelski ran müssen, dann wären wir wieder Erster. Und wer weiß, vielleicht gibt es im Jänner sogar Verstärkungen, auch wenn ich darauf kein Geld setzten würde.

Also, es sieht gut aus und in diesem Sinne wünsche ich euch gesegnete Weihnachten und viel Freude, wenn die Gunners ab 26.12.2013 das Feld von Vorne aufrollen.

Frohe Weihanchten vom Kanonier!

    

Sonntag, 22. Dezember 2013

Diese Reise!


1 Wochenende, 3 Spiele, 11 Tore (davon 10 gesehen)

Mein Trauzeuge hat zu seinem letzten runden Geburtstag (die genaue Zahl tut hier nichts zu Sache) eine Fußball Reise nach London geschenkt bekommen. Mit der Planung und Durchführung wurde der Kanonier höchstselbst beauftragt. Also machte ich mich daran soviel Premier League Spiele wie möglich in ein Wochenende zu packen. Und so trug es sich also zu:

Am Weg zum Flughafen erzählte mir mein Trauzeuge, dass es am Vienna International Airport keine Aufrufe für verspätete Fluggäste mehr gibt, weil das in einem überwiegenden Teil der Fälle, nichts gebracht hat. Ziemlich blöd, denn in der Folge haben wir uns so viel Zeit gelassen, dass das Personal am Gate unseres Abflugs schon einigermaßen ungehalten war, weil wir so pünktlich waren. Also eher knapp halt. Wobei ich ein halbe Stunde vor Abflug das Gate zu schließen auch eher für kleinlich halte, aber bitte, man sagt ja nichts.

Der Rest der Anreise verlief dann unspektakulär und so erreichten wir unser Hotel in London ohne weitere Zwischenfälle. Das erste Spiel, dass wir sehen würden, war, no na, Arsenal gegen Southampton. Also raus nach Highbury, dem Grünschnabel einmal etwas Geschichte zeigen. East Stand, West Stand. Schließlich unser erster Imbiss. Meine Trauzeuge ist glücklicherweise ein ebenso begeisterter Esser wie ich. Man servierte Schweinebraten im Baguette mit Sage Gravy und Apfelsauce. Deliziös. Nächste Station Gunners Pub. Erstens um die Tickets in Empfang zu nehmen und zweitens um die Away Boyz zu hören. Und das Ale nicht zu vergessen. Die Stimmung war prächtig, die Musik lief auf gefühlten 120 Dezibel und Gooners aus der ganzen Welt strömten herein und feierten den besten Club der Welt. Nach einem Foto mit einer FA Cup Replikation (ganz schön schweres Trum), und Ohrensausen machten wir uns auf den Weg ins Stadion,nicht ohne noch einen Pie beim legendären Piebury Corner (bzw. dessen mobiler Version) abzustauben. Vor dem Stadion trafen wir noch auf unsere Mitreisenden für den anschließend Trip nach West Ham, um den Schlachtplan für den fliegenden Wechsel durchzugehen.


Im Stadion dann der erste Rückschlag. Auf Grund von Problemen mit den Verkehrsmitteln, fing das Spiel eine viertel Stunde später an. Das war natürlich ein Drama, denn auf Grund unseres engen Zeitplans mussten wir schon früher weg und jetzt würde uns noch einmal 15 Minuten fehlen. Hoffentlich kann Arsenal das Spiel schnell entscheiden. Mitnichten. Southampton verteidigte hoch und war stark im Zweikampf und Arsenal tat sich schwer, war aber trotzdem der Herr im Haus. Die Saints gingen auch sehr forsch auf die Rückpässe von Arsenal, offenbar hatten sie Szczney als schwachen Punkt ausgemacht. Das ist insofern recht originell, da den Gunners das 1:0 nach einem Fehler von Boruc gelang, der unter Druck von Giroud, den Ball vertändelte. Was für ein Spass. In der 60. Minute war dann Schluss für uns und wir suchten das bestellte Taxi auf.

Arsenal v Southhampton

Die Fahrt durch das abendliche London war langwierig. Auf den Hauptstraßen staute es sich, also fuhren wir vornehmlich auf Nebenstraßen. Die wiederum sind durchgehen verkehrsberuhigt, durch unzählige Bodenschwellen. Weil der Fahrer dann auch noch auf die falsche Seite des Stadions gefahren ist, kamen wir unter dem Strich 15. Minuten nach Anspiff auf unsere Plätze. In der Zwischenzeit hatten wir vom 2:0 durch Giroud erfahren und konnten uns doch entspannt dem folgenden widmen. West Ham hatte den ersten Ansturm verpuffen lassen (ist halt schwer ohne echten Stürmer) und verlor langsam die Kontrolle über das Spiel. Ein katastrophaler Rückpass führte dann zu einem Elfmeter und damit zum 1:0 für Chelski. Ich hatte schon wieder vergessen, was für ein unerträglicher Haufen diese Fans sind. Leider ging es in der Tonart weiter. Gelegentlich zeigte West Ham gute Ansätze, aber ohne übermäßig zwingend zu sein, Chelsea spielte zurückhaltend, aber die unbestreitbare Klasse einzelner Spieler sorgte für konstante Gefahr im Strafraum der Hammers. Der eine oder andere Verteidiger wirkte richtiggehend überfordert. Auch das 2:0 war nicht völlig unvermeidbar. In der zweiten Halbzeit schien West Ham zu versuchen doch noch etwas zählbares zu erreichen, doch nach dem 3:0 war dann der Ofen aus. Interessanterweise erwachte jetzt auf einmal der Heim Support, obwohl ein Teil der Fans schon gegangen war. Die Verbliebenen fingen an rhythmisch zu klatschen um die unaufhörlichen Gesänge für Frank Lampard zu übertönen. Was streckenweise sogar gelang.
Der Boleyn Ground selbst hat einen gewissen Charme. Ein typisches englisches Fußballstadion, mit sehr engen Gängen, steilen Tribünen und das ganze ein bisschen abgefuckt. Der Blick vom Main Stand über den niedrigeren East Stand Auf die dahinter liegenden Wohnburgen hat schon fast was romantisches.


West Ham v Chelski

Nach dem Spiel trafen wir uns mit Barry dem Wirten (ein West Ham Fan, der in Wien lebt) und seiner Mutter, um im Stamm Pub der West Ham Fans, der "Boleyn Tavern", den Frust über die Niederlage zu mildern. Wobei wir zwei naturgemäß nicht gefrustet waren, auch wenn es schön gewesen wäre unsere Freunde von unter der Brücke auf's Maul fallen zu sehen. Danach ging es ohne Mutti zum Inder. Wohin sonst, ist quasi lokale Küche dort. Zahlreiche West Ham Supporters frequentierten auch dieses kleine Lokal und auch wenn es lang dauerte, bis wir unser Essen bekamen, es wurde gleichzeitig einiges an Take Away zubereitet, hat es sich ausgezahlt. Geographisch befanden wir uns nun mitten in East Ham und machten uns von dort auf die lange Heimreise in die Stadt. Erschöpft vom langen Tag (Tagwache 5:50) bezogen wir unser Zimmer und fielen ins Koma.

Der nächste Tag hatte es ebenfalls in sich, wenn auch nicht mit einem dermaßen dichten Programm. Mit dem Virgin Train ging es in der Früh nach Manchester. Dort angekommen wanderten wir gemütlich in die East Lands oder die Middle East Lands, wenn man so will, eine teilweise wildromantische Gegend, mit verfallenen Häusern und geschlossen Pubs, aber auch mit revitalisierten Wohnbauten. Das Etihad Stadium ist von außen nichts allzu besonderes. Trotzdem vergönnten wir uns noch schnell ein Pulled Pork Sandwich, wieder mit Apfelsauce und einer Art Grammeln. Drinnen in das Stadion erstaunlich kompakt und hat eine wirklich gute Atmosphäre. Wir waren also schon positiv gestimmt, bevor wir wussten, was uns noch erwarten würde. 

Nach 13 Sekunden stand es 1:0 für City. Und in dieser Tonart ging es weiter. Deppenham spielte zwar flotter, wenn sie den Ball hatten, aber Soldado ist abseits de Elfmeterpunktes  nicht wirklich überzeugend. Im Gegenzug gelang es City immer wieder schnell das Mittelfeld zu überbrücken, auch wenn Yaya Toure das manchmal zu verhindern wusste, indem er die Partie im wahrsten Sinne des Wortes aufhielt, und vorne liefen Aguero und Negredo Amok. Die Veteidigung der Spuds wurde komplett schwindelig gespielt und hatte über weite Strecken keine Plan. Das 3:0 zur Pause war hochverdient. Im übrigen spielten auch Nasri und Clichy. Beide so, wie wir das noch von Arsenal kennen. Clichy erratisch hinten aber solide nach vorne und Nasri mit Genieblitzen aber im großen und ganzen doch mehr so, als wäre ihm alles wurscht. Bloß nicht zu viel bewegen.
Nach der Pause ging es in der selben Tonart weiter und auch mit dem 6:0 waren unsere dauerbeschatteten Nachbarn noch gut bedient. Six at the City. Da tut sich wieder eine gewaltige Lücke auf, zwischen uns und Deppenham.

Man Shity v Spuds

Nach dem Spiel, noch eine Portion Eintopf von der Kuh vor dem Stadion und die Tore auf Großleinwand genießen. Watschen für die Spuds werden wirklich nie fad, egal wer sie austeilt. Das Etihad Stadium ist jedenfalls einen Ausflug wert, vor allem wenn der Lokalrivale dort geschlachtet wird.

Am Abend feierten wir unser erfolgreiches Groundhooping in Londons ältestem Restaurant und am nächsten ging es zum Shopping für Kinder, Taufkinder und Ehefrauen (natürlich beginnend in The Amoury). Nach dem einen oder anderen Pint unterwegs und der obligatorischen Portion Fish and Chips, besuchten wir am Abend noch ein Keller Erster Stock Theater in Camden um das Debüt eines Freundes als Comedian zu erleben. Ein kleiner Raum mit ca. 30 Personen (fast nur Freunde des Künstlers), viel englischer Humor und einige brillante Sketches liesen auch das zu einem Erlebnis der besonderen Art werden. Will Howes ist ein Name den man zumindest auf der Insel noch hören wird (your curtains a unneccesary flamable).

In diesem Sinne Up the Arsenal in bis zum nächsten Mal, wenn auch hier Arsenal wieder mehr dominiert.

Sonntag, 15. Dezember 2013

Mit einem blauen Mond davongekommen!

Manchester City spielt daheim offenbar gerne gegen Londoner Teams. Nach den Sp*rs haben auch die Gunners ein halbes Dutzend im Reich des blauen Monds kassiert.
Alle Fakten zum Match gibt es an den üblichen Adressen (Defensivfehler, Schiedsrichter, usw..): Arseblog; Gunnerblog (dort gibt es auch ein Link zu Mertesackers Ausbruch gegenüber Özil, weil dieser sich nicht von Fans verabschiedet hat. Özil hat sich auf Facebook dafür bei den Fans entschuldigt).

Mein Thema sind die psychologischen Ursachen und Konsequenzen dieser herben Niederlage. Da ist zum einen der Eindruck, dass wir bei den sogenannten Top Teams, zumindest auswärts, selbst nicht voll überzeugt davon sind, dass wir in der Lage sind, zählbares zu erreichen. Das war schon bei United so und wirkte phasenweise auch gestern so.
Hinzu kommt, dass der Spielplan zwar keine Ausrede sein darf, aber auf der anderen Seite konnte man nach ca. einer Stunde, genauer nach dem 4:2 durch Silva in der 66. Minute, deutlich erkennen, dass die Spieler von Arsenal körperlich und vor allem mental abzubauen begannen. Verschärft wurde das ganze durch den Ausfall von Koscielny, obwohl Vermaelen ordentlich gespielt hat und auch durch die Leistung von Wilshere. Ihn stelle ich deswegen heraus, weil er nicht nur, wie die meisten anderen, ein schwaches Spiel hatte (auch wenn er frischer hätte sein müssen, da er in Neapel nicht gespielt hat), sondern weil er der Aufgabe offenbar nervlich nicht gewachsen war. Das gipfelte in der Mittelfingergeste gegen die City Fans. Danach wurde er ausgebuht und hat unter diesem Druck zumindest einmal den Ball irgendwohin gespielt, anstatt zu einem Mitspieler. In solchen Partien kann man sich aber keine Ausfälle dieser Art leisten, vor allem nicht, wenn die äußeren Umstände (Erholungszeit, Neue Abseitsregeln, usw...) nicht passen. Jack ist ein herausragendes Talent, aber einen ordentlichen Teil seines Reifeprozesses hat er noch vor sich.

Zurück zur Psychologie und den möglichen Folgen des Ausflugs in den Nahen Osten. Das gefährlichste an dem Ergebnis gestern ist meiner Ansicht nach nicht die Niederlage selbst. Immerhin sind wir immer noch Tabellenführer und können das mit einem Punkt gegen Chelski bleiben (hängt auch ein bisschen von den Liverpoodle Ergebnissen ab). Aber die Tatsache, dass wir gegen United, City und Chelsea (wenn auch nur im Ligapokal) verloren haben, und gemessen an unseren Auftritten in diesen Spielen, könnte es sein, dass wir den Spin zu glauben beginnen, dass Arsenal nicht dort oben hingehört. Auch die aktuelle Serie von Spielen, beginnend mit Everton und dem späten Ausgleich, über die beiden Niederlagen gegen Neapel (auch wenn diese eher unbedeutend war) und City, könnte mit einer weitere Niederlage, oder auch nur einem Spielverlauf wie gegen Everton, dazu führen, dass wir rechtzeitig zum schwierigen Weihnachtsspielplan in ein Loch fallen. Und wenn man da einmal drinnen ist, dann ist der Weg heraus nicht mehr so leicht.
Die Aufgabe lautet also, die 9 Tage bis zum nächsten Spiel dazu zu nutzen, die Batterien wieder voll aufzuladen, vor allem auch im mentalen Bereich und dann mit voller Kraft die von unter der Brücke an die Wand zu spielen oder zumindest zu besiegen. Deren gestriger Auftritt gegen Crystal Palace war jedenfalls alles andere als furchterregend, eher im Gegenteil.
Ein Spieler der besonders gepflegt werden muss, ist Olivier Giroud. Die Einsätze als einziger Stürmer in fast allen unseren Spielen, ständig mit hohem körperlichen Einsatz, vor allem in den Zweikämpfen, haben ihren Tribut verlangt. Er wirkt körperlich und mental erschöpft. Zusätzlich, oder deswegen, hat ihn seine Form vor dem Tor verlassen. Hier rächt sich der dünne Kader auf jeden Fall und man kann nur hoffen, dass er in der kommenden Woche wieder auf den Damm gebracht werden kann. Stichwort Kader, auch in der Innenverteidigung sind schon wieder nur eine Verletzung vor einer Notlösung entfernt. Zwei Bereiche, die man im Wintertransferfenster vielleicht ansprechen sollte.

Auch wir Fans können uns jetzt regenerieren, alles für das Weihnachtsfest vorbereiten und dann am 23. ein vorgezogenes Geschenk abholen.

Noch etwas in eigener Sache. Ich freue mich über jeden einzelnen Leser, aber auf Dauer werde ich nicht für euch 30 Getreuen weiter schreiben. Also bitte Werbung machen, Links teilen, und die frohe Botschaft vom Kanonendonner in die Welt hinaustragen.

Danke und Up the Arsenal!
 
   

Freitag, 13. Dezember 2013

Neapel sehen und verlieren!

Der Ausflug an den Vesuv hat Arsenal ein Niederlage und damit den zweiten Platz in ihrer Champions League Gruppe eingebracht. Ganz gesehen habe ich nur die erste Halbzeit. Da hatte Arsenal das Spiel unter Kontrolle, selbiges aber war eher öd. In der zweiten Halbzeit habe ich dann Konferenz geschaut, wurde so Zeuge der ungeheuerlichsten Fehlentscheidung auf dem Gebiet des Abseits, die man sich vorstellen kann. Bei Ballabgabe (Freistoß, also auch noch ruhend), waren ca. 5 Schalkers Spieler so deutlich im Abseits, unterstrichen durch die Strafraumgrenze, wie nur möglich und der Linienrichter auf Höher ebendieser Linie. Ich hoffe die Basler Fans haben die Diskussionen genossen. Denn wenn es nach den Herrn Blatter und Platini geht, ist das ja das Schöne am Fußball. Wappler!
In Neapel hatte inzwischen der SSC (Societa Sportiva Calcio) sein Spiel vom simplen Hintreten auf den Ball auf kicken umgestellt und war durch Higuain in Führung gegangen. Ehrlich, jeder Arsenal Fan der nicht auf Higuain als Torschützen gesetzt hat, hat die Gesetzte der Fußballwelt im Bezug auf unseren geliebten Klub noch nicht verstanden! Für die Gunners war es dann schwierig sich auf die neue Situation einzustellen, dazu wurde Arteta mit einer zweiten gelben Karte für sein zweites Foul ausgeschlossen. Es fiel noch das 2:0, aber das Spiel war damit de facto zu Ende. Dortmund gewann in Marseille, obwohl sie wirklich alles probiert haben, das Tor zu verfehlen. Arsenal damit Gruppenzweiter und wieder geht es im Achtelfinale gegen die Titelfavoriten. Ich persönlich kann das Geschwafel nicht mehr hören, dass man ja irgendwann die Großen schlagen muss. Ja eh, aber ein zusätzliches Monat mit 2 Champions League Partien gegen einen schlagbaren Gegner hätte unserem Kader sicher auch ganz gut getan. Aber es ist wie es ist, und es ist sicher keine Katastrophe wie manche meinen. Wir haben einer der schwersten Gruppen souverän überstanden und jetzt konzentrieren wir uns auf die Liga.

Dort folgt morgen Man Shitty. Wir können uns gerade einmal ein bisschen erholen (Rückkehr aus Neapel Donnerstag in den frühen Morgenstunden) bevor wir das ersten richtigen Kaliber diese Saison in der Liga haben. Die Blassblauen sind definitiv ein Titelfavorit (Liverpool und United waren das wohl nicht) und haben eine Offensive zum Niederknien. Jetzt wäre es natürlich super, wenn schon mein Reisebericht fertig wäre, aber na ja. Der folgt ganz bestimmt!!! Irgendwann halt. Das Duo Aguero und Negredo ist jedenfalls eine Herausforderung, vor allem letzterer weiß sich mit seiner Statur Platz zu verschaffen und ist technisch trotzdem top. Hinten rum sind sie meines Erachtens sehr anfällig (Stichwort Clichy) und auch im Mittelfeld könnte man den einen oder anderen Stich machen. Und Wenger hat heute schon angedeutet, dass das eher eine offensive Sache wird. Ich glaube, da können wir uns auf etwas freuen.

Der eine oder andere Fan ist jedenfalls schon bereit, Spielzeug in der Hand, am Rande der des Kinderwagens, fertig zum Wurf. Bitte sollen sie. Ich glaube wir können das alles gelassen sehen und abwarten (ja, und auch Tee trinken). Nach der Weihnachtsperiode kann man dann abrechnen und hat immer noch Zeit genug, die Saison zur ultimativen Katastrophe zu erklären. 

Schönes Wochenende und come on you Reds!
 

Sonntag, 8. Dezember 2013

Ein Satzball!

Die Zeit für Blogposts wird immer knapper. Der versprochene Reiseartikel ist immer noch nicht endredigiert und fotolos, kommt aber bestimmt. Versprochen! Daher wieder nur ein paar kurze Gedanken zwischendurch.

Hull: Frisch vom Kung Fu Training gekommen, habe ich dieses Spiel daheim via Stream gesehen. Überzeugender Auftritt das!. Das erste Tor durch Bendtner habe ich zwar verpasst, dafür aber dann das brillante Zweite durch Özil nicht. Wobei der magische Moment der Pass von Ramsey war, ohne aufzuschauen, genau in die Nahtstelle der Verteidigung und gegen die Bewegungsrichtung von Allen, außer Mesut. Der brauchte dann auch nur noch einzuschieben, weil eben auch der Torhüter am falschen Fuß und am falschen Ort stand. Sonst war das ein Auftritt der Gunners der an die besten Zeiten erinnerte. Das Momentum, das die Saison von Arsenal aufnimmt, ist jedenfalls deutlich spürbar und die 6 Pflichtpunkte sind einmal gemacht. Nun folgt Stufe 2 im Vorweihnachtsprogramm!

Everton: Chelsea verliert gestern in Stoke, City holt nur ein Unentschieden in Southampton und schon wird aus einem ohnehin schon wichtigen Heimspiel, ein Satzball. Sieben Punkte können es heute werden, aber Vorsicht ist geboten. Martinez, der Trainer von Everton, beweist an neuer Wirkungsstätte, dass er eine der heißeren Aktien unter den Premier League Trainern ist. Erster Auftritt in Old Trafford mit den Toffees und gleich 3 Punkte, etwas was Moyes als Everton Manager nie gelungen ist. Die Blauen aus Liverpool können nicht nur spielen, sondern haben mit Lukaku auch eine absoluten Top Stürmer, den Chelsea aus völlig unerfindlichen Gründen verliehen hat. Das wird also kein Selbstläufer. Auf der anderen Seite, könnte uns die offenere Spielweise entgegenkommen. 

Am Wichtigsten wird aber sein, Ruhe zu bewahren auch wenn das keine drei Punkte werden. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass im Moment zwar alles Eitel Wonne und Sonnenschein ist bei den Gunners, aber dass die Suderanten und Untergangspropheten nur darauf warten sagen zu können, sie haben es eh schon immer gewusst. Die ersten Reaktion auf eine Times Meldung über eine Vertragsverlängerung von Wenger, mit Gehaltserhöhung, deuten schon darauf hin. Ich habe es an dieser Stelle schon oft geschrieben und tue das gerne wieder. Wenger ist und bleibt einer der besten Trainer des Planeten und so jemanden hält man solange es geht. Die Entwicklung von Ramsey und Szczesny sind ein weiterer Beweis, dass ein Profi wie Wenger tausendmal mehr von Fußball versteht als alle Fans und Journalisten zusammen. Fehlerlos? Sicher nicht! Ersetzbar? Meiner Meinung nach nicht vollwertig. Und die jüngsten Entwicklungen im Stadion der Albträume sollte all jenen als Warnung dienen, die glauben dass das Ende einer Trainerära nahtlos in einen Aufschwung führt. Arsène Wenger ist Arsenal FC und ich bin froh wenn das noch lange so bleibt. Egal wie das heutig Spiel ausgeht.

Zum Schluss noch ein Hinweis auf eine Aktion der REDaction Gooners. Es geht um eine Petition das "Safe Standing" in Englands Stadien einzuführen. Konkret zielt diese Petition darauf ab, dass Arsenal FC in Person von Ivan Gazidis, ein Vorreiterrolle in diesem Projekt übernimmt. Wenn euch das also wichtig ist, dann unterschreibt. 

Und damit auf zur Weihnachtsfeier der Vienna Gooners, mit Roastbeef und Ale! 

Up the Arsenal!  

Freitag, 29. November 2013

Von Marseille nach Cardiff

Bevor das große Reise Special erscheint, ein paar wenige Gedanken vor dem Wochenende:

Marseille: Die Heimspiele in der Champions League gegen Napoli und jetzt gegen Olympique waren mit die überzeugendsten Auftritte dieser Saison von den Gunners. Volle Kontrolle, ungefährdete Siege und herausragende Einzelleistungen. Da fällt vor allem Wilsheres Tor zum 1:0 ein, dass er im Stile eines Lionel Messi erzielt hat. Vor allem der nonchalante Abschluss war atemberaubend. Und Szczesny Parade am kurzen Eck im Finish, war ebenfalls Weltklasse.
Es half aber alles nichts, Dortmunds Heimsieg bedeutet, dass Arsenal als einziges englisches Team noch nicht für die KO Runde qualifiziert ist, obwohl wir am souveränsten aufgetreten sind und das auch noch in der schwersten Gruppe. Allerdings sollte es machbar sein, in Neapel nicht mit mehr als 3 Toren Differenz zu verlieren, was reichen würde um aufzusteigen.

Cardiff: oder "Ramseys Heimkehr". Jedenfalls sind das, und das Spiel am Mittwoch gegen Hull, die letzten beiden leichteren Aufgaben bevor es gegen Everton, City und Chelsea geht. Und danach folgt dann das dichte Weihnachtsprogramm, das endgültig zeigen wird, ob unser schlank dimensionierter Kader ausreicht, um ernsthaft um den Titel mitzuspielen. Vor allem Giroud wird die eine oder andere Pause brauchen. Bisher war Bendtner, der Schrecken der Hausmeister, die einzige Alternative. Seit kurzem ist aber auch Walcott wieder da und wenn dann noch Podolski wieder fit ist, nach der Mutter aller Muskelzerrungen, dann sieht es auch ganz Vorne nicht so schlecht aus. Aber passieren sollte trotzdem nichts und gerade wir wissen ja, wie schnell etwas passiert ist. Jedenfalls scheint Hull daheim der einzige Termin zu sein, wo ein bisschen stärker rotiert werden kann, da wir in Neapel in voller Stärke auflaufen wollen. Damit sind wir wieder beim Spiel von morgen, wo wir wohl auch mit der 1a Mannschaft spielen werden. Denn leichter heißt nicht leicht und sowohl City als auch United haben in der walisischen Hauptstadt schon Punkte gelassen, wobei die ehemals Blauen vor allem in Finish immer noch für Tore gut sind.

Aber derzeit können wir ohne Angst in jedes Duell gehen. Ich beobachte es an mir selbst, dass das Unbehagen verschwunden ist, wenn sich das gegnerische Team unserem Strafraum nähert. Die ganze Mannschaft ist stabiler geworden und damit auch die Abwehr. Dazu kommt, dass Szczesny sein Potential erfüllt und nicht nur Sicherheit ausstrahlt sondern auch immer für einen Top Save gut ist. (Hier ein Blick darauf, warum das so ist).

In diesem Sinne up the Arsenal und bis bald!

WERBUNG: Demnächst an dieser Stelle: "Die wundersamen Abenteuer eines Kanoniers in den Stadien der Premier League!"
 

Montag, 11. November 2013

Altes Trafford, Altes Ergebnis.

Punkteverluste und Niederlagen gegen Teams aus der Tabellenmitte stören weniger, wenn wir dafür die Partien gegen die direkten Konkurrenten wie Chelsea gewinnen. Galgenhumor beiseite, war das gestern kein erfreulicher Nachmittag. Wieder einmal sind die Gunners ohne Zählbares aus Lancashire zurückgekehrt und wieder einmal hat unser aller Lieblingsstürmer, dazu den Sargnagel gegeben. Das tragische daran ist weniger die Niederlage an sich, die wir uns salopp gesagt leisten konnten, sondern die Tatsache, dass wir die mäßige Leistung eines limitierten Gegners noch unterboten haben. Unser Spieler schienen regelmäßig auf dem falschen Fuß zu sein, die Pässe waren teilweise haarsträubend weit von ihren geplanten (soweit man das überhaupt mit Sicherheit beurteilen konnte) Empfängern entfernt und in den Zweikämpfen waren wir häufig nur zweite Sieger, um diesen schwachsinnigen Euphemismus einmal völlig ad absurdum zu führen.

Auf der anderen Seite: Weil wir uns hier ja grundsätzlich dem Positiven widmen. Arsenal hat zwei extrem kraftraubende Spiele in den Beinen und zum darüber streuen wurde das Team von einem Virus heimgesucht. Mertesacker und Rosicky mussten wieder heimfahren, Gnabry blieb auf der Bank und Arteta spielte obwohl auch er betroffen war. Aber auch der Rest der Truppe wirkte beeinträchtigt. Schwer zu sagen, welche der beiden Faktoren wem zu schaffen machte, unter dem Strich bleibt eine der schwächsten Auftritte unseres Teams in dieser Saison. Auch Cazorla und Özil blieben weit hinter Ihren Erwartungen zurück. Allerdings, auch wenn vor allem Özil zu Recht kritisiert gehört für seinen laschen Auftritt, so hat Gunnerblog heute getwittert, dass die United Fans, Jones und Carrick dafür feiern, wie sehr sie unseren beiden Spielmachern zugesetzt haben.
Und trotzdem (damit da noch was Positives kommt) hatten wir Ausgleichschancen und auch die Defensive lies wenig zu. Ob jetzt das Fehlen von Mertesacker besonders problematisch war, auch wenn Vermaelen einen tadellose Leistung ablieferte, wie hier analysiert wird, oder dieses Spiel der Beweis war, dass wir mehr Personal für den Sturm brauchen (hier und hier) bleibt eine Tatsache völlig unbestritten. Wir sind Erster! Und dazu noch das beste Team in diesem Kalenderjahr! Und nein, dafür gibt es keine Pokale.

Nach der internationalen Pause sind hoffentlich alle wieder gesund, die gestern ausgefallen sind. Walcott und Podolski sollten dann auch wieder dabei sein und damit sieht der Kader gleich wieder ein bisschen rosiger aus. Mit Southampton erwarten wir im nächsten Heimspiel das Team der Stunde. Der Kanonier wird dabei live Vorort sein. Danach folgen mit Cardiff und Hull zwei weniger schwere Brocken. Dazu in der Champions League die Heimpartie gegen Marseille. Alles in Allem also kein Grund Trübsal zu blasen oder die Saison abzuschreiben. Bis Jänner können wir ohnehin nichts ändern und ob im Wintertransferfenster ein Topstürmer zu haben ist, da bin ich ein bisschen skeptisch.

Jedenfalls haben unsere Konkurrenten am Wochenende auch Federn gelassen (auch wenn der eine oder andereMann in Schwarz helfend einzugreifen versuchte) und ich gehe davon aus, dass es in dieser Tonart weitergehen wird. Alles bleibt möglich und Arsenal ist obenauf. Wir sind nämlich Tabellenführer, falls ich das noch nicht erwähnt habe.

In diesem Sinne ein erholsame Pause von der Premier League und bis zum nächsten Mal, wenn der Kanonier von seiner Ochsentour zu den Spielen Arsenal vs. Southampton, West Ham vs. Chelski und Manchester City vs. Sp*rs berichtet, die er alle live sehen wird. Oder halt teilweise, weil das West Ham Spiel jetzt doch auch am Samstag stattfindet und mir und meinem Trauzeugen, der Ursache dieses Ausflugs, etwas über eine halbe Stunde Zeit bleibt um von Ashburton Grove zum Boleyn Ground zu gelangen. Wohlmeinende Freunde aus London haben als Verkehrsmittel einen Helikopter empfohlen. Sollte also einer meiner Leser sachdienliche Hinweise haben, wie ich so ein Fluggerät requirieren kann, ohne mit dem Behörden in Konflikt zu geraden, einfach in den Kommentaren posten.

Up the Arsenal!

Sonntag, 3. November 2013

Die Position hält!

Das erste echte Spitzenspiel seit langer Zeit für Arsenal, ein viel gefürchtetes Stürmer Duo als Gegner und die Gunners sind nach wie vor Tabellenführer. Was will man mehr. Dank der Niederlage von Chelski gegen Newcastle im ersten Spiel des Tages, haben wir nun 5 Punkte Vorsprung auf die von unter der Brücke und Liverpool.

Arsenal hat das Spiel gut unter Kontrolle gehabt, Giroud zeigte seine Klasse indem er es mit den drei Innenverteidigern der Reds aufnahm, Özil und Cazorla zauberten sich durch das Mittelfeld und die Abwehr hielt, mit Arteta als Schirm, ein zu Null. Heraus ragte vor allem wieder Aaron Ramsey, der in der Form seines Lebens ist und mit einem prachtvollen Tor das 2:0 erzielte und damit das Spiel für Arsenal besiegelte. Danach wurde es interessanter Weise ein bisschen hektisch in der Hintermannschaft aber auch daraus konnten die Scousers kein Kapital schlagen.

Nach dem souveränen Auftritt stellt sich natürlich die Frage, ob Arsenal um den Titel mitspielt. Grundsätzlich hat sich meine Einschätzung vom Beginn der Saison nicht geändert. Auch nach der Verpflichtung von Özil halte ich den Kader für zu dünn, um in der schwersten Liga der Welt den Titel zu holen. Daran hat sich nichts geändert! Wenn Giroud sich verletzt sind wir auf Bendtner angewiesen bzw. auf den diabyesken Sanogo. Auf der anderen Seite ist über ein Viertel der Kampagne gespielt, wir führen mit mehr als drei Punkten Vorsprung und haben schon unseren fairen Anteil an Verletzungen. Podolski und Chamberlain fehlen schon länger, wobei der erste diese Woche wieder in das Training eingestiegen ist. Dazu kommen Flamini und auch Wilshere, der seine Probleme, sowohl gesundheitlich als auch was die Form betrifft, hat. Das bedeutet es gibt Raum für Verbesserungen und Verstärkungen aus eben diesem Kader. Dazu kommt noch Serge Gnabry der eine Stärke erreicht hat, die auch Einsätze von Anfang an rechtfertigt.
Kurz und gut, völlig unrealistisch erscheint es nicht mehr, dass wir den ganz großen Coup schaffen. Die Hauptkonkurrenten haben alle neue Trainer und entsprechende Anpassungsschwierigkeiten sind die Folge.

Ein Schritt nach dem anderen ist jetzt angesagt. Am Mittwoch in Dortmund wäre zumindest ein Punkt von Vorteil, wenn wir die KO Runden der Champions League erreichen wollen. Und am Sonntag folgt dann das Spiel in Old Trafford. Wenn man so will, schließt sich da ein Kreis, der mit dem 8:2 vor 2 Jahren begonnen hat. Damals, nachdem mit dem Abgang von Fabregas das Projekt "Jugend im Emirates" gescheitert war, hat eine neue Ära begonnen. Mit den Verpflichtungen von Mertesacker, Arteta, Cazorla, Giroud und schließlich Özil wurde ein Team geschaffen, das zusammen mit unserem britischen Herz aus Wilshere, Ramsey, Gibbs und Chamberlain die unmittelbare Zukunft der Könige von Highbury darstellt. Ich hätte ihnen jedenfalls noch ein Jahr gegeben, aber seit gestern dürfen die Fans davon träumen, dass wir schon dieses Jahr den endgültigen Schritt an die Spitze der Premier League schaffen können. Ein Sieg in Manchester wäre nicht nur eine weitere Stufe auf diesem Weg, sondern eben auch das Symbol dafür, dass die wenig ruhmreiche Vergangenheit überwunden ist und The Arsenal besseren Zeiten entgegengeht! Da wird das Kind im Manne heulen, gell Robin?

Wichtig ist dabei, dass die Fans ihre Erwartungen aber nicht so weit überdehnen, dass uns ein Rückschlag, wie zum Beispiel eine Niederlage bei den Red Devils, in Depressionen verfallen lässt. Nicht nur die Medien wirken skeptisch, wenn es um das Potential unseres Klubs geht, auch viele der Fans scheinen sich in den letzten Jahren in eine Negativspirale gemeckert zu haben, die es ihnen jetzt nicht erlaubt die Klasse einzelner Spieler und die herausragende Qualität unseres Trainers zu erkennen, beziehungsweise sich über den derzeitigen Lauf zu freuen. Es geht aufwärts, daran dürfen wir Arsenal Fans uneingeschränkt glauben, egal wie einzelne Spiele ausgehen.

Up the Arsenal!
       

Montag, 28. Oktober 2013

Jetzt beginnt der Ernst des Lebens.

Nachdem Arsenal am Samstag 3 Punkte aus dem Selhurst Park mitgenommen hat, in einer Partie die sich angefühlt hat, wie wenn man in einen Kaugummi steigt und bei jedem weiteren Schritt denkt: Es zieht sich! („Des zaht si!“ mit einer längeren Betonung auf dem a, würde man in Wien sagen), folgt nun der Ernst des Lebens. Nicht unbedingt schon morgen Abend im Ligapokal gegen Chelski, aber danach am Samstag beim Gipfeltreffen gegen Liverpool. Dem Duell mit den Reds folgt das Rückspiel in Dortmund, was sicher auch kein Spaziergang werden wird und schließlich wieder etwas rotes, auswärts in Manchester. Danach wissen wir mehr.

Noch ein paar Worte zum Spiel vom Samstag. Die Gunners hatten sicher nicht ihren besten Tag, vor allem der eine oder andere Schlüsselspieler wirkte zum Teil gehemmt. Auf der anderen Seite habe ich die Highlights dieses Spiels über das Wochenende mehrfach gesehen (Sky Deutschland) und wenn es Torchancen gab, dann in erster Linie von Arsenal. So gesehen sind wir vielleicht schon wieder etwas zu kritisch mit unseren Helden. Den am Ende haben wir trotz eines nummerischen Nachteils in der zweiten Halbzeit, verursacht durch ein Foul von Chamakh an Arteta (je öfter ich die Szene gesehen habe, desto mehr hat sich meine Meinung gefestigt) mit 2:0 Toren gewonnen (auch wenn Szczesny verdient Man of the Match geworden ist, auf Grund der einen oder anderen tollen Parade). Das 2:0 durch Giroud, nach Vorlage von Ramsey, war der Beweis, dass wir im Entscheidenden Moment das Personal haben um auf den Kern des Spiels zu kommen, nämlich zu gewinnen. Vor allem Ramsey ist derzeit unser Fels in der Brandung.

Wie auch immer man die Leistung des Teams oder einzelner Spieler bewerten mag, die kommenden beiden Wochen werden zeigen, ob wir schon so weit sind, in Richtung eines Titels zu schielen. Auf der andern Seite sollte man die Gegner auch nicht überbewerten. Liverpool hat einen guten Lauf und mit Suarez und Sturidgge ein gefährliches Stürmerduo, das einen Lauf hat. Aber das Team ist am Papier schwächer als unseres und auf lange Sicht nicht der Kandidat für den Titel. Wobei Arsenal für diese Saison vermutlich auch (noch) kein Titelkandidat ist. Manchester United ist höher einzuschätzen, aber derzeit nicht wirklich in Form. Der Trainerwechsel fordert seinen Tribut, möge das lange anhalten.

Unsere Vorlage am Wochenende hat jedenfalls nichts genützt. Liverpool siegte souverän, United nach Schwierigkeiten daheim gegen Stoke (zwischenzeitliches 1:2 durch Arnautovic) knapp und Tottenham wieder durch einen Elfmeter in den letzten 10 Minuten gegen Hull. Bei Man Shity gegen Chelski sah es lange so aus, als würde das für uns optimale Ergebnis herausschauen, eine Punkteteilung. Aber Joe Hart geht zurzeit den Weg aller englischen Teamtorhüter und schüttet sich Wochenende für Wochenende an. Diesmal mit Hilfe von Nastasic, dem serbischen Verteidiger von den Scheichs. Das Ende des Spiels naht, ein hoher Ball, Nastasic, verfolgt von Torres, lässt ihn aufspringen, um in wenig später mit dem Kopf zu spielen. Aus unerfindlichen Gründen hat der Hart die Situation so aufgefasst, dass ein Herauslaufen seinerseits unabdingbar war. Das Ergebnis dieser Entscheidung war, dass der erwähnte Kopfball seines Teamkollegen über ihn drüber ging und Fernando "Chancentod" Torres gar nicht anders konnte, als in das leere Tor zu treffen. Mourinho hat sich darauf hin gebärdet wie ein Geistesgestörter (gut, wie den sonst auch) und musst ohne Handschlag von Pellegrini zu Bett gehen.

Unter dem Strich heißt das, die Konkurrenz ist uns dicht auf den Fersen. Morgen gegen Chelski (Mourinho hat sich natürlich auch über diesen Termin aufgeregt und hätte den Mittwoch fairer gefunden) stehen uns einige der Spieler nicht zur Verfügung, die man vielleicht erwartet hätte. Das schränkt den Raum für Rotation etwas ein, denn der eine oder andere würde eine kleine Pause vor dem kommenden Programm sicher gut brauchen können. Ich persönlich finde, dass man das Spiel nicht überbewerten soll und würde nicht in Depressionen verfallen, wenn wir uns aus diesem Bewerb verabschieden würden. Auf der anderen Seite, jede Niederlage die man einem Team wie dem von unter der Brücke mit diesem selbstgefälligen Trainer zufügen kann, ist natürlich ein Grund zur Freude.

In diesem Sinn, eine erfolgreiche Arbeitswoche und nicht vergessen: We love the Arsenal, we do...!   

Freitag, 25. Oktober 2013

Und er schreibt doch!

Nach einer längeren Pause, darf ich allen Lesern zunächst einen schönen St. Crsipins Tag wünschen, bekannt aus der Ansprache von Heinrich V. in dem gleichnamigen Stück von Shakespeare (hier in der Film Version von Kenneth Branagh).
Seit dem letzten Post haben wir gegen West Bromwich und Norwich in der Liga gespielt und gegen Neapel und Dortmund in der Champions League. Mit unterschiedlichen Ergebnissen. Gegen Neapel haben wir eine der souveränsten Leistungen der letzten Jahre abgeliefert und entsprechend sicher mit 2:0 gewonnen, gegen West Brom mussten wir uns mit einem Punkt zufrieden geben, dann folgte das Spiel gegen Norwich daheim. Die letzten beiden Partien habe ich live im Stadion verfolgt und in beiden Fällen, waren es nervenaufreibende Nachmittage, diesmal sah die Sache anders aus. Arsenal machte vielleicht nicht das beste Spiel aller Zeiten, aber dafür erzielten die Gunners 4 Tore, die die große Klasse unserer Kicker unterstrichen. Das 1:0 durch Wilshere, nach einem der schönsten Spielaufbauten die ich je gesehen habe. Dazu eine detaillierte Beschreibung von Gunnerblog und ein Video. Wenn ich etwas herausheben müsste, dann den letzten Pass von Giroud, der einfach nur perfekt war. Giroud war es auch, der mit einer ebenso perfekten Flanke, dass erste Kopfballtor (überhaupt, wenn ich das richtig verstanden habe) von Özil auflegte. Dazu eine brillante Einzelaktion von Ramsey, bei dem die gesamte Abwehr der Canaries auf dem Allerwertesten landete.
Am A***h
Und zum Drüberstreuen eine perfekte Flanke von Rosicky, die Ramsey für Özil auflegte, sodass dieser nurmehr den Fuß hinhalten musste. Selten war es so geil Arsenal zu schauen (wenn mir dieser Ausdruck gestattet sei)!

Am Dienstag dieser Woche dann das Spiel gegen Dortmund. Zwei der spielstärksten Teams Europas im direkten Duell. Wenn man nimmt, dass das der Finalist des Vorjahrs war, gegen ein Team, dass erst zu neuen Ufern aufbricht, dann kann man ganz zufrieden sein. Wir wurden nicht ausgespielt, hatten das Spiel im letzten Drittel sogar gut im Griff. Einige Spieler hatten nicht den besten Tag, Özil war krank, wie wir nachher erfahren durften, trotzdem waren wir drauf und dran zu gewinnen. Aber im Überschwang hat Arsenal zum Schluss vergessen, dass auch ein Punkt ein gutes Ergebnis gewesen wäre und hat sich auskontern lassen. Wenn man sich allerdings ein Spiel hätte aussuchen müssen, dass man verliert, dann war dieses eine gute Wahl. Die Gruppe wird zwar jetzt extrem schwer zu gewinnen oder auch nur aufzusteigen, nachdem Arsenal, Borussia Dortmund und Der SSC Neapel jeweils 6 Punkte haben, aber wenn man in der Champions League etwas erreichen will, dann gehören auch solche Hürden genommen. Erschwert wird die Aufgabe dadurch, dass wir die Konkurrenz um den Aufstieg jeweils auswärts spielen müssen.

Morgen hat uns der Liga Alltag wieder. Crystal Palace, einer der Aufsteiger und damit ein weiteres Derby erwartet uns. Um die Sache interessant zu machen, hat Palace den Trainer, Ian Holloway, gestern entlassen. Damit besteht die Chance, dass die Mannschaft morgen etwas befreiter zur Werke geht. Aber ausmachen darf das nichts. Flamini könnte nach seiner Gehirnerschütterung, die er sich gegen Norwich zugezogen hat, wieder mitspielen. Wilshere muss zum Fitnesstest. Trotz seines Supertores, täte ihm eine Pause vielleicht nicht schlecht. Der November hat es in sich und seine Form war nicht die allerbeste. Aber mal sehen.

Nach diesem Wochenende wir es lustig. Chelsea im Ligapokal (auch wenn wir da stark rotieren werden), Liverpool daheim, Manchester United auswärts und Dortmund auswärts. Und schließlich, der Kanonier in London, beim Spiel gegen Southampton.
Wobei, das ist eine schwierige Geschichte. Der Trauzeuge des Kanoniers hat zum 50. Geburtstag einen Fußballtrip nach London geschenkt bekommen und ich bin der Master of Ceremony dabei. Da er kein Arsenal Fan ist (noch nicht, möchte ich sagen), wollen wir auch andere Spiele besuchen. Daher habe ich Karten für West Ham gegen Chelsea besorgt. Mittlerweile wurde dieses Spiel aber auch auf den Samstag gelegt, 17:30 Ortszeit. Dass bedeutet eine schwache halbe Stunde Zeit um von Ashburton Grove zum Boleyn Ground zu kommen. Ein wohlmeinender Einheimischer hat auf die Frage, ob das zu schaffen sei gemeint: "Ja, mit einem Hubschrauber!". Und das ist gar nicht so leicht zu organisieren.

Am erste Dinge zuerst, und das ist das Spiel morgen, gegen Crystal Palace.

Come on you reds!

Sonntag, 29. September 2013

Aussicht!

Ein sehr erfreuliches Wochenende war das bis jetzt. Während sich Chelski und die Spuds die Punkte geteilt haben, wobei das ja mathematisch nicht ganz richtig ist, denn von den zu vergebenden drei Punkten hat jeder nur einen bekommen, haben die beiden Mancunians ihre Spiele sogar verloren. City auswärts gegen Villa und United daheim gegen West Brom.

Das alles war schon Geschichte, als die Gunners im benachbarten Ausland (aus englischer Perspektive) zu ihrer nächsten Auswärtspartie aufliefen. Die walisischen Schwäne waren eine der schwereren Aufgaben in den letzten Wochen, aber erfreulicherweise hat sich Arsenal in ein solides Team verwandelt, dass zwar nicht alles überstrahlt aber dennoch seine Spiele gewinnt. Und auch wenn Swansea mehr vom Ball hatte so hatte ich nie das Gefühl, dass wir unter besonderem Druck standen. Die Verteidigung stand gut. Wenn dem einmal nicht so war, dann war einer der Spieler da um das Schlimmste zu verhindern. Szczney fing, vor allem in den letzten 10 Minuten, souverän die hohen Bälle herunter und damit war die Grundlage für den 12. Auswärtssieg in Folge in allen Bewerben und dem 8. in der Premier League gelegt.
Vorne hatte Özil eine unauffälligere Partie, dafür setzte Ramsey seinen beeindruckenden Lauf fort. Vergleiche mit Lampard, betreffend den Einfluss auf das Spiel, nicht wegen seiner Statur (Stichwort:"Fat Frank") waren schon zu hören. Auch diesmal war er mit einem Assist und einem Tor (beide von exquisiter Qualität) und 7 erfolgreichen Tackles maßgeblich am Erfolg der Gunners beteiligt. Dazu zeigte auch Gnabry, der am Mittwoch nicht die besten Rezensionen bekommen hatte, dass auch er mehr als nur ein Talent ist. Belohnt wurde seine Leistung mit dem ersten Tor in der Premier League. Auch physisch war sein Auftritt alle Ehren wert, vor allem nach den 120 Minuten Capital One Cup, die er bestritten hatte. Auch der bei dieser Gelegenheit verschossene Elfmeter hat ihn nicht aus der Bahn geworfen, wobei so etwas sicher leichter zu verdauen ist, wenn das Team am Ende als Sieger vom Platz geht.
Den Schwänen gelang in der 81. Minute der Anschluss aus einer, zugegebener Maßen, schönen Aktion. Doch auch wenn die Nervosität da war, als Fan von Arsenal hat man ja schon so einiges erlebt, hatte man nie das Gefühl, dass die 3 Punkte ernsthaft in Gefahr sind. Lediglich die schlechte Angewohnheit von unserem Goalie, den Ball immer möglichst weit wegzutreten, damit er ja nicht bei einem Arsenal Spieler landete, war etwas enervierend. Aber gut ist es gegangen, nichts ist geschehen!

Damit war es vollbracht, Arsenal ist auch nach dem 6. Spieltag Tabellenführer. Die nächsten Spiele in der Liga sind W.B.A. auswärts (dejá vù), Norwich daheim und Crystal Palace auswärts, sowie Napoli und Dortmund daheim in der Champions League. Unterbrochen wird das ganze von den letzten Gruppenspielen in der WM-Qualifikation. Das europäische Programm ist sicher anspruchsvoller auch wenn wir in den Heimspielen punkten sollten. In der Liga haben wir nach wie vor die Gelegenheit uns vorne fest- und vielleicht sogar weiter abzusetzen. Der Oktober endet mit dem Heimspiel gegen Chelski im Ligapokal. Das verspricht sehr interessant zu werden, vor allem was die Aufstellungen betrifft. Und vielleicht ist der Special One dann gar nicht mehr Trainer. Schließlich ist seine Auftaktstatistik (Quelle finde ich jetzt nicht) genauso schlecht wie in seiner letzten Saison für die von unter der Stamford Brücke.  

In diesem Sinne einen schönen Wahltag an meine Landsleute und ein allgemeines up the Arsenal!
 

Mittwoch, 18. September 2013

À Marseille!

Spiel 2 im Jahr 1 A.Ö. (Anno Özili) findet in der französischen Hafenstadt Marseille statt. Spiel 2 von Mesut ist gleichzeitig Spiel 1 der Gunners in der diesjährigen Champions League, für die wir uns zum 15. Mal in Folge qualifiziert haben. Ganz ordentliche Zahl würde ich meinen!

Das Debüt unseres neuen Helden gegen Sunderland am vergangenen Samstag, verlief zufriedenstellend. Da MC dem Kanonier die Vorfreude auf den ersten Einsatz mit der gnadenlosen Aussage: „Der spielt sicher nicht" fast verdorben hat (wahrscheinlich bringt er kleine Kinder zum Heulen, indem er ihnen sagt, dass es keinen Weihnachtsmann und keinen Osterhasen gibt) musste eine kleine Wette her. Auf Grund der Verletzungen von Rosicky und Cazorla und der Roßnatur unseres Türken (eine Magenverstimmung, die Mertesacker zum Verbleib in London zwang, hielt ihn nicht von seinem Debüt ab) bin ich nun um ein Bier reicher.
Für das Team hat es sich jedenfalls auch ausgezahlt. Özil fügte sich perfekt ein, zeigte was für ein großartiger Fußballer er ist und machte auch von Anfang an klar, dass er physisch keine Problem mit dem englischen Fußball hat. Nach 10 Minuten zeigte Özil sein großartiges Ballgefühl, stürmte an der Outlinie entlang und legte den Ball perfekt für Oliver Giroud auf. Was für ein Einstand. In der Folge ließ er immer wieder seine Fähigkeiten aufblitzen und dass, obwohl weder die eigene Mannschaft gut kannte, noch voll fit war. Wenn der auf allen Zylindern läuft, dann dürfen sich unsere Gegner auf etwas gefasst machen. Die ersten Vergleiche mit Pires oder Bergkamp wurden schon gemacht, ohne dass jemand zu Vorsicht mahnte. Aber es sollte uns nicht überraschen, dass ist immerhin der Spielmacher der deutschen Nationalmannschaft, die (ich bringe es fast nicht heraus) seit einigen Jahren die Nummer 2 in Europa ist. Man kann gar nicht oft genug betonen, was für eine großartige Verpflichtung das war. Neben dem Megatransfer von Bale zu Real war das sicher der Wechsel des Sommers. Und alle Kritiker Wengers sollten sich vor Augen halten, was für ein wichtiger Faktor unser Manager bei der Verpflichtung war. Das darf natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass das restliche Transferfenster ein Grund zum Heulen war. Und hätte Real nicht Bale gekauft und diese Verpflichtung irgendwie finanzieren müssen, dann hätten wir bloß Sanogo und Flamini gehabt, plus eventuell Demba Ba, den Chelsea dann unter Umständen doch verliehen hätte. Aber ein verletzungsanfälliger Teenager (wir stehen gerade bei zwei) ein Spieler der nur zum fithalten in Nord London aufgetaucht ist und ein, letzten Endes gescheitertes, Leihgeschäft in letzter Minute, klingt nicht extrem professionell. Und als Giroud in der Endphase gegen Sunderland angeschlagen am Boden lag, hatten wohl mehrere Fans die Schreckensvision von Nicklas Bendtner als Sturmspitze. Sicher nicht der schlechteste Spieler der Welt, aber auch sicher nicht die Lösung für unsere Probleme. Man kann nur hoffen, dass wir im Winter nachlegen.

Neben Özils gelungenem Debüt und Girouds 4. Tor im ebensolchen Premier League Spiel, war vor allem Ramsey herausragend. Das verkannte Genie, würde ich einmal sagen. Ein unermüdlicher Arbeiter und dazu noch zwei wichtige Tore, wobei beides technisch hochwertige Abschlüsse waren. Hier noch die Zahlen dazu. 19/20 Tackels ist schon extrem beeindruckend und damit führt er auch diese Statistik in der Liga. Ich hoffe die unter uns, die ihm gegenüber bisher so negativ eingestellt waren (Ihr wisst wer Ihr seid!) schämen sich jetzt ein bisschen.

Abgesehen von der teilweise dünnen Personaldecke sieht es also im Moment sehr gut aus. Trotzdem wartet viel Arbeit auf die Gunners. Dortmund und Napoli sind sicher stärker als Marseille, womit das heutige Spiel fast schon ein Pflichtsieg ist. Da Cazorla länger ausfällt und Özil immer noch nicht ganz auf dem Damm ist, müssen wir hoffen, dass wir uns durch die nächsten Wochen so durchlavieren, dass die gute Stimmung nicht wieder flöten geht. Am Sonntag gegen Stoke folgt ein anspruchsvolles Heimspiel, dann am Mittwoch auswärts gegen West Brom im Capital One Cup oder wie der Pot jetzt heißt und das Wochenende drauf dann Swansea auswärts. Bis Liverpool Anfang November kommt also kein übermäßig schwieriger Spiel, abseits der Champions League. Es könnte als, wie immer, schlimmer kommen. Und wir wollen nicht vergessen wir waren bis Montagabend Tabellenführer.

In diesem Sinne Allez les Rouges und bis bald!

Das ist Marseille!