Donnerstag, 22. Dezember 2011

Yesas Yossi!

Mindestens so interessant wie das Spiel von gestern, ist die Geschichte seiner Ausstrahlung. In einem, an sich gut beleumundeten, Pub in Wien wurden wir zunächst Zeuge, wie auf der Leinwand das Spiel "Die fröhliche Sendersuche" ablief. Immer wieder sah man im Vorschaubild die geliebten Gunners aber mehr als eine Konferenzschaltung war nicht zustande zu bringen. Arsenal führte mittlerweile 1:0 durch einen Strafstoß von van Persie, auf einem anderen Schirm zerlegt ManU Fulham (bzw. knockte Dempsey Jones aus). In der Fangemeinde machte sich jedenfalls Unmut breit und schließlich wurde beschlossen per Taxi in ein Wettcafé weiterzufahren, wo das eigentliche Event auf einem Bildschirm zu sehen gewesen wäre. Der Kanonier hat daraufhin sein Burger hinuntergewürgt und sein Bier nachgeschüttet, nur um dann wie alle anderen im Aufstehen festzustellen, dass der Held hinter dem Schaltpult nach exakt 43 Minuten endlich den richtigen Sender gefunden hat. Also hieß es wieder niedersetzten und mit einem dumpfen Gefühl im Magen den Rest des Spiels mit Bild zu genießen.

Von der zweiten Halbzeit kann ich daher etwas mehr berichten. Villa zeigte, fast war es zu erwarten gewesen, einer der besten Leistungen seit einiger Zeit und setzte Arsenal richtig unter Druck. Die Abwehr war wieder einmal umgestellt, Coquelin spielte diesmal rechts, machte seine Sache  aber Recht gut. Vermaelen durfte wieder auf links aushelfen. Vermaelen war es dann auch der ein Kopfball Richtung Mertesacker zu schwach spielte, worauf Albrighton vor dem Deutschen am Ball war (ohne gelber Karte hätte dieser vielleicht nachhaltiger intervenieren können) und Szczesny bezwang. Doch Arsenal ist nicht mehr der verunsicherte Haufen von vor ein paar Wochen und daher wurde die Schlagzahl erhöht. Allerdings ohne dadurch besonders viel zu erreichen. Dann wechselte Wenger Arshavin, was ein Kollege als Frechheit gegenüber den Mitspielern bezeichnete und Benayoun ein, den einige schon gerne gegen City gesehen hätten. (Die zerlegten gerade Stoke mit ihrem Kurzpassspiel. Was das gängige Cliché wiederlegt, dass Stoke jede spielstarke Mannschaft in Schach halten kann, alleine mit ihrer physischen Präsenz). Und Benayoun machte den Unterschied. Yossi dribbelte und passte als ginge es um sein Leben. Vielleicht tat das Arshavin auch, aber dann dürfte er eher lebensmüde sein. Müde ist er jedenfalls, hat man den Eindruck. Zurück zu unserem quirligen Israeli. Der krönte seine Leistung mit einem Kopfball im 5 Meter Raum nach Ecke von van Persie (Die allerdings Arshavin herausgeholt. Je nachdem wie man das bewerten will: "Ehre wem Ehre gebührt" oder "Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn"). Damit waren die wertvollen 3 Punkte im Sack (Super Weihnachtsmetapher), den Aston Villa schien zwar noch etwas zu bieten zu haben, aber einer ihrer Spieler, Hutton aus den Sümpfen, musste noch seine Bewerbung für den Titel „Dodel des Abends“ abgeben. Der Favorit war bis dahin der Referee, der nach einer harten Attacke an van Persie im Strafraum, statt dem, sagen wir mal möglichen Elfer, eine gelbe Karte für den Holländer zog. Zurück zu Hutton. Dieser schädigte seine Mannschaft, indem nach einem Foul an Arshavin Van Persie (Ellbogen) eine gelbe Karte sah und das wortreich mit dem Schiedsrichter und Spielern der Gunners besprechen musste. Danach bekam er ein noch ein paar Nettigkeiten von unserem Kapitän mit auf den Weg (Update: Was natürlich mehr Sinn macht, da dieser das Opfer war). Das Ganze hat zumindest 90 Sekunden der 360 Nachspielzeit gekostet. Doch damit nicht genug, ein weiteres, ziemlich patschertes Foul an Vermaelen musste auch noch her und damit die zweite verdiente Gelbe innerhalb kürzester Zeit. Noch einmal 60 Sekunden vertrödelt nur um als erster in der Dusche zu sein. Und der Preis für den „Dodel des Abends“ geht an...

So können wir zufrieden das heutige Spiel zwischen Chelski und den Sp*rs verfolgen und uns außerdem freuen, einen Tag mehr Pause bis zum nächsten Spiel zu haben, nach dem die Gewerkschaft der U-Bahnfahrer beschlossen hat, die Freundschaft der englischen Fußballfans mit einem Streik am Boxing Day zu gewinnen. Die Genehmigung durch die Gerichte ist zwar noch nicht da, aber Arsenal hat das Spiel zur Sicherheit verschoben.

Der Kanonier wünscht an dieser Stelle ein besinnliches Weihnachtsfest und viele Punkte über die Feiertage!
Yeah, Yossi, Yeah!

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