Sonntag, 30. Dezember 2012

Feuerwerk zum Jahresende

Die Frau Kanonier hatte gestern Geburtstag und feierte im Kreise der Freunde mit Champagner und einer Art Sandwich (eine große Vier, gefüllt mit Wurst, Käse und anderem). Trotzdem wurde dem Kanonier gestattet, das Arsenal Spiel anzuwerfen, schließlich ist das Geburtagskind nicht nur eine großartige Ehefrau, sondern auch Arsenal Fan. Da standen wir also im Wohnzimmer, den französischen Sprudel in der Hand, eigentlich sehr passend für Arsenal, und harrten der Dinge die da kommen sollten.

Und es tat sich einiges. Weniger in der ersten Halbzeit, in der wir durch ein „No Look“ Tor von Theo Walcott in Führung gegangen waren und den Ausgleich aus einem abgefälschten Freistoß kassiert hatten (da hat sich Wilshere nicht mit Ruhm bekleckert). In der zweiten wurde das Spiel jedenfalls ereignisreicher, 2:1 durch einen strammen Schuss von Chamberlain, danach wieder ein Power Nap der Abwehr und erneuter Ausgleich. Dann wieder Arsenal, großartige Vorarbeit von Wilshere und Podolski brauchte nur mehr einzunicken. Aber wir wären nicht Arsenal, wenn wir Newcastle nicht erneut den Ausgleich erlaubt hätten. Perfekte Flanke von Marveaux auf Ba, Gibbs desorientiert und es stand 3:3. Es ist erstaunlich wie Champagner einen beschwingt. So leicht hätte ich 3 Gegentore, zum jeweiligen Ausgleich, im üblichen Bierdunst nicht genommen. Jedenfalls war wieder Arsenal an der Reihe und wieder war es Walcott, der nach Vorlage von Gibbs, den Ball im Strafraum annahm, sich um seine Achse drehte und dann cool unter die Latte abschloss. Newcastle war jetzt fertig, nachdem sie schon ein sehr anstrengendes Torfest mit Manchester United gefeiert hatten, am Boxing Day. Die Gunners nutzten das weidlich aus, Walcott von rechts für den eingewechselten Giroud, 5:3. Der besorgte auch das 6:3 nach einer Art Vorarbeit von Walcott (er fiel bei einem Hacken hin, der Ball rollte aber weiter zu Giroud). Dann das Highlight des Abends und wieder war Theo beteiligt. Der junge Engländer stürmte nach einem kurz gespielten Freistoß in den Strafraum, wurde von mehreren Newcastle Spieler attackiert, ging zu Boden und rutschte auf den Knien weiter, an allen vorbei, kam wieder hoch und lupfte den Ball über den Torhüter. Was für ein Tor um seinen Hattrick zu krönen.

Das kann man getrost einen gelungenen Jahresausklang nennen. Zwar hat Arsenal drei Gegentore erhalten, aber dass ist Manchester United gegen den selben Gegner auch passiert. Und auch wenn die Tatsache, dass wir am 26. pausiert hatten, eine Rolle gespielt hat, so war es doch ein überzeugender Sieg gegen eines der Teams, dass ebenfalls nach den Top 4 schielt. Jetzt heißt es dran bleiben, am Neujahrstag sind wir in Southampton und sollten den 5 Sieg in Folge holen, bevor es in den FA Cup gegen Swansea und dann daheim gegen Man Shity geht.

Walcott's Leistung gestern, verschärft natürlich die Vertragssituation. Die Zahl derer, die Theo halten wollen, wird nach dem gestrigen Tag weiter gestiegen sein. Für mich ist er trotzdem nicht GBP 100.000,-- in der Woche wert, da er erst zeigen müsste, dass er diese Leistung auch Woche für Woche bringen kann. Sein Auftritt im Emirates unter den Augen des Meisters Thierry Henry, war jedenfalls ein Zeichen dafür, dass er ein großer Stürmer werden kann. Vielleicht sollten wir mit den neuen Sponsormilionen im Rücken, doch in den sauren Apfel beißen und auch den 6. Briten langfristig binden. Nicht vergessen allerdings darf man bei der Geschichte, dass Theo und seine Berater wesentlich mehr abcashen können, wenn Sie am Saisonende ablösefrei den Verein wechseln. Ein ordentlicher Bonus für eine Vertragsunterzeichnung winkt, wenn sich der neue Verein die Ablöse sparen kann. Daher würde ich nach wie vor nicht viel darauf wetten, das Walcott bleibt, außer er entscheidet sich gegen seine Berater und das Geld und für Arsenal und eine Gruppe junger Briten, die sich aufmachen die Fußballwelt zu erobern.

Mit den Wünschen für ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr, inklusive Titeln (FA Cup, Champions League und eventuell Community Shield), neuen Spielern und vielen aufregenden Spielen (widerspricht ein bisschen der Gesundheit) beendet der Kanonier das Jahr 2012!

Up the Arsenal, 2013 we are coming!


       

Sonntag, 23. Dezember 2012

Weihnachtssalve


Und es begab sich, dass Mitglieder der Vienna Gooners sich in einem Public House einfanden um gemeinsam zu essen und zu trinken und sich ein Fußballspiel anzusehen.

Die Organisation hatte der Kanonier über und folgte dabei der Weisheit:"Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum". Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es kamen mehr als erwartet, manche später und es war ein großes Chaos. Einzig heraus heben möchte ich Old Man, der an sich die ursprüngliche Idee hatte, etwas mit den Familien zu machen, dann absagte, weil im der Beginn des Mittagessens zu knapp am Spiel lag und schließlich doch erschien. Dazu wagte er es noch, den Vorschlag zu machen, dass vorbestellte Roast Beef auf Kosten der Angemeldeten auf Ihn aufzuteilen. Dann hat er seine eigene Bestellung noch gezählte drei Mal geändert. Aber der Wirt blieb ruhig, alles löste sich in Wohlgefallen auf, das Roast Beef war ausgezeichnet und rundherum nur zufriedene Gesichter. Weihnachten halt.

In der Zwischenzeit spielte Arsenal in Wigan und tat sich sichtlich schwer. Wenn man die Zahlen ansieht, war es eine der schlechteren Leistungen der Gunners, aber so schlimm sah es gar nicht aus. Der Sieg war knapp aber verdient und dank der anderen Ergebnisse verbringen wird die Weihnachtsfeiertage auf einem Champions League Platz. Chelski hat zwei Spiele weniger und ihnen fehlt nur ein Punkt, aber mit der Hilfe von Benitez Expertise werden sie schon das eine oder andere Spiel verbocken und so bleiben wir vielleicht sogar Dritter über die Feiertage.

Unter der Woche haben wir noch Bayern München, den Antichristen des Weltfußballs, als Gegner für das Achtelfinale der Champions League gezogen. Das schreit förmlich nach einer Auswärtsfahrt. Positiv ist jedenfalls die Freude mit der die Arsenal Fans das Los aufgenommen haben, denn das zeugt davon, dass wir noch an unser Team glauben. Weniger weil sich die Gooner als Favoriten wähnen sondern weil wir wissen, The Arsenal kann alles erreichen.

Dem Kanonier bleibt nur noch allen Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest zu wünschen. Vor dem Jahreswechsel lesen wir uns ja noch. 29.12. 18:30 gegen Newcastle United.
Bis dahin, Up the Arsenal!

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Rule Britannia!

Ein bisschen Bildung und bisschen Untermalung!

Grund dieses quasi patriotischen Ausbruchs ist die Bekanntgabe der Vertragsverlängerung von fünf Talenten, die auf der Insel geboren wurden und um die herum das zukünftige Team des Arsenal FC aufgebaut werden soll. Jack Wilshere, Aaron Ramsey, Kieran Gibbs, Alexander Oxlade-Chamberlain und Carl Jenkinson.

Natürlich schätzen und unterstützen wir Arsenal Fans auch Spieler aus anderen Ländern, aber ein englisches Team, dass auch aus englischen Spielern besteht, oder eben britischen (obwohl das nur Ramsey betrifft, der kommt aus Wales), gewährleistet, dass sich die Spieler stärker mit dem Klub identifizieren. Die Gefahr, dass einer der Fünf einmal zu seiner Jugendliebe zurück will, ist eher gering. Bei Jack Wilshere und Carl Jenkinson ist das sogar Arsenal selbst. Also alles in allem ein Tag zur Freude!

Natürlich hat Arsenal einen sechsten Briten, sein Name ist Theo Walcott. Dieser aber hat uns am Montag, nach dem Spiel gegen Reading, ausrichten lassen, solche Dinge (Vertragsverlängerungen nämlich) brauchen halt Zeit. Wie man sieht tun sie das nur, wenn sich einer der verhandelten Parteien wie ein A**** aufführt. Der Herr Walcott glaubt halt, dass man GBP 100.000,-- in der Woche verlangen kann, wenn man seine Leistung gelegentlich abruft. Gegen Swansea war Theo nahezu komplett unsichtbar. Also von mir aus kann er gehen, wobei sollte das große Wunder geschehen und der doch noch unterschreiben, ist es mir natürlich auch recht. Er hat schon sein Stärken, aber eine hundertprozentiges Bekenntnis zu seinem Klub sieht halt anders aus. Auf Twitter hat jemand scherzhaft angemerkt, dass wenn Vertragsverlängerungen wirklich solange dauern müssen wie bei Walcott, die Verhandlungen mit The Ox vor dessen Empfängnis beginnen hätten müssen.

Ein paar Worte muss ich noch zu unserem letzten Spiel verlieren. Grundsätzlich habe ich geglaubt ich kann es gar nicht sehen, aber ein Termin war dann doch früher fertig und die zweite Halbzeit schien in Griffweite. Zu diesem Zeitpunkt hat Arsenal schon 3:0 geführt. Nach langem hin und her am Telefon, konnte ich mich mit Le Bohemien darauf verständigen, in dem unseren Schlafstätten am nächsten gelegenen Public Haus, dem "Roten Löwen", das sinnigerweise in der Löwengasse liegt, zusammenzutreffen. Um rechtzeitig dort zu sein, nahm ich ein Taxi, gab mein letztes Bargeld aus (der Taxifahrer war offenbar Sp*rs Fan, den ich wurde nach dem Fahrtende mit keinem Wort mehr bedacht) und eilte ins Pub. Dort lief aber Darts, da wir unser Kommen ausdrücklich verneint haben, als der Landlord danach fragte. Da Darts Fans Menschen sind, die man besser nicht reizt, wollte er er ihnen auch das Programm nicht abdrehen und so rief ich resignierend (und mich auf ein Bad und mein Bett freuend) Le Bohemien an. Der war plötzlich wild entschlossen, den Rest des Spiels zu sehen, nachdem beim ersten Telefonat die Begeisterung noch enden wollend war. Also überredete er mich ein weiteres Taxi zu nehmen, um die 10 Gehminuten zum nächsten Wettcafé zurückzulegen. Dort angekommen, ließen wir uns von merkwürdigen Gestalten umgeben, an einem verdreckten Tisch nieder. Arsenal führte bereits 4:0, ca. eine halbe Stunde noch zu spielen. Ich ging zwei Bier aus dem Lokal gegenüber holen (wie befanden uns in einer Art Mall, ich musste also glücklicherweise nicht ins Freie). Als ich zurückkam stand es 1:4. Wie stoßen an, Arsenal auch. Kurze Zeit später steht es 2:4. Der ganze Aufwand dafür? Wir nahmen die skurrile Situation mit Humor und wetten auf das nächste Tor für Arsenal. Das Theo Walcott dann auch in Manier eines Klassestürmers erzielte (er kann ja, wenn er will). Damit waren zumindest die Spesen für den Ausflug wieder herinnen. Der Kanonier wurde leider übermütig und versuchte die selbe Wette noch einmal, aber Giroud scheiterte in letzter Minute am Torhüter. Wie gewonnen so zerronnen.
Trotzdem ist es erstaunlich, was man als Fußball Fan alles auf sich nimmt um seine Mannschaft spielen zu sehen. Manche fahren dafür sogar nach Bradford.

Jetzt wartet am Samstag Wigan. Wir werden sehen, ob wir unsere Aufwärtsform in der Liga bestätigen können. Danach geht es gegen Newcastle, da das Spiel gegen West Ham dank der Gewerkschaft der U-Bahnfahrerausfällt. Danke dafür!

In diesem Sinne ein schöne letzte Arbeitswoche vor Weihnachten und wie immer...Up the Arsenal!
     

 

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Ungefiltert

Es heißt ja, man soll eine Nacht schlafen bevor man einen Text aus einer Emotion heraus verfasst. Aber da ich weder meinem Arbeitgeber (der ich selbst bin) schreibe, dass ich kündige, noch meiner Frau, dass ich die Scheidung einreiche, kann ich es, glaube ich, riskieren. Dementsprechend werden sich auch mehr Fehler als sonst im Text finden, den um 23:43 habe ich weder die Zeit noch die Lust mein Werk zigmal Korrektur zu lesen. Also lasset das Auskotzen beginnen.

Arsenal ist gegen einen Viertligisten aus dem Liga Pokal ausgeschieden. Und bei aller Liebe und bei allem "Well done Bradford", dass war kein Gegner. Aber so sehr ich Spieler wie Gervinho und auch Chamakh verteidigt habe, Spiele wie dieses zeigen, dass ein Klub nicht von solchen "Künstlern" abhängig sein darf. Und die beiden waren bei Gott nicht die einzigen, die mich und andere Arsenal Fans heute Lebensjahre gekostet haben. Podolski war wenig zu sehen bis zu seiner Auswechslung, Chamberlain war bemüht aber seine Flanken waren ein ums andere Mal ein Grund laut zu schreien. Oder zu weinen zu beginnen, wenn man mehr der Typ dafür ist. Überhaupt sind die Flanken, die die Arsenal Spieler so schlagen meisten erbärmlich. Und wenn sie es einmal nicht sind, dann fragt man sich, wieso es nur so wenige der Gunners in den Strafraum schaffen.

Auch wenn wir die Verlängerung klar dominiert haben, so bleibt als Fazit doch nur, entweder kommen wir gar nicht zu Chancen oder wir vergeben sie kläglich. Die erste Halbzeit verging ohne Schuss auf das Tor durch die Herrn in Rot und Weiß. In der zweiten mussten wir bis zur 70igsten Minute, oder so, warten.

Und das Schlimmste? Für den Kanonier ist es die Tatsache, dass wieder die ganze Sch***e von vorne beginnt. Ich habe das Bild von Sysiphos schon einmal verwendet. Im Moment erinnert Arsenal mich an einen alten Mann, der versucht Treppen hinaufzugehen und regelmäßig, nach ein paar erfolgreich überwundenen Stufen, haut es in wieder auf die Goschn (Fresse in Pangermanisch) und er muss wieder von unten anfangen. Einfachere Gegner als Bradford werden kaum mehr kommen und auf unsere 1. Elf haben heute nur wenige gefehlt. Ich weiß wirklich nicht mehr, woher die Wende kommen soll! Uns droht ein ähnliches Schicksal wie Liverpool, gefangen im Fegefeuer der Mittelmäßigkeit, mal mit besseren Tagen, mal mit schlechteren, wobei die schlechteren überwiegen. Noch immer bin ich nicht soweit, dass ich die Entlassung des Trainers fordere, aber ein Plan, wie Arsenal FC sich die nächsten drei bis fünf Jahre vorstellt muss gemacht werden. Denn eines ist glasklar, das ist keine Aufwärtskurve. Der Weg führt nach unten und viel Zeit bleibt uns nicht mehr, das Ruder herumzureißen. Wie auch immer die Verstärkungen heißen mögen, es muss dafür gesorgt werden, dass ein Gervinho um sein Leiberl so kämpfen muss, sodass ein Auftritt wie dieser ihn in die Reserve schickt. Für längere Zeit. Chamakh wird im Winter ohnehin gehen. Dem Rest kann man nur Wünschen, dass sie ihr Selbstbewusstsein wiederfinden. Sollten wir uns nicht für die Champions League qualifizieren, dann wird der Pool an Spielern, die zu Arsenal kommen wollen erheblich kleiner, vor allem wenn es um solche geht, die man als echte Leistungsträger bezeichnen könnte.

In diesem Sinn eine gute Nacht. COME ON YOU REDS OR DO YOU HEAR BAD?
   

Sonntag, 9. Dezember 2012

Besserung

Es geht ja. Der Auftritt der Gunners gegen West Bromwich war ein deutlicher Schritt nach vorne, gemessen an den letzten Wochen. Die vielen Statements der Spieler unter der Woche (Arteta, Vermaelen) waren offenbar nicht nur PR, sondern ein Zeichen echter innerer Einkehr. Es ist schließlich Advent. Jedenfalls führte das zu einer selbst bewussteren Leistung und einem strukturierteren Spiel. Gelegentlich konnte man noch Abstimmungsschwierigkeiten erkennen, aber nie hatte man den Eindruck, dass Arsenal nicht der Herr im eigenen Haus war. Ein Kontrast zum Spiel gegen Swansea. Diese Beobachtungen lassen sich auch gleich durch Zahlen belegen. Die schwarzen Schals sind übrigens auch nicht marschiert, Zufall? (das konnte ich mir nicht verkneifen).

Der Diskussionspunkt des gestrigen Tages war der erster Elfmeter. Eine Schwalbe von Santi Cazorla gilt als erwiesen. Durch die Rot-Weiße Brille sieht das für mich nicht ganz so eindeutig aus. Erstens hat Reid deutlich versucht den Spanier zu treffen. Wenn ich mich nicht total täusche, dann ist auch der Versuch ein Foul zu begehen zu ahnden und ein Elfmeter zu geben. Santi sagt außerdem, er wurde berührt und damit ist der Fall für mich auch schon wieder abgeschlossen. Wir erinnern uns alle an den Elfer gegen Birmingham, nachdem Eduardo aus dem Spiel getreten wurde. Ähnliche Situation und auch damals habe ich die Entscheidung des Schiedsrichters akzeptiert. Verteidiger müssen im Strafraum aufpassen. Wer wie Reid, oder damals Clichy, so auf den Gegner hinfährt, muss damit rechnen, dass es Elfmeter gibt, ob der Gegner nun wirklich getroffen wurde oder nicht.

Nächte Station ist der Capital One Cup gegen Bradford, danach zwei Auswärtsspiele gegen Reading und Wigan und danach die Weihnachtsfeiertage daheim gegen West Ham und Newcastle sowie unser Neujahrsspiel in Southampton. Da sollten ein paar Pünktchen für uns drinnen sein, um den Abstand auf den 4. und sogar den 3. Platz zu verkürzen bzw. ganz zu schließen. Auftritte wie der gestrige werden dem Team Selbstbewusstsein zurückgeben und damit können wir uns Schritt für Schritt aus der Krise bewegen. Nach den Ligaspielen folgt der FA Cup, auswärts gegen Swansea (was soll da schon schiefgehen) und wenn wir uns gegen Bradford nicht anschütten, das Capital One Cup Semifinale Hinspiel. Am 13.1. kommt dann Man Shity ins Emirates Stadium. An diesem Tag werden wir bereits 2 Wochen Transferzeit hinter uns haben und die dringend benötigten Neuzugängen sind vielleicht schon da. Heute auf Twitter vermeldete David Wall (Opta Mitarbeiter mit Frankreich Bezug), dass die Sonntagsausgabe von L'Equipe meldet, dass wir kurz vor der Einigung mit Klaas-Jan Huntelaar stehen. Verifizieren konnte der Kanonier das nicht, Klaas-Jan geht nicht zum Telefon. Im Ernst, online habe ich den Artikel nicht finden können, aber es wird schon so sein. Huntelaar wäre jedenfalls unbestritten eine Verstärkung.

Damit belassen wir es für heute. Um 14:30 startet das Manchester Derby, der Kanonier hofft auf viele Tore und all das andere was ein Fußballspiel so aufregend macht. Schade das de Jong nicht mehr bei City spielt. Let there be blood!

Schönen Sonntag und up the Arsenal, hier noch mit einem Weihnachtsgruß! Man muss diesen Klub einfach lieben. Stil.

    

Sonntag, 2. Dezember 2012

Endlich angekommen!

Hilfe!(C) Arseblog

Und zwar in der Krise, in die uns Journalisten seit Jahren schreiben und die weisen Männer unter den Fans uns seit Monaten prophezeien. So sehr der Kanonier an dieser Stelle oder in den sozialen Medien versucht hat, dazu einen Kontrapunkt zu setzten, so schwierig ist das nach einem Spiel wie dem gestrigen. Dieser Schwan hat uns einen großen Haufen auf dem Rasen des Emirates Stadium hinterlassen. Und natürlich geht es nicht um eine Heimniederlage, es geht um die Art und Weise ihres Zustandekommen und den Kontext der vergangenen Wochen. 

Freitag Abend habe ich mir überlegt, ob wir uns vielleicht in einer langsamen Aufwärtsbewegung befinden, mit dem Spiel gegen Villa als Ausreißer und dem Spiel gegen Everton als kleinen Schritt nach vorne. Das Programm der nächsten Wochen hätte einen langen Lauf an Siegen erwarten lassen können und wir hätten mit erhobenem Haupt im Jänner den Kader für den Hauptangriff im Frühjahr präparieren können. Aber gestern um ca. 17:50 MEZ wahr klar, der Trend geht nach unten, Villa war die Norm und Everton der Ausreißer.

Worauf es in vielen Blogs heute hinausläuft (arseblog, gunnerblog, arse2mouse) ist die Frage nach der Position unseres Trainers. Um dem Kanonendonner gerecht zu werden, möchte ich ein Bild des Krieges zeichnen. Unser Feldherr stand bisher auf seinem Feldherrenhügel und zeigte sich unbeeindruckt von den Granaten die in der Umgebung einschlugen, gestern aber ist ein Geschoss so nahe neben im explodiert, dass er ins Wanken kam und nun mit einem Läuten in den Ohren und mit Erde und Pulverdampf auf der Uniform nicht mehr so sicher steht. Der Kanonier (der nicht der Schütze war!) ist nach wie vor der festen Überzeugung, dass die Abramovich Befreiung der falsche Zug wäre. Nur schlecht geführte Klubs entlassen den Trainer unter der Saison, denn die Nachfolge muss langfristig geplant werden und die Kandidaten müssen Konzepte vorlegen, wie sie sich die nächsten 3, 5 und 10 Jahre vorstellen (Gut, Brendan Rogers hat so etwas vorgelegt und der Erfolg ist auch überschaubar aber trotzdem). Aber auch die Stimmen der Vernunft (dazu zähle ich arseblog und gunnerblog) stellen nun ähnliche Fragen, wie die Hysteriker unter den Fans. Hat Wenger die Situation im Griff?
Denn was die letzten Wochen gezeigt haben und was im gestrigen Spiel kulminierte, ist, dass die Mannschaft offenbar nicht weiß was sie auf dem Feld tun soll. Die Spieler scheinen sich untereinander schlechter zu verstehen als am Beginn der Saison (im spielerischen Sinn, nicht als Gruppe). Gegen Everton gab es mindestens drei Situationen wo zwei Arsenal Spieler förmlich kollidiert sind, weil nicht klar war, wer den Ball spielen soll. Die ballführenden Spieler suchen verzweifelt nach Abspielstationen, was durch entsprechende Gesten nach Ballverlusten noch unterstrichen wird. Es werden keine Pässe gespielt, sondern der Ball wird, im wahrsten Sinne des Wortes, abgegeben, was dazu führt, dass die Ballannahme schwieriger gemacht wird und dadurch passieren auch mehr Fehler bei dessen Annahme. Das steigert die Unsicherheit mancher Spieler weiter und der Teufelskreis schließt sich, wenn diese den Ball dann auch nur schnell wieder los werden wollen. Auf den Zuseher macht das ganze natürlich den Eindruck, als hätten die Herren in Rot und Weiß andere Berufe erlernt, als den des Fußballers. Wir haben außerdem zu wenig Schüsse aufs Tor und wenn doch welche abgegeben werden, sind diese meist harmlos, wie einige von Cazorla gestern. Hinten stehen wir zwar besser als in der Vergangenheit, aber es passieren sogar mehr individuelle Fehler und aus denen fallen fast jedes Mal Tore (hier eine Aufstellung von 7am Kick off). Ich glaube, dass der Kern des Problems dabei nicht die Qualität der Spieler ist (etliche Nationalspieler sind dabei und die meisten haben schon oft gezeigt, dass sie es besser können) sondern, dass wir, wieder einmal, auf der psychologischen Seite Probleme haben. Das Team hat eine ausgewachsene Depression, die durch die Tatsache gefördert wird, dass Schlüsselspieler keine Pause bekommen, weil der Manager anderen Kaderspielern zu wenig vertraut. Beides, die Betreuung des Teams, eben auch auf der psychologische Seite und die Zusammenstellung des Kaders, sind ureigene Aufgaben des Managers. Und damit liegt der Ball bei ebendiesem.

Wenn eine Entlassung nicht die Lösung ist, was ist es dann? Nun im Jänner, glaube ich, muss der Umbau des Kaders nach dem Scheitern des Projektes Fabregas einen massiven Schritt weitergebracht werden. Ich stehe dazu, dass jeder einzelne Verkauf der letzten Jahre, isoliert betrachtet, Sinn macht. Aber unter dem Strich bleibt das Faktum unumstößlich stehen, dass man durch den Verkauf der besten Spieler nicht besser wird. Wie schon öfter hier geschrieben, es gehört ein weiterer Stürmer und ein Mittelfeldspieler her. Das ist das Mindestprogramm. Und dann gehören all jene Spieler ausgetauscht, die offenbar von Wenger nicht als Alternativen gesehen werden. Chamakh und Arshavin allen voran. Auch muss sich der Manager überlegen, wie es mit den Nachwuchshoffnungen weitergeht. Warum ersetzt ein Coquelin nicht das eine oder andere Mal einen Arteta? Oder ein Eisfeld einen Cazorla? Coquelin ist meines Erachtens dazu in der Lage. Und auch wenn Eisfeld, oder vielleicht auch Gnabry, natürlich einen Cazorla nicht vollwertig ersetzten können, in Spielen gegen Teams wie Aston Villa muss das in einer funktionierenden Mannschaft möglich sein. Wenn nicht, dann funktioniert entweder die Mannschaft nicht (was derzeit sicher der Fall ist) oder die Spieler können das nicht. Dann stellt sich die Frage, was tun sie in unserem Kader. Zusätzlich ist jede weitere Verstärkung willkommen, beispielsweise ein Torhüter der als echte Konkurrenz für Szczesny (unser bester Mann gestern) anzusehen ist. Sollten wir uns für die nächste Champions League nicht qualifizieren, dann wird der Einkauf im Sommer nur noch schwieriger. Top Spieler wollen in die Champions League, man braucht ja nur ansehen, was Liverpool so alles bekommen hat in den letzten Jahren.

Am Dienstag gegen Olympiakos werden wir wahrscheinlich einige neue Gesichter sehen. Ich fürchte aber, dass da wieder zu viel getauscht wird und die Gunners einen Auftritt wie das letzte Mal hinlegen werden. Aber ein bisschen Benzin ins Feuer kann ja nicht schaden. Dann geht es gegen West Bromwich Albion. Gegen die haben wir uns am letzten Spieltag der Vorsaison schon extrem schwer getan und da waren die Formkurven weiter auseinander, zu unseren Gunsten. Also eigentlich auch ein Brocken, noch dazu einer, der derzeit in den Top Vier der Tabelle steht. Reading und Wigan sollten dann leichter werden, mit dem Capital One Cup gegen Bradford dazwischen. Im Moment ist aber jeder Gegner eine Herausforderung. Jedenfalls ist der Spielplan bis zum 13. Jänner so gestaltet, vor allem für ein Team in der Krise, dass es in einer Liga wie der Premier League kaum günstiger kommen kann. Wenn wir diese Chance nicht nützen, dann sehe ich wirklich schwarz (ohne eine solchen Schal umzulegen).

Jedenfalls, der Eigentümer wird bleiben, der Vorstand mehr oder weniger unverändert auch, genauso wie der CEO, egal wie diese Saison endet. Für Arsène Wenger gilt das seit gestern nicht mehr so uneingeschränkt. Ich drücke jedenfalls alle Daumen, dass er auch da wieder herauskommt, denn ob etwas besseres nachkommt, steht in den Sternen. Und nur weil es nicht schlechter werden kann, sollte man nicht einen erfahrenen Trainer opfern. Außerdem, schlimmer geht immer. Gemessen an den Zuständen bei Chelski, den Scousers und Man United (Stichwort Glazers) bleibe ich dabei, Arsenal ist auf einem guten Weg. Mittelfristig halt. Kurzfristig schaut es zugegebenermaßen übel aus. Aber jetzt heißt es, sich die Schwanensch***e abwischen, in der wir gestern mit dem Gesicht nach vorne gefallen sind und den Blick wieder nach vorne richten. Der nächste Vogel kommt bestimmt (zumindest in der Liga).

We love the Arsenal we do!