Montag, 22. April 2013

Er drehte ab!

Wer dem Facebook account "Kanonendonner" folgt weiß es schon. Der Kanonier hat die Übertragung von Looser FC gegen C*nt FC beim Stand von 2:1 für die Blauen und mit 96:04 auf der Uhr (bei 6 Minuten angezeigter Nachspielzeit) frustriert abgedreht, um seine Enttäuschung an Soldaten und Steuereintreibern Ihrer Majestät auszulassen. Das sowohl Deppenham als Chelski gewonnen hatten, empfand ich als extrem ärgerlich, damit hatten es die Gunners nämlich nicht mehr in der eigenen Hand, die Saison in den Top 4 zu beenden. Nach dem Abendessen surfte dann die Frau Kanonier auf dem IPad und fragte mich ob Arsenal wirklich noch Dritter ist. Ich verneinte und sie zeigte mir die Tabelle auf premierleague.com. Die Wappler hatten sich doch glatt verrechnet und Chelski nicht die drei Punkte für den Sieg gutgeschrieben. Dann checkte meine bessere Hälfte die Ergebnisse: LFC v CFC 2:2! Wie viel Frust hätte ich mir ersparen können, wenn ich, wie sich das gehört, den Schlusspfiff abgewartet hätte, bevor ich mich dem digitalen Schlachten zugewendet hätte.

Im großen Ganzen ist diese Episode aber nicht von Bedeutung, sondern das Sp*ds und die von unter der Brücke noch gegeneinander spielen müssen und daher nicht beide die maximale Punktezahl aus ihren verbleibenden 5 Spielen holen können. Arsenal kann daher mit 4 Siegen in 4 Spielen Platz 4 aus eigener Kraft sichern. Fast schon mystisch diese 4er Reihe (außer, dass es nur drei 4er sind). Ein kleiner Hacken bei der Geschichte ist dabei schon das nächste Spiel. Manchester United ist nicht unbedingt das, was man gemeinhin unter einem Jausen Gegner versteht. Allerdings könnten sich die Reds aus Manchester heute in Birmingham den Titel sichern, nachdem City gestern die Frage aufgeworfen hat, wozu es diesen Klub überhaupt gibt. Nach Führung gegen Deppenham zu verlieren, wenn man noch Chancen auf den Titel hat, ist ein guter Grund den Verein aufzulösen und die Spieler ins Bergwerk zu schicken. Überbezahlte rückradlose Söldner! Gut, Nasri ist jetzt enttäuscht, dass ist sicher etwas wert, aber dafür freut sich der niederländische Verräter. Es gibt halt immer zwei Seiten. Die nächste Medaille (zweiseitig und so) ist, dass ein Titelgewinn heute sicherstellen würde, dass das Emirates Stadium nicht von feiernden ManU Spielern besudelt würde, auf der anderen Seite müssten wir ein Ehrenspalier bilden, durch das dann auch ein gewisser kleiner Junge mit den Taschen voller Geld latschen würde. Es gibt allerdings schon Überlegungen, damit angemessen umzugehen. 

So geht jedenfalls eine ereignisreiche Fußballwoche zu Ende. Letzten Samstag war der Kanonier und seine Mitarbeiterinnen live vor Ort (Betriebsausflug! Die Warteliste für Bewerbungen ist derzeit voll), als Arsenal gegen Norwich, wie letztes Jahr schon, die Nerven an den Rand des Zerreißens gebracht hat. Diesmal aber mit positivem Ende. Die Diskussion, ob es von Relevanz ist, wo ein Assistent steht, wenn er eine richtige Entscheidung trifft, soll an dieser Stelle nicht geführt werden.
The Arsenal v Norwich, 13.4.2013 
Am Dienstag folgte ein hart erarbeitetes 0:0 gegen Everton, die sich mit einer Niederlage am Wochenende aus dem Kampf um die Champions League Plätz verabschiedet haben. Und zuletzt das 1:0 gegen Fulham auswärts. 3 Punkte, kein Gegentor, was will man mehr. Gut, wer das Spiel gesehen hat, hätte sich vielleicht gewünscht, dass man gegen 10 Mann eines Abstiegskandidaten, die unter der Woche das Lokalderby 0:3 verloren haben, etwas souveräner auftritt. Vor allem, dass wir gegen Ende dann so unter Druck geraten sind, war eher peinlich. Und so schwach hat man dieses Team schon lange nicht gesehen. Aber wie schon von so vielen Kommentatoren gesagt: Besser schlecht gespielt und gewonnen als gut gespielt und verloren. Ein echter Wermutstropfen ist allerdings der Verlust von Giroud, nach einer roten Karte. Ich hielt den Ausschluss für argumentierbar, wofür mich der für seinen Gleichmut bekannte Le Bohemien fast erschlagen hätte. Trotzdem wird Arsenal Einspruch erheben und verglichen mit dem Foul von Sidwell für die erste rote Karte, ist eine gleichlange Sperre nicht gerecht. Unsere eigenwillige Transferpolitik führt jetzt jedenfalls dazu, dass wir keinen wirklich Mittelstürmer als Ersatz haben. Mal sehen, wie Wenger das löst.

Genießen wir also die Woche als dritter der Premier League und hoffen wir, dass die Manchester Spieler heute Abend einen Grund haben sich massiv zu besaufen und dass RvP am Sonntag nicht einmal auf der Bank sitzen kann, weil er sich beim Feiern den Hintern verrenkt und das Bett hüten muss.

Up the Arsenal!        

Sonntag, 7. April 2013

Mühsam nährt sich das Eichhörnchen

Noch immer versucht der Winter mit seinen eisigen Pratzen, den Frühling auf Distanz zu halten. Dadurch wird es für die oben erwähnten Nager mühsam Nahrung zu finden, da die im Herbst vergrabenen Vorräte immer weniger werden und Frischware auch noch selten ist.
Was hat das mit Arsenal zu tun?

Nun, für unser Ziel, die Qualifikation für die Champions League in der kommenden Saison, brauchen wir buchstäblich jeden Punkt den wir bekommen können. Das ist einmal leichter, wie der relativ souveräne Sieg gegen Reading gezeigt hat, und einmal schwieriger, wie uns gestern die letzte halbe Stunde gegen West Bromwich Albion vor Augen geführt hat. Mit 2:0 in Führung, hatten die Gunners das Spiel eigentlich unter Kontrolle. Die Baggies waren nicht ungefährlich, aber trotzdem schien der Sieg in trockenen Tüchern. Dann ein Pass über die Abwehr, Mertesacker musste eingreifen und erwischte als letzter Mann den Gegner im Strafraum. Rote Karte, Elfmeter, 1:2 und ab in den Pool zum Schwimmen. Denn wie die Statistik deutlich unterstreicht, war Arsenal von diesem Moment an, nur mehr Passagier. 
Wieso Fußballmannschaften in Situationen, wo es darum ginge, den Ball zu halten und die Zeit vergehen zu lassen, immer wieder lange weite Bälle zum Gegner schlagen, ist mir schon länger ein Rätsel. Offenbar ist die Angst, den Ball an das andere Team zu verlieren so groß, dass man ihn lieber gleich her-
schenkt. West Brom kam jedenfalls zu zahlreichen Chancen und teilweise war es reines Glück, dass der Ball eins ums andere Mal am Tor von Fabianski vorbei strich. Vor allem der Versuch von Lukaku, den Ball mit Effet ins lange Eck zu drehen, sah noch bei jeder Wiederholung erneut wie ein sicherer Treffer aus. Er ging aber jedes mal vorbei.
Für den Kreislauf war das wieder sehr belebend, aber unter dem Strich bevorzugt der Kanonier weniger aufregende Spiele. Denn auf die Dauer kann das kein Mensch aushalten.

Nach dem Motto: "Gut ist es gegangen, nichts ist geschehen" haben wir drei weitere Punkte gesammelt, das ist der zweitbeste Lauf in den letzten sechs Spielen in der Premier League. Wir sind einen Punkt hinter Deppenham und, mit einem Spiel mehr, einen vor Chelsea. Neben der Tatsache, dass die beiden noch gegeneinander spielen müssen (das Spiel ist auf Grund des FA Cup Semifinales von Chelsea gegen Man City auf unbestimmte Zeit verschoben) spielen beide auch noch in der Europa League (Chelsea mit guten Chancen weiterzukommen, Deppenham, nach einem 2:2 daheim gegen Basel, mit weniger guten) und Chelsea zusätzlich noch, wie schon erwähnt, im FA Cup. Aus der Sicht von Arsenal sollte man beiden wünschen, die Finale zu erreichen. Möge die Doppelbelastung lange anhalten! 
Dazu haben sich Bale bei den Sp*rs und Cole bei Chelski verletzt, wobei Bales bisheriger Einfluss auf den Erfolg unserer ungehobelten Nachbarn, immens war. Wie und ob sich das auswirkt, können wir heute gegen Everton beobachten. Wobei auch Everton nicht ganz aus den Augen gelassen werden darf. Sollten die Toffies ihre Spiele bis zum Duell mit den Gunners am 16.4. gewinnen (und wir natürlich unseres gegen Norwich), dann könnten sie mit einem Sieg an uns vorbei ziehen.

Alles in allem schaut es im Moment sehr gut aus. Die drei Punkte gegen Norwich nächste Woche sind jedenfalls noch Pflicht, was der Kanonier sich live vor Ort ansehen wird. Letzte Saison hat eben dieses Spiel zwar fast zu einem Zusammenbruch geführt, aber ähnlich wie das Team hat der Autor dieser Zeilen eine eher flache Lernkurve. Danach folgt das Nachholspiel gegen Everton, sicher die schwierigste Aufgabe in den kommenden Wochen, wenn man vom Heimspiel gegen United absieht. Aber die sind schon Meister und, wenn man sich die Auftritte der letzten Wochen so ansieht, zu knacken.

Also, holt die Betablocker heraus und freut euch auf spannende Wochen, Up the Arsenal!
 
Verdammt, fast wäre die Nuss weg gewesen!