Donnerstag, 25. Oktober 2012

Aller guten Dinge sind drei?

Na hoffentlich nicht. Sonst erwartet uns noch so eine Leistung am Samstag gegen QPR.

Der Kanonier verbrachte den Abend gestern mit einigen Vertretern einer großen europäischen Versicherung, einer davon ein Arsenal Fan, in einer amerikanischen Sportbar. Einmal abgesehen davon, dass Arsenal nicht als der Top Akt angesehen wurde und das Spiel daher ohne Ton lief, was den unangenehmen Nebeneffekt hat, dass man dem Geschehen schwerer folgen kann, war es ein netter Abend. Na ja, wenn man zusätzlich noch von der Leistung der Gunners absieht. Offenbar hielt man den Ansatz vom letzten Samstag für gut und probierte das Gleiche noch einmal, diesmal gegen einen stärkeren Gegner. Mit dem Effekt, dass eine 0:1 Niederlage knapp verhindert werden konnte und Arsenal 0:2 gegen Schalke 04 verlor (rein namenstechnisch hätte es also durchaus noch schlimmer kommen können).

Es ist schwer Worte zu finden, für das nichtstattfinden einer Mannschaft. Andere haben es versucht und geschafft, aber eher im Sinne einer Beschreibung als einer Erklärung. Mir fällt es diesmal noch schwerer etwas Konkretes zu sagen oder einzelne Spieler zu kritisieren, denn die Konzentration wurde durch den Kommentar des Spiels Dortmund gegen Real und angeregte Gespräche am Tisch leicht gestört. Eines ist aber klar, wenn wir so weitermachen, dann stehen uns üble Wochen bevor. Nicht nur auf dem Platz. Schon hört man Meldungen (Tweets), das es im Stadion zu Streitereien unter den Fans kam. Die Generalversammlung heute soll auch eher unharmonisch verlaufen sein. Wie schon in meinem letzten Post erwähnt, ist die Stimmung unter den Fans dermaßen angespannt, dass zwei Spiele wie die gegen Norwich und Schalke reichen, um all die Zweifel und den Ärger der letzten Monate wieder zum Vorschein zu bringen. Die Rufe nach der Entlassung des Managers und des Vorstandes sind wieder zu hören.

Der Kanonier hält davon nichts. Ein gut geführter Klub entlässt seinen Trainer nicht unter der Saison. Außerdem drängen sich die Kandidaten nicht gerade auf und ich halte Wenger nach wie vor für einen der Besten. Ein Wechsel müsste jedenfalls von langer Hand vorbereitet und entsprechend geplant werden. Der Vorstand ist den Shareholdern verantwortlich und da täuscht der Plural über die Tatsache hinweg, dass es de facto einen Shareholder gibt, der sagt was passiert, weil er die entsprechende Mehrheit hat. Punkt! Das kann einem gefallen oder nicht oder auch wurscht sein, aber das werden die Fans nicht ändern. Nicht durch Gesänge, nicht durch Transparente oder durch Schweigemärsche oder das tragen spezieller Schals. In Liverpool und Manchester kann man sehen wohin das führt, im besten Fall richtet es keinen Schaden an, wie bei United, oder ein Klub geht, getrieben von seinen Fans, den Weg alles irdischen, wie das meiner ganz persönlichen Meinung nach gerade in Liverpool der Fall ist. 
Wir können als Fans eigentlich nur das Produkt meiden *in Deckung gehen wegen fauler Eier und Paradeisern (Ostösterreichisch für Tomaten)* und keine Tickets oder Merchandising kaufen. Damit schadet man aber gleichzeitig dem Klub. Was also tun. Schweigend hinnehmen, wie der Klub so weiter geführt wird. Im Fall von Arsenal einmal kein schlechter Plan, den so schlecht wird der Klub ja nicht geführt. Man sollte zumindest, wie auch schon öfter erwähnt, bis 2014 warten, ob wir  uns im wirtschaftlichen Bereich (Ausrüster und Brustsponsor) den Maßstäben eines Top Klub nähern können. Am Horizont ziehen drei Streifen auf, zuletzt untermauert durch die Verpflichtung von Simon Lilley als Leiter der Abteilung für die Arsenal Shops. Als Leser der Bücher "Das Milliardenspiel" und "Die Spielmacher" hält sich meine Begeisterung in Grenzen, in das Umfeld der Herzogenauracher Mafia zu kommen, aber letzten Endes würde Arsenal "nur" einen Ausrüstervertrag abschließen und wenn er ordentlich bezahlt wird, warum nicht. Viel eigenwilliger kann das Trikotdesign auch nicht mehr werden. Obwohl drei Streifen auf der Schulter eines Arsenal Heimtrikots, na ja
So Leistungen wie gestern oder in Norwich sind jedenfalls zweimal passiert und nicht der Durchschnitt des Gebotenen der bisherigen Saison. Also gehen wir einmal davon aus, dass es auch mittelfristig wieder besser wird. Das Team hat ja in den Wochen zuvor auch gute bis ausgezeichnete Leistungen gebracht. Eventuell werden wir uns im Jänner auch noch verstärken (müssen). 
In diesem Sinne bewahren wir Ruhe und blicken wir erwartungsvoll auf das Spiel gegen QPR am Samstag. Es kann ja nicht mehr schlimmer kommen…

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