Nachdem Arsenal am Samstag
3 Punkte aus dem Selhurst Park mitgenommen hat, in einer Partie die sich
angefühlt hat, wie wenn man in einen Kaugummi steigt und bei jedem weiteren
Schritt denkt: Es zieht sich! („Des zaht si!“ mit einer längeren Betonung auf
dem a, würde man in Wien sagen), folgt nun der Ernst des Lebens. Nicht
unbedingt schon morgen Abend im Ligapokal gegen Chelski, aber danach am Samstag
beim Gipfeltreffen gegen Liverpool. Dem Duell mit den Reds folgt das Rückspiel
in Dortmund, was sicher auch kein Spaziergang werden wird und schließlich
wieder etwas rotes, auswärts in Manchester. Danach wissen wir mehr.
Noch ein paar Worte zum
Spiel vom Samstag. Die Gunners hatten sicher nicht ihren besten Tag, vor allem
der eine oder andere Schlüsselspieler wirkte zum Teil gehemmt. Auf der anderen
Seite habe ich die Highlights dieses Spiels über das Wochenende mehrfach
gesehen (Sky Deutschland) und wenn es Torchancen gab, dann in erster Linie von Arsenal.
So gesehen sind wir vielleicht schon wieder etwas zu kritisch mit unseren
Helden. Den am Ende haben wir trotz eines nummerischen Nachteils in der zweiten
Halbzeit, verursacht durch ein Foul von Chamakh an Arteta (je öfter ich die
Szene gesehen habe, desto mehr hat sich meine Meinung gefestigt) mit 2:0 Toren
gewonnen (auch wenn Szczesny verdient Man of the Match geworden ist, auf Grund
der einen oder anderen tollen Parade). Das 2:0 durch Giroud, nach Vorlage
von Ramsey, war der Beweis, dass wir im Entscheidenden Moment das Personal haben
um auf den Kern des Spiels zu kommen, nämlich zu gewinnen. Vor allem Ramsey ist
derzeit unser Fels in der Brandung.
Wie auch immer man die
Leistung des Teams oder einzelner Spieler bewerten mag, die kommenden beiden
Wochen werden zeigen, ob wir schon so weit sind, in Richtung eines Titels zu
schielen. Auf der andern Seite sollte man die Gegner auch nicht überbewerten.
Liverpool hat einen guten Lauf und mit Suarez und Sturidgge ein gefährliches
Stürmerduo, das einen Lauf hat. Aber das Team ist am Papier schwächer als
unseres und auf lange Sicht nicht der Kandidat für den Titel. Wobei Arsenal für
diese Saison vermutlich auch (noch) kein Titelkandidat ist. Manchester United ist höher
einzuschätzen, aber derzeit nicht wirklich in Form. Der Trainerwechsel fordert
seinen Tribut, möge das lange anhalten.
Unsere Vorlage am
Wochenende hat jedenfalls nichts genützt. Liverpool siegte souverän, United
nach Schwierigkeiten daheim gegen Stoke (zwischenzeitliches 1:2 durch
Arnautovic) knapp und Tottenham wieder durch einen Elfmeter in den letzten 10 Minuten
gegen Hull. Bei Man Shity gegen Chelski sah es lange so aus, als würde das für
uns optimale Ergebnis herausschauen, eine Punkteteilung. Aber Joe Hart geht zurzeit
den Weg aller englischen Teamtorhüter und schüttet sich Wochenende für
Wochenende an. Diesmal mit Hilfe von Nastasic, dem serbischen Verteidiger von
den Scheichs. Das Ende des Spiels naht, ein hoher Ball, Nastasic, verfolgt von
Torres, lässt ihn aufspringen, um in wenig später mit dem Kopf zu spielen. Aus
unerfindlichen Gründen hat der Hart die Situation so aufgefasst, dass ein Herauslaufen
seinerseits unabdingbar war. Das Ergebnis dieser Entscheidung war, dass der
erwähnte Kopfball seines Teamkollegen über ihn drüber ging und Fernando
"Chancentod" Torres gar nicht anders konnte, als in das leere Tor zu
treffen. Mourinho hat sich darauf hin gebärdet wie ein
Geistesgestörter (gut, wie den sonst auch) und musst ohne Handschlag von Pellegrini
zu Bett gehen.
Unter dem Strich heißt das,
die Konkurrenz ist uns dicht auf den Fersen. Morgen gegen Chelski (Mourinho hat
sich natürlich auch über diesen Termin aufgeregt und hätte den Mittwoch fairer
gefunden) stehen uns einige der Spieler nicht zur Verfügung, die man vielleicht erwartet
hätte. Das schränkt den Raum für Rotation etwas ein, denn der eine oder andere
würde eine kleine Pause vor dem kommenden Programm sicher gut brauchen können.
Ich persönlich finde, dass man das Spiel nicht überbewerten soll und würde
nicht in Depressionen verfallen, wenn wir uns aus diesem Bewerb verabschieden würden.
Auf der anderen Seite, jede Niederlage die man einem Team wie dem von unter der
Brücke mit diesem selbstgefälligen Trainer zufügen kann, ist natürlich ein
Grund zur Freude.
In diesem Sinn, eine
erfolgreiche Arbeitswoche und nicht vergessen: We love the Arsenal, we do...!
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