Sonntag, 7. April 2013

Mühsam nährt sich das Eichhörnchen

Noch immer versucht der Winter mit seinen eisigen Pratzen, den Frühling auf Distanz zu halten. Dadurch wird es für die oben erwähnten Nager mühsam Nahrung zu finden, da die im Herbst vergrabenen Vorräte immer weniger werden und Frischware auch noch selten ist.
Was hat das mit Arsenal zu tun?

Nun, für unser Ziel, die Qualifikation für die Champions League in der kommenden Saison, brauchen wir buchstäblich jeden Punkt den wir bekommen können. Das ist einmal leichter, wie der relativ souveräne Sieg gegen Reading gezeigt hat, und einmal schwieriger, wie uns gestern die letzte halbe Stunde gegen West Bromwich Albion vor Augen geführt hat. Mit 2:0 in Führung, hatten die Gunners das Spiel eigentlich unter Kontrolle. Die Baggies waren nicht ungefährlich, aber trotzdem schien der Sieg in trockenen Tüchern. Dann ein Pass über die Abwehr, Mertesacker musste eingreifen und erwischte als letzter Mann den Gegner im Strafraum. Rote Karte, Elfmeter, 1:2 und ab in den Pool zum Schwimmen. Denn wie die Statistik deutlich unterstreicht, war Arsenal von diesem Moment an, nur mehr Passagier. 
Wieso Fußballmannschaften in Situationen, wo es darum ginge, den Ball zu halten und die Zeit vergehen zu lassen, immer wieder lange weite Bälle zum Gegner schlagen, ist mir schon länger ein Rätsel. Offenbar ist die Angst, den Ball an das andere Team zu verlieren so groß, dass man ihn lieber gleich her-
schenkt. West Brom kam jedenfalls zu zahlreichen Chancen und teilweise war es reines Glück, dass der Ball eins ums andere Mal am Tor von Fabianski vorbei strich. Vor allem der Versuch von Lukaku, den Ball mit Effet ins lange Eck zu drehen, sah noch bei jeder Wiederholung erneut wie ein sicherer Treffer aus. Er ging aber jedes mal vorbei.
Für den Kreislauf war das wieder sehr belebend, aber unter dem Strich bevorzugt der Kanonier weniger aufregende Spiele. Denn auf die Dauer kann das kein Mensch aushalten.

Nach dem Motto: "Gut ist es gegangen, nichts ist geschehen" haben wir drei weitere Punkte gesammelt, das ist der zweitbeste Lauf in den letzten sechs Spielen in der Premier League. Wir sind einen Punkt hinter Deppenham und, mit einem Spiel mehr, einen vor Chelsea. Neben der Tatsache, dass die beiden noch gegeneinander spielen müssen (das Spiel ist auf Grund des FA Cup Semifinales von Chelsea gegen Man City auf unbestimmte Zeit verschoben) spielen beide auch noch in der Europa League (Chelsea mit guten Chancen weiterzukommen, Deppenham, nach einem 2:2 daheim gegen Basel, mit weniger guten) und Chelsea zusätzlich noch, wie schon erwähnt, im FA Cup. Aus der Sicht von Arsenal sollte man beiden wünschen, die Finale zu erreichen. Möge die Doppelbelastung lange anhalten! 
Dazu haben sich Bale bei den Sp*rs und Cole bei Chelski verletzt, wobei Bales bisheriger Einfluss auf den Erfolg unserer ungehobelten Nachbarn, immens war. Wie und ob sich das auswirkt, können wir heute gegen Everton beobachten. Wobei auch Everton nicht ganz aus den Augen gelassen werden darf. Sollten die Toffies ihre Spiele bis zum Duell mit den Gunners am 16.4. gewinnen (und wir natürlich unseres gegen Norwich), dann könnten sie mit einem Sieg an uns vorbei ziehen.

Alles in allem schaut es im Moment sehr gut aus. Die drei Punkte gegen Norwich nächste Woche sind jedenfalls noch Pflicht, was der Kanonier sich live vor Ort ansehen wird. Letzte Saison hat eben dieses Spiel zwar fast zu einem Zusammenbruch geführt, aber ähnlich wie das Team hat der Autor dieser Zeilen eine eher flache Lernkurve. Danach folgt das Nachholspiel gegen Everton, sicher die schwierigste Aufgabe in den kommenden Wochen, wenn man vom Heimspiel gegen United absieht. Aber die sind schon Meister und, wenn man sich die Auftritte der letzten Wochen so ansieht, zu knacken.

Also, holt die Betablocker heraus und freut euch auf spannende Wochen, Up the Arsenal!
 
Verdammt, fast wäre die Nuss weg gewesen!
       

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