Montag, 28. Oktober 2013

Jetzt beginnt der Ernst des Lebens.

Nachdem Arsenal am Samstag 3 Punkte aus dem Selhurst Park mitgenommen hat, in einer Partie die sich angefühlt hat, wie wenn man in einen Kaugummi steigt und bei jedem weiteren Schritt denkt: Es zieht sich! („Des zaht si!“ mit einer längeren Betonung auf dem a, würde man in Wien sagen), folgt nun der Ernst des Lebens. Nicht unbedingt schon morgen Abend im Ligapokal gegen Chelski, aber danach am Samstag beim Gipfeltreffen gegen Liverpool. Dem Duell mit den Reds folgt das Rückspiel in Dortmund, was sicher auch kein Spaziergang werden wird und schließlich wieder etwas rotes, auswärts in Manchester. Danach wissen wir mehr.

Noch ein paar Worte zum Spiel vom Samstag. Die Gunners hatten sicher nicht ihren besten Tag, vor allem der eine oder andere Schlüsselspieler wirkte zum Teil gehemmt. Auf der anderen Seite habe ich die Highlights dieses Spiels über das Wochenende mehrfach gesehen (Sky Deutschland) und wenn es Torchancen gab, dann in erster Linie von Arsenal. So gesehen sind wir vielleicht schon wieder etwas zu kritisch mit unseren Helden. Den am Ende haben wir trotz eines nummerischen Nachteils in der zweiten Halbzeit, verursacht durch ein Foul von Chamakh an Arteta (je öfter ich die Szene gesehen habe, desto mehr hat sich meine Meinung gefestigt) mit 2:0 Toren gewonnen (auch wenn Szczesny verdient Man of the Match geworden ist, auf Grund der einen oder anderen tollen Parade). Das 2:0 durch Giroud, nach Vorlage von Ramsey, war der Beweis, dass wir im Entscheidenden Moment das Personal haben um auf den Kern des Spiels zu kommen, nämlich zu gewinnen. Vor allem Ramsey ist derzeit unser Fels in der Brandung.

Wie auch immer man die Leistung des Teams oder einzelner Spieler bewerten mag, die kommenden beiden Wochen werden zeigen, ob wir schon so weit sind, in Richtung eines Titels zu schielen. Auf der andern Seite sollte man die Gegner auch nicht überbewerten. Liverpool hat einen guten Lauf und mit Suarez und Sturidgge ein gefährliches Stürmerduo, das einen Lauf hat. Aber das Team ist am Papier schwächer als unseres und auf lange Sicht nicht der Kandidat für den Titel. Wobei Arsenal für diese Saison vermutlich auch (noch) kein Titelkandidat ist. Manchester United ist höher einzuschätzen, aber derzeit nicht wirklich in Form. Der Trainerwechsel fordert seinen Tribut, möge das lange anhalten.

Unsere Vorlage am Wochenende hat jedenfalls nichts genützt. Liverpool siegte souverän, United nach Schwierigkeiten daheim gegen Stoke (zwischenzeitliches 1:2 durch Arnautovic) knapp und Tottenham wieder durch einen Elfmeter in den letzten 10 Minuten gegen Hull. Bei Man Shity gegen Chelski sah es lange so aus, als würde das für uns optimale Ergebnis herausschauen, eine Punkteteilung. Aber Joe Hart geht zurzeit den Weg aller englischen Teamtorhüter und schüttet sich Wochenende für Wochenende an. Diesmal mit Hilfe von Nastasic, dem serbischen Verteidiger von den Scheichs. Das Ende des Spiels naht, ein hoher Ball, Nastasic, verfolgt von Torres, lässt ihn aufspringen, um in wenig später mit dem Kopf zu spielen. Aus unerfindlichen Gründen hat der Hart die Situation so aufgefasst, dass ein Herauslaufen seinerseits unabdingbar war. Das Ergebnis dieser Entscheidung war, dass der erwähnte Kopfball seines Teamkollegen über ihn drüber ging und Fernando "Chancentod" Torres gar nicht anders konnte, als in das leere Tor zu treffen. Mourinho hat sich darauf hin gebärdet wie ein Geistesgestörter (gut, wie den sonst auch) und musst ohne Handschlag von Pellegrini zu Bett gehen.

Unter dem Strich heißt das, die Konkurrenz ist uns dicht auf den Fersen. Morgen gegen Chelski (Mourinho hat sich natürlich auch über diesen Termin aufgeregt und hätte den Mittwoch fairer gefunden) stehen uns einige der Spieler nicht zur Verfügung, die man vielleicht erwartet hätte. Das schränkt den Raum für Rotation etwas ein, denn der eine oder andere würde eine kleine Pause vor dem kommenden Programm sicher gut brauchen können. Ich persönlich finde, dass man das Spiel nicht überbewerten soll und würde nicht in Depressionen verfallen, wenn wir uns aus diesem Bewerb verabschieden würden. Auf der anderen Seite, jede Niederlage die man einem Team wie dem von unter der Brücke mit diesem selbstgefälligen Trainer zufügen kann, ist natürlich ein Grund zur Freude.

In diesem Sinn, eine erfolgreiche Arbeitswoche und nicht vergessen: We love the Arsenal, we do...!   

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