Sonntag, 12. Februar 2012

Abschiedsgeschenk

Sonntag Morgen, ein Tasse (mit Arsenal Logo, was sonst) selbst importiertem Earl Grey Tee von Twinings (der mit dem "Stamp of Aprroval" von Earl Grey VI) und ein Krapfen vom Ströck (österreichischer Bäcker, für Leser von weiter nördlich) dazu die Muse schon seit Stunden auf.

Thierry Henry hat Arsenal gestern zum Abschied (es war sein letztes Spiel auf englischem Boden) ein Tor und damit 3 Punkte geschenkt. Das Spiel selbst rechtfertigt kaum einen Bericht. Auf Grund der fürchterlichen Qualität von Bild und Ton bekamen wir im Pub zunächst nicht allzu viel mit. Dann, wie üblich, als wir uns entschlossen hatten aufzubrechen und ich mein Bier hinuntergestürzt hatte, war das Bild wieder in Ordnung. Wir blieben, aber wirklich mitreisend war das Geschehen auf den Bildschirmen trotzdem nicht.

Die Zahlen sprechen von einem enormen Übergewicht an Ballbesitz (70%:30%). Allerdings bei den Torschüssen steht es nur mehr 14:10 und bei denen aufs Tor 4:3. Es war also kein Durchkommen und das erklärt auch, warum dieses Spiel nicht wirklich schön zum anschauen war. Es ist fast nichts passiert. Bis sich dann die Ereignisse überschlugen. Also überschlagen hat sich Mertesacker. Mit dem Ball sicher am Fuß, blieb er in einem der zahlreichen Löcher auf dem Platz hängen, stürzte und blieb liegen. Auf den ersten Blick hatte man den Eindruck ein Scharfschütze hat ihn außer Gefecht gesetzt. McClean (klingt auch wie ein Name aus einem Agentenfilm) schnappte sich das Leder, zog aufs Tor und schob ins lange Eck ein. Wieder ein blödes Gegentor gegen den Spielverlauf und dazu noch ein verletzter Verteidiger (Bänder im Knöchel). Ich weiß nicht ob ich es hier schon einmal erwähnt habe, aber irgendwer in unserem großartigen Klub scheint ein hässliches Privatduell mit der Schlampe Karma zu haben. Und ohne zu wissen, wie die Gegenschläge von dem oder der Person aussehen, die Schlampe scheint die Oberhand zu behalten. Allerdings betrachtete sie ihr Tagwerk gestern offenbar als erledigt. Arsenal 0:1 zurück, ein Verteidiger außer Gefecht, das Spiel nördlich der Seven Sisters Road. Die sind erledigt, wird sie sich gedacht haben. Die Gunners aber hatten an diesem Tag andere Pläne. Wenger brachte Ramsey, Arshavin und Henry und diese Herrn drehten das Spiel in eben dieser Reihenfolge. Zuerst besorgte Ramsey den Ausgleich, via beider Innenstangen. In der 91. Minute flanke Arshavin (der sonst buchstäblich nichts beigetragen hatte) dann ausgezeichnet in die Mitte und Henry schloss mit der rechten Brustwarze ab. Wir im Pub lagen uns in den Armen, der Tag war gerettet und das Team hatte wirklich etwas von der oft zitierten Mentalen Stärke gezeigt. Nach dem Gegentor hatte man das Gefühl, dass ein Ruck durch die Mannschaft gegangen war und so endete ein trüber Winternachmittag in Ekstase.

Dazu kamen noch großartige Nachrichten von den anderen Plätzen. Chelsea verlor gegen Everton 0:2. Davor hatte Liverpool einmal mehr unterstrichen, dass sie dankbar sein müssen im oberen Drittel der Tabelle angeschrieben zu sein. Trotzdem hätten sie nach dem überraschenden Anschlusstreffer fast noch ausgeglichen, weil United schon abgeschaltet hatte. Auch kein Meisterteam, wenn man mich fragt. Vielleicht noch ein kurze Bemerkung zu Suarez. Als verurteilter Täter dem Opfer den Handschlag zu verweigern, zeigt eigentlich nur, was für einen miesen Charakter man hat. Und da ich noch nicht in der Kirche war, kann ich hier noch kurz meine persönliche dunkle Seite zeigen. Sollte Herr Shawcross wieder einmal das Bedürfnis haben, einem Gegenspieler den Fuß zu brechen, dann wäre Suarez wohl der richtige Kandidat. So großartig er als Spieler ist, aber dieses Gfries brauchen wir nicht in der Premier League.
Bei Tottenham gegen Newcastle war schnell alles klar. Damit ist das St. Totteringhams Day Thema wieder vom Tisch. All das führt jedenfalls dazu, dass wir wieder auf dem 4. Platz sind. Und das auf Grund der mehr geschossenen Tore, wenn ich mich nicht täusche (könnte aber auch das direkte Duell gegen Chelsea sein). Diesen Platz können wir für 2 Wochen nicht verlieren, weil nächstes Wochenende FA Cup gespielt wird. Da müssen wir wieder nach Sunderland und können nur hoffen, dass die Löcher im Rasen nicht noch größer geworden sind.

Das war es für heute, ich gehe jetzt in den Dom zur Sonntagsmesse und bereue meine bösen Gedanken.

Für Mittwoch plane ich wieder ein Interview mit unserem Italien Experten Matteo. Bis dahin, up the Arsenal!
Agent "King" Mission vollendet!


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