Montag, 9. April 2012

Eviva Arteta!

Ostersonntag 2012: Der südafrikanische Osterhase (Oosthuizen auf Afrikaans) konnte die Masters nicht gewinnen (statt dessen gewann jemand mit dem Vornamen Bubba; Eltern können so grausam sein). Der Manchester United Spieler Ashley Young ließ sich, im Abseits stehend, nach einer leichten Berührung fallen und bekam einen Elfmeter. Der Gegenspieler wurde ausgeschlossen. Ein italienisches Problemkind trat um sich, einmal rot würdig, zweimal dunkel gelb und einmal gelb würdig und ging trotzdem nur mit 2 Gelben unter die Dusche. Was kann aus sportlicher Sicht einen solchen Tag noch retten?

Nun, wenn man ein Arsenal Supporter ist, dann heißt der Retter Mikel Arteta! Mit einem Traum von einem Schuss, versenkte er die Millionentruppe in Blau und bescherte Arsenal hoch verdiente 3 Punkte.

Arsenal dominierte das Spiel in den ersten 15 bis 20 Minuten und in der letzten Viertelstunde. Vor allem in der Anfangsphase haben wir die Haremskinder an die Wand gedrückt. Nachdem unsere Kräfte etwas nachzulassen schienen, verlief das Spiel ausgeglichener aber City wirkte nie so, also ob sie wirklich gewinnen wollten. Schon erstaunlich für ein Team, dass um die Meisterschaft spielt (kein Schuss aufs Tor). Das Thema dürfte sich seit gestern aber erledigt haben. Und obwohl der Autor ein großer Fan des Kapitalismus ist, und infolge dessen keine ideologischen Krämpfe bekommt, wenn es um Teams wie Red Bull und eben City geht, so kann für die Scheichs nur Schadenfreude bleiben. Denn es ist gut zu sehen, dass das Zusammenkaufen von Spielern eben keine Titel bringt. Was ich dabei allerdings nicht verstehe, ist die flache Lernkurve der Geldsäcke im Fußball. Nicht einmal die Galacticos aus Madrid konnten einlösen, was man sich von den vielen großen und teuren Namen versprochen hatte. Die Liste lässt sich fortsetzen, mit den österreichischen Beispielen Wiener Austria unter Stronach und Red Bull Salzburg, Hoffenheim in Deutschland oder Lazio Rom vor einigen Jahren (die sind dann sogar Pleite gegangen). Nur wenn ein Kern von Spielern vorhanden ist die sich mit dem Klub identifizieren, dann gibt es auch Titel. Chelsea mit Terry und Lampard sind so ein Beispiel. Aber die Champions League hat man auch an der Stamford Bridge nicht gewonnen und Einkäufe wie Shevchenko und Torres zeigen, dass Top Spieler durch viel Geld nicht unbedingt besser werden.

Das alles bestätigt den Weg von Arsenal. Gestern hat ein Notkauf des letzten Transferfensters mit der Nummer 8 die Titelträume seines Vorgängers mit dieser Nummer regelrecht zerschossen. Warum ist Nasri zu Manchester City gegangen? Ach ja, weil er Titel gewinnen wollte. Armer Trottel! Das Thema Geld und City wird auch in diesem By the numbers Beitrag auf Arseblog News sehr einprägsam behandelt. Ich glaube wir können jedenfalls guter Hoffnung sein, dass die Gunners mit der einen oder anderen Verstärkung nächstes Jahr wieder nach der Meisterschale greifen. Als Außenseiter zwar, aber immerhin.
Wichtig ist, dass einige Spieler unter Druck gesetzt werden, ihr Leistungslevel hochzuhalten. Song hatte gestern einige Phasen, in denen er sehr schlampig und teilweise hochnäsig wirkte und den Ball mehr als einmal verschenkte. Mehr Druck auf seine Position durch Coquelin beispielsweise, könnte da Wunder wirken. Aber der Kanonier ist voll der Hoffnung, auch dass Ramsey die Spur wieder findet. Sein Fehlschuss nach gutem Solo gestern war wirklich eine Katastrophe. Und man darf gar nicht daran denken, dass es auch noch 0:0 hätte stehen können (wobei ich glaube, dann hätte er abgegeben). Aber die Reaktion von van Persie und vor allem von Oxlade Chamberlain, der wie ein Rumpelstilzchen herum hüpfte, dürfte dem jungen Waliser nicht entgangen sein. Fixplatz hat er keinen zur Zeit, also muss er daran arbeiten und so ein besserer Spieler werden.
Das restliche Team muss jetzt gegen Wolverhampton und Wigan wahrlich bestätigen was wir gestern gezeigt haben. Wenn wir die 6 Punkte auch noch holen, können wir mit sehr breiter Brust gegen Chelsea antreten. Die haben am Samstag nur Dank zweier ziemlich offensichtlicher Abseitstore gegen Wigan gewonnen. Das zeigt zum einen, dass die blauen Pflaumen reif zum Pflücken sind, aber auch das Wigan kein Sparziergang wird. Ich hoffe QPR war Warnung genug. Aber Arsenal hat leider die Tendenz, Lektionen öfter wiederholen zu müssen, bevor wir sie lernen. Fußballerische Legastheniker sozusagen.

Ansonsten war die Stimmung im Public House gestern sehr ausgelassen, der Sieg hat auch Fred Perry milde gestimmt. Nach Lobeshymne über das Werk des Autors hat er diesen auch noch auf ein Bier eingeladen. Cyclist allerdings, der nicht weiterfeiern konnte, weil ihn familiäre Verpflichtungen von der fröhlichen Schenke fort riefen, konnte seinen Neid nicht verbergen und entledigte den Kanonier mit einer heimtückischen Umarmung seines Bieres. Nicht so happy die hour. Aber auch der Kanonier war milde gestimmt und entließ den Gefährten ungezüchtigt. Das ein weiteres Mitglied unserer fröhlichen Gesellschaft nach einem Stück Unterwäsche von mir verlangte, konnte mir den Abend auch nicht vermiesen. Der Name soll hier nicht genannt werden, man ist ja schließlich kein Klatschautor.

Mit diesen verstörenden Enthüllungen, möchte ich den Leser in die kommende Woche entlassen.

Up the Arsenal!

2 Kommentare:

  1. Das runtergefallen Bier war meine schuld, ein bischen unglueck im glueck fuer dich und ich, aber naecste mal ich schenke dir ein neues Bier und stehe weit weg.

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  2. Wer könnte der anonyme Schreiber wohl sein?

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