Dienstag, 5. Juni 2012

Merry old England

Wie schon mehrfach versprochen, der II Teil meines letzten Reiseberichtes in das Mutterland des Fußballs. Also der eigentliche Reisebericht. Also eigentlich kein Reisebericht sondern,.... Na egal!

Wie, glaube ich, schon im ersten Teil erwähnt, hat Cyclist eine lückenlose Kette von Quartieren und Transporten organisiert, einfach weil er so ein sympathischer Bursche ist. Wenn er nicht gerade andere Leute Bier verschüttet. In Folge dessen wurden wir am Freitagabend in Gatwick von Cyclists Bruder abgeholt, der uns in einem schnittigen Audi in das malerische Örtchen Lewes führte. Dort ging es direkt zu seinem Stamminder, der mehr oder weniger nur für uns offengehalten hat. Auch dieser Blog wird sich wieder Schwerpunktmäßig mit der Nahrungsaufnahme befassen, neben anderen Lifestyle Themen, sowie diesmal exklusiv: Katzen der Gastgeber. Hier also unser erstes Abendessen: Großartige Currys mit Cobra Bier aus 0,66l Flaschen.

Lecker (aber ohne Blitz)


Danach ging es in die einzige Bar die zu dieser späten Stunde noch offen hatte, auf einen Absucker inklusive Besichtigung betrunkener Jugendlicher und solcher die sich noch dafür hielten (also jugendlich natürlich, nicht betrunken). Auch in England kein schöner Anblick. Nach einer erholsamen Nachtruhe, wurden wir am nächsten Morgen zunächst vom Sohn des Hauses mit Tee versorgt (Twinings Diamond Jubilee TeaBlend), danach bereitete der Hausherr Eierspeise in der Mikrowelle zu. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Etwas zausig sah nur der Kater des Hauses aus, der die Nacht im Freien verbringen musste und dabei etwas feucht geworden ist.


Nasse Katze!
Da der Mikrowellentrick mit den Eiern keinerlei Zeitersparnis brachte, wurden wir mit dem Auto zum Bahnhof gebracht, um pünktlich in die großartigste Stadt der Welt zu pendeln.


Auf nach London!

Nachdem ich bei dieser Reise so einiges vergessen hatte (Zahnbürste!), ließ ich auch unsere Oyster Cards daheim, worauf ich in Victoria Station ein U-Bahnticket erwerben musste. An sich schon ein besonderer Spaß, kam diesmal noch erschwerend hinzu, dass in England Bank Holiday war. Daher besonders lange Schlangen an allen Schaltern. Aber wir hatten genug Zeit eingeplant und so kamen wir rechtzeitig in nach Islington. Die Koffergeschichte und das Spiel wurden in Teil I ausführlich behandelt und so kommen wir direkt zum weiteren Geschehen. Zunächst eilten wir nach dem Spiel in die Arsenal Tavern, wo wir begeistert feststellten, dass noch genug Plätze frei waren um das FA Cup Finale zu sehen. Es waren sogar verdächtig wenig Menschen da, wie sich herausstellte dauerte es auch noch 2 Stunden bis zum Ankick. Also hat Cyclist unseren nächsten Transport angerufen und wir brachen zum Treffpunkt bei der London Victoria Bus Station auf. Nach einigem herumirren haben wir den Treffpunkt gefunden und wurden, wenig später, von einem ehemaligen Arbeitskollegen meines Reisebegleiters mit dessen Sohn, der auch gerade erst nach London gekommen war, abgeholt. Die Fahrt führte uns nach Penn in Buckinghamshire. Eine der nobleren Ecken des Königreichs. Wir wurden sehr herzlich von der Familie unseres Gastgebers aufgenommen. Lediglich die Stubentieger Wiskey und Bailey waren anfangs etwas reserviert.

Hier ist besetzt!
Und wer seid ihr schon wieder?

Am Abend ging es dann in das älteste Freehaus des Landes "The Royal Standard of England". Für den Kanonier, wie der Leser weiß, natürlich ein absoluter Höhepunkt. Frischgezapftes Ale und feinste englische Pub Küche in historischem Ambiente. Hier kann man mich begraben!

Das Pub meiner Träume!
 
 
Walisische Lammleber mit Mashed Potatoes
Der nächste Tag wurde mit einem traditionellen englischem Frühstück eröffnet. Man könnte meinen wir waren nur am Essen, aber das stimmt natürlich (fast) nicht. Die Zubereitung erfolgte, entgegen Jamie Olivers Rezept, für jede Zutat einzeln, was für mächtig Leben in der Küche sorgte und zu einem formidablen Ergebnis führte.
Danach war ein Sonntagsessen bei der Stiefmutter von Cyclist angesetzt, bei dem auch wieder sein Bruder mit der ganzen Familie erschien. Mir war es also vergönnt immer tiefer in das englische Alltagsleben einzutauchen, wie man es als normaler Tourist sonst nicht vermag. Da besagte Stiefmutter aus Frankreich kam und sich Verstärkung durch ihrer Nichte aus Montpellier hat kommen lassen, bekam die Verköstigung natürlich einen besonderen Touch. Schweinbraten in Calvados Sauce, und was für eine Calvados Sauce, dazu Fisolen, Karotten und Kartoffelgratin. Ein typischer Arsenal Sunday Roast (englisch mit starkem französischem Einschlag) war perfekt. Auch sonst konnte sich die die bescheidene Unterkunft sehen lassen. Man sieht meinem Freund ja nicht unbedingt gleich an, dass er aus so noblen Haus stammt. Und auch hier gab es einen Kater.

       Ein Methusalem: 22 Jahre!


Am Nachmittag besuchten wir dann das Städtchen Marlow an der Themse, um einen kleinen Sparziergang zu machen. In Marlow befindet sich die letzte von zwei Brücken von William Clark, die andere überspannt in Budapest die Donau. Jedenfalls sehr malerisch der ganze Ort, wie überhaupt eine Reise die Themse entlang viel zu bieten scheint. Am Abend trafen wir uns dann mit unseren Gastgebern wieder im Royal Standard und beschlossen den Tag mit ein paar gemütlichen Pints. Wobei beschlossen stimmt so nicht ganz, denn nach einem leichten Snack daheim, stand noch Macht of the Day auf dem Programm, sehr zur Begeisterung der Hausfrau. Der Kanonier hat in diesem Zusammenhang übrigens einen leichten Spleen (oder festen Pascher, je nach Betrachtungsweise) nämlich, dass er die Ergebnisse vorher nicht wissen will. Im konkreten Fall war das recht einfach, da wir uns in fußballerisch eher desinteressierten Kreisen bewegten. Lediglich ein SMS aus der Heimat, das Cyclist unvorsichtigerweise öffnete, verschaffte uns eine leichte Ahnung von dem was da kommen sollte. Jedenfalls nahm das Wochenende auch arsenaltechnisch eine positive Wende, da Newcastle gegen City verlor und auch Sp*rs wieder alle Räder von sich warfen und gegen Aston Villa nur Unentschieden spielte. Damit war der Ausflug endgültig am Rande der Perfektion.

Tags darauf verließen wir unsere Gastgeber, nachdem ich noch mit dem englischen Frühstücksgebäck Crumpet bekannt gemacht wurde. Alleine diese Entdeckung war die Expedition wert. Wir wurden dann zu Cyclists Mutter chauffiert. Wieder ein nettes Haus mit, nona, Katzen und einem schönen Garten in dem sich Eichhorn, Elster, fette Tauben und Rotkehlchen tummelten. Und wieder reizende Engländer. Nette Gespräche und einen Ploughmans Lunch später, fuhren wir mit dem Zug zurück in die großartigste Stadt der Welt und von dort zum Flughafen.

Alles in allem war das ein großartiger Trip und ich hoffe so etwas bald wiederholen zu können. Ein großes Danke an dieser Stelle, an die Reisebegleitung und alle Unterkunftgeber!
   

Sonntag, 20. Mai 2012

Verkehrsmeldungen

London: Auf der Seven Sister Road stadteinwärts blockiert ein defekter PKW mit dem amtlichen Kennzeichen LM12 UCL die Fahrbahn. Offenbar sind alle 4 Räder abgefallen. Wir bitten den Eigentümer des Fahrzeugs sich bei den Lokalen Behörden einzufinden.

Damit hätten wir dem gestrigen Champions League Finale in München, in dem es die Bayern "dahoam" v*rsch*ss*en haben, auch schon etwas positives abgewonnen. Neben der Tatsache, dass die Bayern, nach wochenlangem Klappe aufreißen, verloren haben natürlich! Wie schon gegen Barcelona hat Chelski 90 Minuten fast nur verteidigt, 43(!) zu 9 Torschüsse lautete die Bilanz nach 120 Minuten. Von den 43, haben die von unter der Stamford Bridge 22 geblockt, Bayern hat nur 7 aufs Tor gebracht (Chelski 3) und nur 1 hinein (Chelski auch 1). Und Drogba ist schon irgendwie beeindruckend. Ich weiß viele Arsenal Fans müssen sich jetzt übergeben, aber 9 Finalspiele für Chelsea und 9 Tore, die meisten davon entscheidend, dass kann sich schon sehen lassen. Henry hat für Arsenal in keinem der 5 Finale getroffen, in denen er angetreten ist (Quelle @Orbinho auf Twitter).
Le Bohemien, der beim Kanonier zu Gast war, musste sich zwar sehr ärgern, weil Fußball so ungerecht ist und Terry mit dem Pokal überhaupt eine Zumutung darstellt, aber der Autor dieser Zeilen ist der Meinung, dass Gerechtigkeit überschätzt wird. Wenn die Welt gerecht wäre, dann wäre Arsenal englischer Rekordmeister und vielfacher Champions League Sieger. Sind wir aber nicht, also f*ck Gerechtigkeit. Und was Terry betrifft, bei der Pokalübergabe war er ohnehin kaum zu sehen, da ihn seine Teamkollegen verdeckten. Auch die mehrfache Aufforderung der Offiziellen, den Blick auf den Nachkommen eines Drogendealers und einer Ladendiebin, der in seiner Freizeit die Ehefrauen und Freundinnen seiner Teamkollegen beglückt und dazwischen mutmaßlich rassistisch ausfällig wird, freizugeben wurde ignoriert. Absichtlich? Keine Ahnung, aber ein schönes Zeichen. In voller Spielmontur zu erscheinen, obwohl er nicht gespielt hat, war übrigens auch ziemlich stillos.

Wie auch immer, die Saison ist damit vorbei! Im Sommer werden unsere teuer bezahlten Profis dazu missbraucht, um für die UEFA und das IOC enorme Einnahmen zu erwirtschaften. Hoffentlich kommen alle unsere Spieler gesund zurück.
Dem Transfermarkt in den nächsten Wochen zu folgen hat wenig Sinn, da vor dem Finale der EURO am 1.7. keine Entscheidungen zu erwarten sind. Auch danach würde ich als Arsenal Supporter nicht die Luft anhalten bis etwas passiert. Viele unter uns, vor allem auf der Insel, schlagen seit Monaten, wenn nicht seit Jahren, auf die selbe Trommel. Arsenal muss x Topspieler kaufen, sonst gewinnen wir nichts. Und wenn das nicht passiert muss Wenger gehen. Die die wir holen, sind sowieso immer der letzte Mist. Das nenne ich eine Anleitung zum unglücklichsein! Wir werden auch diesmal nicht mit den Millionen um uns werfen, Arsenè Wenger wird nicht entlassen und so schlecht ist unser Kader bei Gott nicht. Man braucht sich doch nur einmal den aktuellen Champions League Sieger ansehen, den wir um 6 Punkte hinter uns gelassen haben in der Abschlusstabelle und der gegen Arsenal in dieser Saison nicht gewinnen konnte.
Also mein Tipp für einen entspannten Sommer: Freuen auf die nächste Saison, das wird schon werden! Na gut, als Lebensberater sollte ich vielleicht nicht versuchen, meinen Lebensunterhalt zu verdienen aber einen Versuch war es wert.

Der Kanonier wird sich im Laufe des Sommers mit dem noch immer offenen Reisebericht aus England melden, ein Review von Arseblog's Buch: " So Paddy got up" steht auch an und vielleicht schaffe ich auch noch eine Kader Analyse, bzw. den eine oder andere Kommentar zur EM.
Wer also nicht ständig reinschauen will, sollte auf facebook folgen bzw. sich bei der Benachrichtigung per Mail registrieren.

Up the Arsenal und einen erholsamen Sommer!

Montag, 14. Mai 2012

Es ist vollbracht!

Nach 95 nervenaufreibenden Minuten, hat Arsenal FC die Qualifikationen für die nächstjährige Champions League geschafft. Habemus Tertiam sozusagen. Aber leicht war es, sehr zur Überraschung aller Gooner, nicht (eine Prise Sarkasmus kann nie schaden).

Schon das frühe Führungstor durch Benayoun verhieß nichts Gutes. Und prompt bekamen wir den Ausgleich. Aus klarer Abseitsposition zwar,  aber Bitte. Danach dann das 2:1 für West Bromwich Albion. Während der Torhüter den Eindruck vermittelte, er wäre dafür bezahlt worden Arsenal den Sieg zu ermöglichen, wirkte das restliche Team, als würden sie dafür entlohnt uns die Saison endgültig zu vermiesen. Die Gunners im Gegenzug wirkten, als würden Sie beim nächsten lauten Knall alle Tod umfallen. Mit Ausnahme vom herausragenden Benayoun und dem nicht minder beeindruckenden Santos, verunsichert bis zum Äußersten. Unser Kombinationsspiel, so es zustande kam, sah aus wie eine ruckelnde Grafik auf einem alten PC. Und immer wieder mischte sich einer der unbotmäßigen Baggies ein. Dann sorgte Santos für die vorzeitige Erlösung und schoss noch vor der Pause den Ausgleich. Newcastle war zu diesem Zeitpunkt aus dem Rennen, also mit Platz 4 sah es gut aus, wohingegen Fulham keine Anstalten machte sich gegen T*tt*nh*m zu wehren und 0:1 zurücklag. Mit dem 3. Platz sah es also nicht so gut aus.

Die angespannte Stimmung wurde durch das kontinuierliche Genörgel von Fred Perry und Le Bohemien noch potenziert. Während der eine, wie üblich, alle Spieler austauschen wollte, wiederholte der andere Mantra artig, dass das alles nicht zu Glauben ist. Wahr, aber eben bekannt und vor allem nicht hilfreich! Dazu kam ein Hilfskellner im Pub unserer Wahl (nachdem unser Stamm Pub es vorgezogen hatte das T*tt*nh*m Spiel zu zeigen) der ständig mit irgendwelchen Burgern vor unserer Nase herumhantierte. Wenn es nach dieser Leuchte gegangen wäre, hätte jeder an unserem Tisch zwischen 2 und 3 davon essen müssen. Zurück zum Spiel. Marton Fulop (ein Name wie ein Druckfehler) schenkte uns dann eine halbe Stunde vor Schluss dass 3:2. Damit war alles gelaufen. Arsenal spielte die 3 Punkte sicher nach Hause...(Da ist mir jetzt wohl die Sarkasmus Tube ausgekommen). Nein, nach dem Führungstreffer ist das Arsenalspiel völlig in sich zusammengebrochen. Diese letzten 30 Minuten plus 5 Minuten Nachspielzeit wahren eine einzige Tortur. Arsenal spielte wie ein Haufen Nervenkranker, die Nörgler nörgelten und der Burgerträger lieferte bis wir nicht mehr halt sagen konnten. Der einzige Grund zum Jubeln blieben für einige die Ereignisse in Manchester. City war gegen 10 QPRler, nachdem Joey Barton wieder einmal vom Platz geflogen war, 1:2 in Rückstand geraten.
In der Nachspielzeit hatte dann der eingewechselte Gibbs den Moment seines Lebens, nachdem er ein Weltklasse Tackling (siehe weiter unten) im Strafraum hinlegte und den fast sicheren Ausgleich verhinderte. Sp*rs waren zu diesem Zeitpunkt 2:0 vorne und ein Unentschieden hätte Wochen und Monate der Ungewissheit bedeutet. Aber das Tackling von Gibbs hat dann auch den Widerstand von WBA gebrochen. Danach mussten wir den Ball noch ein paar Mal wegschlagen und dann war es vollbracht. Es wurde St. Totteringhamsday! Mind the Gap by the way!  

Während die anwesenden Gonners und Nörgler zum Jubel aufsprangen, erzielte Aguero das 3:2 für City. Damit hatte Manchester seinen Machtwechsel, ebenso wie Liverpool übrigens. Nur in Nord London bleibt alles beim Alten. Nur in Nord London? Nein in ganz London, Arsenal ist die Nummer 1 der großartigsten Stadt der Welt (Wer alle Asterix Anspielungen findet gewinnt ein Pint).

Damit kann der Kanonier jetzt ganz entspannt das Champions League Finale am kommenden Samstag verfolgen. Gewinnt Cholera (diesen Änderungsvorschlag meines Rechtsschreibprogramms für Chelsea musste ich einfach annehmen!), dann stehen die Bayern ohne Titel und mit heruntergezogenen Lederhosen im eigenen Stadion da. Und T*tt*nh*m spielt donnerstags abends. Das würde mich sehr freuen. Gewinnen die Bayern, dann spielt Chelski nächstes Jahr Europa Liga und Arsenal hat weiter die Chance als erster Londoner Club die Champions League zu gewinnen. Auch nicht schlecht. Eine klassische Win-Win Situation.

And it's Arsenal, Arsenal FC!

Impressionen:
Arsenè and Pat 
Die Entscheidung! Danke Kieran! 
Kollektive Freude! 
Danke Pat Rice für 44 Jahre Arsenal! 
pic.twitter.com/W35nMIXP
Wir haben keinen Pokal? Na dann nehma halt den Co!
 

Samstag, 12. Mai 2012

Mutti wünscht sich einen Arsenalsieg

Oder so ähnlich. Morgen wird es jedenfalls spannend! Schafft Arsenal den Sprung in die Champions League oder müssen wir am 19.5. den Bayern die Daumen halten? Schaffen die Arsenal Fans die Feierlichkeiten ihrer Mütter rechtzeitig zu verlassen, um ins Pub zu gelangen? Schafft der Kanonier einen ganzen Blog auf dem I-Pad zu schreiben? Fragen über Fragen! Ein kleines schwarzes Wölkchen über dem morgigen Spiel sind die Zweifel über Szczneys Gesundheit. Die offizielle Seite spricht aber davon, dass es keine Probleme gibt. Fabianski in seinem letzten Spiel für Arsenal im Tor würde mein ohnehin angeschlagenes Nervenkostüm jedenfalls nicht stärken, eher im Gegenteil. Jedenfalls zeigt sich im Vorfeld dieses Spiel wieder, dass es ein völliger Blödsinn ist, dass Sport gesund ist. Je näher das Spiel rückt, desto nervöser werde ich und im Moment möchte ich mir gar nicht ausmalen, wie sich die 90 Minuten morgen anfühlen werden. Nicht einmal auf ein frühes Tor kann man sich freuen, wenn man an letzte Woche denkt. Und sollten wir gar in Rückstand geraten...mir schwindelt bei dem Gedanken! Obwohl Sp*rs sicher in der Lage wären diese Blamage zu topen, aber das würde ich wahrscheinlich nicht mehr erleben. Und auch wenn Newcastle ein schwere Aufgabe gegen Everton hat, verlassen darf man sich auf nichts, also müssen 3 Punkte her. Immerhin, der 5. Platz ist noch möglich. Also dann, in diesem Sinne, up the Arsenal und allen Müttern eine schönen Muttertag bis 16:00 MEZ!

Dienstag, 8. Mai 2012

Guat is gangen nix is g'schehn!

Ein aufregendes Wochenende war das! Zum einen durfte der Kanonier England von seiner gastfreundlichen Seite kennenlernen. Von wegen reserviert und so. Auf der anderen Seite versuchte Arsenal alles um den Autor dieser Zeilen in ein frühes Grab zu bringen.

Bringen wir die Sache mit dem Spiel hinter uns. Nachdem mein Gedächtnis offenbar nicht das Beste ist, trafen wir, Cyclist der Bierwerfer und ich, mit unserem Gepäck vor dem Stadion ein. Denn noch immer gibt es keine Gepäcksaufbewahrung in Finsbury Park und noch immer nimmt das Hostel in der Arsenal Tavern kein Gepäck von jemandem entgegen, der nicht dort wohnt. Wie war das noch einmal, intelligente Menschen lernen aus Fehlern, dumme wiederholen sie? Woran ich mich aber erinnern konnte, man kann in London alles Mögliche ins Stadion mitnehmen und so blieb unterwegs noch Zeit für einen Pie von Piebury Corner (Link nur Facebook) und Chips vom Fish&Chips Shop gegenüber. Dann weiter zum Emirates, kurze Kontrolle und drinnen waren wir. Da wir nur mit größerem Handgepäck unterwegs waren, passte das auch bequem unter den Sitz. Dann begann das Spiel und da waren die Gunners auch schon in Führung. Ein prachtvolles Tor von Yossi Benayoun. Leider nahmen die Spieler das zum Anlass, sich ebenso wie wir entspannt zurückzulehnen. Norwich aber hatte nicht vor sich geschlagen zu geben und fing an unsere Abwehr zu testen. Wie so oft in den letzten Wochen, reichten ein paar Pässe um Chaos in den Abwehrreihen zu verbreiten und der Ausgleich war bald gefallen. Szczesny hat sich dabei ein bisschen angeschüttet. Mit der Entspannung war es vorbei, allerdings offensichtlich noch nicht bei unseren Spielern. Und so folgte nach der einen oder anderen hochkarätigen Chance für Norwich das 2:1.
Mittlerweile war es empfindlich kalt geworden und der Koffer in Reichweite erwies sich als Segen, da man in der Pause die Wintersachen anlegen konnte. Am Feld aber veränderte sich zunächst wenig, erst nach und nach kamen wir in die Gänge. Und tatsächlich gelang es dem Team das Spiel wieder zu drehen. Van Persie traf, nachdem die Norwich Fans schon damit begonnen hatten seinen "He scores when he wants" Song zu verunstalten (wie genau konnte ich allerdings nicht verstehen), zum Ausgleich und schließlich zur Führung. Also da waren wir, 80 Minuten gespielt, von 1:2 auf 3:2 gekommen, die Nummer 3 gegen die Nummer 14, ein Team, dass um die Qualifikation für die Champions League spielt und eines für das es um nichts mehr geht. Zeit sich wieder entspannt zurückzulehnen? Nicht für einen Arsenal Fan, denn es folgte was folgen musste. Norwich wurde noch einmal eingeladen auszugleichen und diese Einladung wurde dankbar angenommen. 3:3! Nach Wigan und Stoke konnten wir schon wieder keine 3 Punkte gegen ein Team der unteren Tabellenhälfte holen. Dabei hätte ein Sieg statt einem Unentschieden aus einem dieser Spielen gereicht und wir wären durch.
Mehr als 24 Stunden später schlug ein Reifen mit einem Gockel auf der Felge im Emirates Stadium auf. Die Sp*rs hatten es doch tatsächlich geschafft gegen Aston Villa nur Unentschieden zu spielen. Und da Manchester City gegen Newcastle gewonnen hat (selten zuvor war eine Zusammenfassung eines Spiels im Fernsehen so nervenaufreibend) haben wir es immer noch in der eigenen Hand. Man kommt sich vor wie in einem Slapstick Film, wo der Porzellanvase ständig irgendwo hinunterfällt aber trotzdem nie zerbricht. Ich hoffe inständig, dass wir das teure Stück nicht am letzten Spieltag endgültig fallen lassen. Noch können wir nämlich auch 6ter werden.
Die stressigen letzten Tage (wäre in Guter Name für ein Requiem), setzten sich heute mit Chelsea gegen Liverpool fort. Chelsea braucht 2 Siege aus den letzten beiden Spielen um uns noch überholen zu können.

Diese war der erste Streich, je nach Zeit Lage folgt der Zweite (Merry old England) mit dem Reisebericht und den üblich Bildern diverser Köstlichkeiten.

Bis dahin, up the Gunners!

Entspannung Off and...

...On the Field! (C) Cyclist

Montag, 30. April 2012

In der eigenen Hand

Nach den Ergebnissen dieses Wochenendes, kann Arsenal mit 2 Siegen den dritten Platz fixieren. Sollte es am Mittwoch zu einem Unentschieden zwischen Chelsea und Newcastle sowie einer Niederlage von Tottenham bei Bolton kommen, dann reicht einer.
Unsere Leistung in Stoke war ordentlich, wieder einmal das bessere Team aber wieder einmal aus dem ersten Schuss ein Tor kassiert (laut @Orbinho gibt es nur 3 andere Teams, die mehr bekommen haben! Allerding hat auch nur ein Team mehr Tore aus dem 1 Schuss aufs Tor erzielt!). Unsere Formkurve ist alles andere als überzeugend und wir können nur hoffen, dass die Mannschaft gegen Norwich daheim und auswärts gegen West Bromwich 100% Leistung bringt, bzw. entsprechend konzentriert zu Werke geht. Norwich ist mit 2 Siege aus den letzten 12 Spielen (Wolves und Sp*rs) auch nicht auf der Welle des Erfolges unterwegs, Abstiegsgefahr besteht auch nicht mehr (außer Bolten holt noch 12 Punkte und überwindet eine um 12 Tore schlechtere Tordifferenz). West Bromwich ist schon sicher und ebenso den Trainer los. Roy Hodgson soll englischer Nationaltrainer werden. Eine gute Wahl wenn ich das so sagen darf. Ob die Baggies jetzt so in sich zusammenfallen, wie die Räderwerfer aus den Sümpfen bleibt abzuwarten. Wir haben jedenfalls in den letzten Jahren die schlechte Angewohnheit entwickelt, zum Saisonende einzugehen wie die sprichwörtliche böhmische Leinwand. Hoffentlich bleibt uns das diesmal erspart, denn am Ende dieser Achterbahnfahrt nur mit angespiebenem Schuhwerk aber ohne Preis dazustehen, wäre schon eine schwere Enttäuschung. Von dem Horror, den Bayern im Finale die Daumen drücken zu müssen ganz zu schweigen.

Ich werde jedenfalls das Heimspiel gegen Norwich aus nächster Nähe verfolgen. Mit Cyclist, dem Bierzerstörer, geht es für ein Wochenende nach London und Umgebung. Die Schwimmweste ist schon vorbereitet. Wir werden neben dem Besuch des Spiels, einige Ortschaften in der Umgebung der Hauptstadt besuchen und ebendort nächtigen. Cyclist hat offenbar ein großes Talent eingeladen zu werden und davon profitiert auch der Kanonier. Wir berichten an dieser Stelle.

Und jetzt weiter zu den Nachrichten: Lukas Podolski hat heute seinen Wechsel zu den Gunners auf der Klub Webseite der Geißböcke bestätigt. Ein neuer Prinz der King of Highbury werden kann! Als Ersatz für Park und/oder Chamakh ist er jedenfalls eine Verstärkung, wenn er an seine bisherigen Leistungen anschließen kann. An Selbstbewusstsein mangelt es dem polnisch stämmigen Kölner jedenfalls nicht. Hier noch sein Wikipedia Eintrag. In dem Alter schon ein Stadion nach sich benannt haben, ist jedenfalls nicht so schlecht. Und warum seine Frau keine Doppelnamen angenommen hat, erklärt sich auch von selbst. Podolski-Puchalski klingt mehr nach Deklination als nach Familiennamen.
Herzlich Willkommen bei den Gunners und auf viele schöne Tore und Assists. Gratulation auch an Wenger zum Einkauf, möge es der erste von vielen sein diesen Sommer. Es werden eh nur 3, ich weiß, aber hoffen wird man ja noch dürfen.

Also dann, eine schöne Arbeitswoche, viel Spaß beim Gipfeltreffen der Premier League heute Abend und Daumen drücken am Mittwoch, dass unsere Konkurrenz sich nachhaltig anschüttet.


Up the Arsenal!


Update: Arsenal hat es auch schon offiziell gemacht.
  

Freitag, 27. April 2012

Zurück aus der Wüste

Da bin ich wieder! Na vermisst? Auch egal. In der Zeit meiner Abwesenheit hat Arsenal offenbar ein eher zähes Spiel gegen Chelsea hinter sich gebracht. Damit haben wir zwar die Schlümpfe (wegen blau uns so) auf Distanz gehalten aber Newcastle und Sp*rs die Chance eröffnet, weiter Boden gut zu machen. Die schmuddeligen Nachbarn haben die Chance allerdings getreu ihrem Saison Motto: "Oh when the wheels, come falling off!" mit einem 0:1 bei QPR vergeigt. Alan Pardew's Männer allerdings rücken uns immer dichter auf die Pelle. Nach Verlustpunkten sind sie schon gleich auf, Arsenal ist nur noch auf Grund der Tordifferenz vorne.
Brisanz hat die Tabellensituation durch die Ergebnisse des Champions League Semifinales gewonnen. Nachdem das beste Fußballteam aller Zeiten sich standesgemäß blamiert hat und gegen Chelski, mit 1 Mann mehr, ausgeschieden ist, hat das Team von unter der Stamford Bridge die Chance, die Champions League zu gewinnen. Das stürzt den Kanonier insofern in ein Dilemma, da der Final Gegner ausgerechnet Bayern München ist. Wenn es ein Team gibt, dass ich in den vielen Jahren meines Fantums hassen gelernt habe, dann die Bayern. Ich schließe mich da voll inhaltlich den Toten Hosen an. Gewinnt aber Chelsea, wären Sie nicht nur das erste Team aus London, dass diesen Pokal holen würde, sondern der 4 Platz in der Premier League würde auch nicht mehr zur Teilnahme an der Champions League berechtigen. Ein Dilemma. 
Arsenal könnte das zumindest teilweise lösen, indem man eben Dritter wird. Dann könnte uns der Ausgang des Spiels am 19.5. egal sein. Natürlich bliebe da noch die Sache mit dem ersten Titel für London, aber da überwiegt bei mir die Abneigung für die Bayern. Ein Klub der seine Existenz der Tatsache verdankt, dass sich die Pforten der Hölle auftaten und Satan auf Erden ein ordentliches Hauferl machte. Statt ein Sackerl für sein Gackerl, nahm der Fürst der Unterwelt ein rotes Fußballtrikot mit dem blau-weißen Karo von Bayern auf der Brust. Soviel zur Geschichte. Das einzig positive an den Münchnern ist, dass sie einem großen Teil ihrer bundesdeutschen Freund in regelmäßigen Abständen vermitteln, wie sich der Rest der Welt fühlt, wenn die deutsche Nationalmannschaft gewinnt.
Dem steht allerdings gegenüber, dass es unheimlich komisch wäre, wenn das Russenspielzeug aus Westlondon nächste Saison gar nicht in der Champions League spielen dürfte.

Bevor der geneigte Leser glaubt, ich bin völlig verbittert aus dem Morgenland heimgekehrt, möchte ich dieses Thema beschließen, denn in Wirklichkeit hat man ja keinen Einfluss auf die Dinge. Man ist ja nicht Sepp B. Hoffentlich wird der Kanonier jetzt nicht verklagt! Worauf The Arsenal (Bester Fußballklub ever) aber Einfluss hat, ist, wie erwähnt, die eigene Position in der Liga. Mit 3 Siegen können wir gemütlich für die Königsklasse 2012/13 planen und am 19. Mai entspannt nach München blicken. Sollten wir uns allerdings noch Ausrutscher leisten wollen, dann könnte es eng werden. Sp*rs sind zwar nur mehr auf 3 Rädern unterwegs, und die werden von Spucke und Hoffnung am Wagen halten, aber Newcastle wirkt recht gefestigt und hat mit Cisse noch einen Stürmer der nach Belieben trifft. Dafür müssen sie noch gegen Chelsea und Manchester City ran. Ich hoffe daher, dass City am Montag gegen ManU gewinnt, damit es keine Ausreden gibt. Ob Chelsea sich wirklich für das FA Cup Finale schonen wird, wenn es gegen NFC geht (kommenden Mittwoch), ist schwer zu sagen. Ich glaube es nicht, denn ein Sieg gegen Bayern ist alles andere als sicher und ohne Champions League mit den Financial Fair Play Rules der UEFA im Nacken könnte es schnell auf Talfahrt gehen.

Die Gunners gehen morgen in den Zirkus und sehen Tony Pulis Freak Show. Gruselige Sache. Unser Kader ist dabei am Anschlag, Arteta fehlt uns sehr und auch Walcott's Absenz wird nicht spurlos an uns vorüber gehen. Van Persie ist in einem kleinen Formtief, aber vielleicht haben in die beiden Auszeichnungen zum Spieler des Jahres von den Premier League Spielern und den Sport Journalisten noch einmal einen Turboboost (ja ich habe Knight Rider gesehen als Kind) verpasst. Es wird auf jeden Fall harte Arbeit auch wenn es für Stoke nicht mehr wirklich um etwas geht. Aber uns weh zu tun macht den Freaks immer Spaß, manchmal im wahrsten Sinne des Wortes.

Damit bis bald, ich bin schon ganz kribbelig wegen Morgen! Up the Arsenal!